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Verfasst: Di 12. Dez 2006, 09:49
von Nino
hallo,
ich denke es kommt auch ein wenig darauf an, ob man erst das buch gelesen hat, und dann den auf dem buch basierden film gesehen...oder umgekehrt!
bücher sind "kopfkino", d.h. ein buch, das einen packt wird im kopf von uns bebildert...ganz bewusst...oder auch unbewusst. die figuren im buch bekommen stimmen,aussehen,ausstrahlung...wenn ein film diesem bücher-kopfkino nicht gerecht wird....ist er vermutlich in der subjektiven wahrnehmung "schlecht"...zumindest anders!
natürlich kann ein film auch als "besser" als die romanvorlage gewertet werden! ist dann halt geschmackssache.
ich stimme zu das buch und film zwei eignständige kunstformen sind, wobei aber schon erlaubt sein muss, die vorlage mit dem filmisch nacherzählten...oder der buchbasis zu vergleichen.
vermutlich gibt es keine filme, die erst später als roman gedruckt wurden, weil der film so erfolgreich war! umgekehrt ist der zusammenhang schon da!
nino
Verfasst: Di 12. Dez 2006, 10:17
von Blap
Wir kommen uns schon viel näher. Maks hat mein eigentliches "Problem" auf den Punkt gebracht:
maks hat geschrieben:
Lästig ist immer diese Nörgelei, was denn nicht so ist wie im Buch. Oder das übliche "das hab ich mir ganz anders Vorgestellt".
Ich möchte nicht den unschätzbaren Wert von Büchern schmälern. Aber ich bin der Ansicht, ein guter Autor hat es einfacher als ein guter Regisseur oder Schauspieler.
Verfasst: Di 12. Dez 2006, 20:47
von Argaween
Blap hat geschrieben:Wir kommen uns schon viel näher. Maks hat mein eigentliches "Problem" auf den Punkt gebracht:
maks hat geschrieben:
Lästig ist immer diese Nörgelei, was denn nicht so ist wie im Buch. Oder das übliche "das hab ich mir ganz anders Vorgestellt".
Ich möchte nicht den unschätzbaren Wert von Büchern schmälern. Aber ich bin der Ansicht, ein guter Autor hat es einfacher als ein guter Regisseur oder Schauspieler.
Naja Ansichtsache:
Ein Autor muss es schaffen, dass der Leser sich das alles bildlich vor seinem Auge vorstellen kann.
Also, das er alles um sich herum beim lesen vergisst und völlig in dieser Welt drinn ist.
Das ist schon nicht einfach und dann gibt es ja da noch die unterschiede zwischen der trockenen Literatur-Bernhard Schlink-Der Vorleser und der Romanliteratur z.b Stephen King.
Die Verfilmung zu dem dem Buch "Das Parfüm" hat gezeigt, dass es sauschwer ist diesen Level halten zu können denn was man bei lesen des Buches für ein ekeliges Gefühl hatte (Man meinte, man würde das wirklich alles riechen) kam in dem Film eben ganz anders rüber und so viel ich weiß war der Autor des Buches nicht so begeistert davon.
Oder nehmen wir die Harry Potter Filme:
Die ersten beiden versuchten einen guten Bruch aus Buch und Film zu bekommen was aber nicht ganz gelang.
Der 3 konzentrierte sich mehr auf den Filmaspekt und lließ die Dinge, die Neueinsteigern evt schwer fallen (Zu Hause bei den Durselys und die ganzen ellenlangen Dialoge) weg und auch andere unwichtige Details die nicht in nen Film gehören.
So ergibt sich bei dem 3 Teil ein stimmges Gesamtbild.
Der 4 ging noch mehr von dem Buch weg und mehr auf eigenständigen Film raus.
Resultat ist, dass alle die das Buch gelesen haben maßlos enttäuscht waren weil viele Dinge (Harry Freundschaft zu dem Drachen) und so weiter gefhlt haben oder nur kurz angesprochen wurden aber sie haben nun einfach nicht in den Film gepasst und hätten bei den Zuschauern langweile erzeugt, ebend genau das Problem mit dem die ersten beiden Teile zu kämpfen hatten.
Von daher hat der Blap nicht unrecht-Film ist nun mal anders als Buch.
Was Silent Hill angeht
Guckt euch doch bitte mal das Making off an.
Da erklärt Gans genau das was Blap meint.
Und genau liegt auch hier wieder das Problem:
Gans hat versucht das Spiel wie das Spiel zu verfilmen-Das heißt das Leute, die das Spiel nicht kennen und normale Horrorfilme mögen überhaupt nichts damit anfangen können und das liegt gar nicht mal an der Story sondern der Tatsache, das dieses bekannte aus Computerspielen von A nach B und von B wieder nach A zurück laufen in Filmen eine absolute Totsünde darstellt und so nicht funktioniert.
Niemand hat Bock einem Schauspieler ellenlang zuzusehen wie er durch die Gegend läuft.
