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Verfasst: Sa 9. Sep 2006, 19:05
von teite
Hallo,
Inder-Nett hat geschrieben:Um einen wirklichen Gewinn an Bass-"Präzision" zu erreichen muss diese Resonanzfrequenz ausserhalb des Arbeitsbereiches der Box liegen.
Warum?
Den geschlossenen Subwoofer baut man deshalb bewusst sehr klein, damit die Frequenz der Gehause-Resonanz oberhalb des Arbeitsbereiches des Woofers liegt.
Das nennt man wohl URPS (Unter Resonanz Prinzip Subwoofer).
cu
Stefan
Verfasst: Fr 22. Sep 2006, 00:55
von G. Nubert
Hallo,
ein (guter) Lautsprecher verhält sich im Bereich der unteren Grenzfrequenz annähernd wie eine "elektrische" Filteranordnung.
Das heißt, dass man bis auf die (eventuell vorhandenen) Strömungsgeräusche und die (eventuell vorhandenen) "Wirbelstrom-Hüllkurven-Effekte" bei der Membran-Auslenkung keinen Unterschied im Klang zwischen Bassreflex-Boxen und geschlossenen Boxen feststellen kann (Frequenzgang und Impulsverarbeitung), wenn man beide Versionen optimiert und die geschlossene Box über eine zusätzliche Hochpass-Filterstufe zweiter Ordnung betreibt (12 dB/oct).
Dann hat man also in beiden Fällen eine Absenkung der "ganz tiefen" Frequenzen von etwa 24 dB/Oktave und daraus resultierend auch eine vergleichbare Gruppenlaufzeit.
Bei Subwoofern und großen Standlautsprechern (-3 dB-Punkt unter ca. 40 Hz) macht es musikalisch erfahrungsgemäß keinen großen Unterschied, ob der Abfall unterhalb des Übertragungsbereiches mit 12 oder 24 dB/oct erfolgt, da es kaum Instrumente gibt, die bei so tiefen Frequenzen schnell ein- und ausschwingen.
In der Gegend der unteren Grenzfrequenz (z. B. bei 30 Hz) ist der Unterschied im Maximalpegel aber riesig!
Bei gleicher Membranfläche und identischem Maximalhub der Chassis kann man Bassreflexboxen so dimensionieren, dass die maximale Membranauslekung gegenüber einer geschlossenen Box bei wesentlich tieferen Frequenzen auftritt.
Für gleichen Tiefbass-Pegel benötigt eine geschlossene Box deshalb mindestens das doppelte Volumen und die doppelte Chassis-Bestückung (oder bei gleichem Gehäuse-Volumen und doppelter Chassisbestückung mindestens die vierfache Verstärkerleistung).
Um den 30 Hz-Tiefbasspegel eines AW-560 (Bassreflex) zu erreichen, bräuchte man also ungefähr einen geschlossenen (und daran angepassten) AW-1000.
Für die wenigen Anwendungsfälle, für die das egal ist, stellt ein geschlossener Woofer tatsächlich die vielleicht etwas bessere Lösung dar, weil der dann mögliche Abfall von 12 dB/oct. unterhalb des Übertragungsbereiches gegenüber den 24 dB - zumindest theoretisch - vorzuziehen ist.
Gruß,
G. Nubert