Hallo Master-IF,
ich würde an deiner Stelle einen zweiten AW-1500 nehmen.
Ich habe selber zwei davon, allerdings in einem größeren Raum - der Vorteil ist eine sehr gleichmäßige Raumanregung und eine Basswiedergabe, die auch bei geringen Lautstärken auf sehr angenehme Weise "Druck" macht.
Irgendwo (ich kann den Link leider nicht mehr nennen) hat Herr Nubert selbst geschrieben, dass ein AW-1000 bei 20 Hz maximal "nur" noch 98 db (evtl. hat er sogar nur 95 db angegeben) abstrahlen kann. Dies ist ganz sicher unter Freifeldbedingungen gemessen worden, im Hörraum kämen durchschnittlich mindestens 6 db hinzu, u.U. deutlich mehr.
Gegenüber der Maximallautstärke bei 50 Hz ist dies aber nur ein Bruchteil des im "mittleren" Bass erreichbaren Schalldrucks! Ein AW-1500 dürfte bei 20 Hz aufgrund des Mehrs an Membranfläche und der günstiger angeordneten Bassreflexöffnungen (näherungsweise an den vier Ecken des Gehäuses, somit maximal möglicher Strahlungswiederstand) schätzungsweise 3 db mehr schaffen.
Nimmt man nun zwei davon und stehen sie nicht allzuweit voneinander entfernt, kommen noch einmal 6 db hinzu. Oberhalb von 50 Hz ergibt dies zwar annähernd die Fähigkeit zur Erreichbarkeit von PA-Lautstärken, bei 20 Hz jedoch "nur" und aufgrund der oben zitierten Angabe allerhöchstens (98 + 3 + 6) db = 107 db, plus der Gewinn im Hörraum. Damit kann man dann auch bei 20 Hz große Standboxen adäquat unterstützen. Zu beachten ist, dass die Höchstpegel meist von kurzer Dauer sind, die "Durchschnittslautstärke" im Tiefstbass also erheblich unter den o.g. Werten liegt.
Daher sind aus meiner Sicht zwei AW-1500 in einem 24 m²-Raum absolut kein Wahnsinn, wenn man auf einen authentischen "Auftritt" auch bei allertiefsten Tönen Wert liegt (v.a., wenn es sich dabei um eher kurzzeitige Spitzen handelt, die 1 : 1 und damit authentisch - und nicht irgendwie "weggeregelt" - kommen sollen).
Um hörbar mehr Druck im Bassbereich zu erzielen, rate ich dir sehr (!), alle Schrauben vorsichtig nachzuziehen. Einige Wochen nach der Auslieferung habe ich dies auf Anraten in diesem Forum gemacht. Während an den Bassreflexrohren so gut wie keine Setzungen zu beobachten waren und fast alle Schrauben fest gewesen waren, wiegen die Lautsprecherchassis je 8 kg und sind eben erheblichen Beschleunigungen ausgesetzt; ähnlich ist es bei der Endstufe. Hier habe ich die Mehrzahl der Schrauben bei vorsichtiger Vorgehensweise z.T. um mehrere Umdrehungen nachgezogen. Dies ist m.E. kein (!) Qualitätsmangel von Nubert, sondern bei (ggf. über entsprechende Dübel) in Holz sitzenden Schrauben, die solche (eben auch dynamisch schwingenden) Lasten halten normal. M.E. gehört dieser Punkt unbedingt in die Bedienungsanleitung - das Ergebnis dieser Aktion war nämlich, dass der Bassdruck sofort und deutlich hörbar stieg.
Mit meinen beiden AW-1500 bin ich hochzufrieden!
Viele Grüße,
Markus20Hz
P.S.: Nachtrag vom 09.07.06:
Hier ist noch der oben angesprochene Link:
http://www.nubert.de/downloads/ts_30-31 ... leiche.pdf
Dort steht auf Seite 1 in Spalte 1: "Der AW-1000 kann die 20-Hz-Grundwelle mit einem Schalldruck
von über 95 dB (1 m Abstand) abstrahlen." Das heißt, der o.g. Wert reduziert sich auf etwa 104 db, plus dem durchschnittlichen Gewinn im Hörraum. Zum oben Gesagten kommt die niedrige Empfindlichkeit des Gehörs bei diesen Ultratiefbässen.