Da kommt kein Spannungsaufbau.
Im Spiel ja da erzeugt es Atmo aber nicht im Film.
Es fehlt was.
Verfasst: Mi 13. Dez 2006, 15:46
von AndiTimer
hm schwierig, da gibt es viele Aspekte ...
a) hat man das Buch gelesen und wie steht man zu dem Buch?
b) Ist der Regisseur auch ein "Fan" des Buches? (ala Peter Jackson & HdR)
Es gibt wohl viele Verfilmungen wo den Büchern nicht gerecht wird, oft wird bemängelt es wurde das oder das weggelassen oder man hat sich einen Charakter ganz anders vorgestellt. Das sind naürlich alles subjektive Eindrücke und jeder empfindet die Umsetzung eines Buches wohl etwas anders.
Ich lese selten die Bücher vorher, bzw. sehe mir meist die Filme vorher an bevor ich ein Buch lese. Bei "Der Name der Rose" und "Herr der Ringe" war es anders und ich finde die Bücher hervorragend als Film umgesetzt, da kann ich nicht meckern. Dagegen die Harry Potter Bücher habe ich überhaupt nicht gelesen und beschränke mich da nur auf die Filme, gleiches gilt aktuell für Eragon.
Ich muss gestehen, ich bin eher der Fachbuch-Leser wobei bei englischen Bücher ich auch mal das eine oder andere lese, wie im Moment "The Historian" wo ich mir auch vorstellen könnte, das der mal Verfilmt wird. Ebenso "Der Schwarm" welches ich als Buch Verschlungen habe oder das (für mich bessere) Buch von Dan Brown "Angels and Demons", was ja auch verfilmt werden soll.
Nur in den seltensten Fällen wird ein Film ein Buch gerecht, da die wohl die Phantasie das Buch zum Leben erweckt und die in den meisten Fällen, den Filmen voraus ist (meistens, aber nicht immer ).
Gruß
Bo.
Re: Buch vs. Film, darf man Vergleiche anstellen oder nicht?
Verfasst: Do 14. Dez 2006, 14:38
von m(A)ui
Hallo!
Also die besten filme sind IMHO immer noch die Geschichten (Drehbücher), die von Anfang an als Film geplant waren und nicht auf einem Buch basieren!
Buch und Film sind zwei so vollkommen unterschiedliche Medien, dass es wahnsinnig schwer ist, den selben Stoff für beide Arten angemessen rüberzubringen.
Gut gelungen ist es aber definitiv bei Herr der Ringe!
Comics eignen sich IMHO schon eher zur filmischen Umsetzung: Tank Girl, Sin City
Am liebsten schaue ich aber in der Regel Filme ohne Romanvorlage: Natural born Killers, Pulp Fiction, Lola rennt, Mullholland Drive, Lost Highway, ...
Gruß
maui
Verfasst: Do 14. Dez 2006, 21:16
von Remo
Hallo!
Der Film Die Verurteilten ist wohl einer der besten Filme überhaupt und basiert auf einer Geschichte von Stephen King Rita Hayworth and the Shawshank Redemption.
Ein Buch lebt meist durch eine subjektive Interpretation, wobei der Film da eher nicht soviel Spielraum für eigene Phantasien lässt.
Es ist schwer beides gleich zu setzen und dann zu vergleichen.
Gruß Remo
Verfasst: Fr 15. Dez 2006, 02:25
von m(A)ui
Remo hat geschrieben:Hallo!
Der Film Die Verurteilten ist wohl einer der besten Filme überhaupt und basiert auf einer Geschichte von Stephen King Rita Hayworth and the Shawshank Redemption.
lustig: dabei empfand ich gerade stephen king's bücher als die schlechtetsten verfilmungen!
S. K. kann zwar spannende stories erzählen, aber ihm fehlt es an Stil!
er ist auch einer der wenigen autoren, wo es mir egal ist, ob ich original oder übersetzung lese...
Leider kenne ich bisher weder buch noch film des oben zitierten werkes, aber ich werde es versuchen nachzuhohlen!
Gruß
Verfasst: Fr 15. Dez 2006, 10:39
von Remo
m(A)ui hat folgendes geschrieben:
Leider kenne ich bisher weder buch noch film des oben zitierten werkes, aber ich werde es versuchen nachzuhohlen!
Wenn du S.K. nicht so gern magst sieh dir auf jeden Fall den Film an, lohnt sich. Ist der beste Gefängnisfilm den es gibt und er hat ne super Besetzung (Tim Robbins, Morgan Freeman, William Sadler, Bob Gunton).
Der Film hält den Rekord der meisten Oscarnominierungen ohne Gewinn.
Gruß Remo
Verfasst: Fr 15. Dez 2006, 10:42
von roonie
Remo hat geschrieben:
Der Film hält den Rekord der meisten Oscarnominierungen ohne Gewinn.
OT: Tja, der Oscar ist auch nicht mehr das, was er mal war...
Verfasst: Sa 16. