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Verfasst: Do 11. Mai 2006, 20:30
von Kaddel64
Sirarokh hat geschrieben:Falls das stimmt, ist für die Instrumententonhöhe der Grundtonbereich zuständig, für den Klang des Instruments aber der Obertonbereich.
Exakt. Das stimmt. Die Anzahl und Lautstärke der mitschwingenden Obertöne charakterisieren den Klang des Instruments.
Aber: Die Bereiche überlagern sich, und zwar sowohl innerhalb des Tonumfanges eines Instruments als auch bei unterschiedlichen Instrumenten, je nach Bauart. Der tiefste auf einem
Kontrabass zu spielende Ton ist beispielsweise das Kontra-E (Grundtonfrequenz bei etwa 42 Hz). Der erste theoretisch mitschwingende Oberton ist die Oktave, also bereits bei 84 Hz, der dritte Oberton bei 168 Hz. Da gerade Streichinstrumente sehr obertonreich sind, klingen sicher viele weitere Obertöne mit, der sechste Oberton liegt bereits bei 336 Hz. Der tiefst mögliche Ton nun auf einer
Geige ist das kleine g (Grundtonfrequenz bei etwa 200 Hz), und der höchste Ton (die spezielle Spielart des Flageolett als Oberton hier natürlich unberücksichtigt) ist das viergestrichene a (Grundtonfrequenz bei etwa 3520 Hz).
Sirarokh hat geschrieben:Soweit ich weiß, ist der Grundtonbereich der Frequenzbereich, in dem die meisten Instrumente ihre Grundtöne besitzen.
Was bedeutet das nach deinem Modell für die untere und obere Grenzfrequenz des Grundtonbereiches? Sie würde bei
42 Hz (tiefster Ton des Kontrabasses) bzw.
3520 Hz (höchster Ton der Violine) liegen. Ich denke nicht, dass jemand dies ernsthaft als Grundtonbereich bezeichnen würde.
Andere Vorstellungen?
Verfasst: Fr 12. Mai 2006, 02:47
von Inder-Nett
Kaddel64 hat geschrieben:Was bedeutet das nach deinem Modell für die untere und obere Grenzfrequenz des Grundtonbereiches? Sie würde bei 42 Hz (tiefster Ton des Kontrabasses) bzw. 3520 Hz (höchster Ton der Violine) liegen. Ich denke nicht, dass jemand dies ernsthaft als Grundtonbereich bezeichnen würde.
Andere Vorstellungen?
Es hat keinen Sinn, in die leere Worthülse noch was rein-interpretieren zu wollen.
Es verbirgt sich einfach nichts konkretes dahinter, man kann den Grundtonbereich nicht sauber definieren, wenn man die "Grund-Ton & Oberwellen-Theorie" von Instrumenten zugrundelegt.
Jedes Instrument, welches über mehrere Oktaven spielt, kann auf den höchsten Tönen Grundtöne spielen, die für die niedrigsten Töne Oberwellen sind.
Wenn man desweiteren bedenkt, dass der Begriff (gerade in Bezug auf die Bewertung von Lautsprechern) gern für den Mitteltonbereich verwendet wird, dann ist das nichtmal ein Qualitätskriterium, dann eine einigermaßen vernünftige Mitten-Wiedergabe ist nun wirklich kein ingenieurtechnisches Kunstwerk...
Verfasst: Fr 12. Mai 2006, 10:41
von tiyuri
Kaddel64 hat geschrieben:(Sorry für die miserable Performance: Ich krieg's gerade nicht tabellarisch dargestellt.
)
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Oktave f [Hz] Bezeichnung
20
1 | Tiefbassbereich
40
2 | mittlerer Tieftonbereich
80
3 | oberer Tieftonbereich
160
4 | unterer Mittenbereich
320
5 | mittlerer Mittenbereich
640
6 | oberer Mittenbereich
1280
7 | unterer Höhenbereich
2560
8 | mittlerer Höhenbereich
5120
9 | oberer Höhenbereich
10240
10 | Superhochtonbereich
20480
Kein Thema
Verfasst: Fr 12. Mai 2006, 15:43
von Sirarokh
Vielleicht bezieht sich der Grundton dann nicht auf Instrumente, sondern Stimmbänder? Wenn man von extremen Raucher-Knarrstimmen oder Sopransängerinnen absieht, sollte der Frequenzbereich dann deutlich eingeschränkter sein.
Re: Begriffsdefinition "Grundtonbereich"
Verfasst: Do 5. Sep 2013, 22:41
von palefin
per Suche bin ich auf diesen thread gestoßen, der nun seit 7 Jahren brach liegt.
Als weitere Auflistungen gab die Suchmaschine diese Links an, deren Inhalte diese Diskussion wieder aufnehmen und ergänzen lässt.
Mit der Ergänzung: Was bedeuten die Begriffe, mit denen man den Klang von Lautsprechern beschreiben will.
http://frequenz.palast.com/html/body_klangkultur.html
http://www.audiophil-online.de/hoeren/f ... eiche.html
http://www.fairaudio.de/hifi-lexikon-be ... ndton.html
Re: Begriffsdefinition "Grundtonbereich"
Verfasst: Fr 6. Sep 2013, 10:02
von Frog2
Schau mal bei Wikipedia rein.
Gruß Wolfgang
Re: Begriffsdefinition "Grundtonbereich"
Verfasst: Fr 6. Sep 2013, 10:11
von Ilmennau
Die englische Wikipedia gibt m.E. wieder die besten Auskünfte und der Begriff gehört eindeutig zur Ton oder Musiktheorie und die frequenzbereichsbezogene Verwendung im Hifi Bereich ist schlichtweg falsch. Allerdings scheint mir der dahinterstehende Sachverhalt von Grundton und Oberton zur Beurteilung von Lautsprechern oder sonstigen Hifi Geräten auch wenig Sinn zu machen, da ja schlussendlich alle wiederzugebenden Töne schon in der Aufnahme (CD) enthalten sind und die Anlange das Ganze in den eigenen 4 Wänden möglichst unverfälscht wiedergeben soll.
https://en.wikipedia.org/wiki/Harmonic_ ... 28music%29
Tonmeister sehen im Studio die Sache wahrscheinlich ganz anders wenn die Rohaufnahmen, die für sich genommen nicht für die Produktion einer CD taugen (zb. ein Mikro dass direkt an ein Instrument geheftet ist), erst einmal "aufgearbeitet" werden müssen. Hier kann ich mir sehr gut vorstellen dass die Töne eines Instruments "zerlegt werden" und dann mit allerlei "Equalizing", welches dann gezielt auf den Grundton und die zugehörigen Oberwellen abzielt, das für die Produktion gewünschte Klangbild hergestellt wird. Letzters ist dann das was wir glauben als "Originalaufnahme" zu hören.
Re: Begriffsdefinition "Grundtonbereich"
Verfasst: Fr 6. Sep 2013, 10:14
von Ilmennau
wolfgang siepmann hat geschrieben:Schau mal bei Wikipedia rein.
Offtopic: Blöd ist immer nur dass die besten Artikel (wie auch Bücher zum Thema Audio oder Hifi) in Englisch vorliegen.
Re: Begriffsdefinition "Grundtonbereich"
Verfasst: Fr 6. Sep 2013, 12:15
von palefin
das ist richtig.
Aber als echter Laie in der Musiktheorie:
Kann man die Grafik im Link von audiophil-online nicht doch als Beschreibung der Freq.bereiche ganz gut verwenden?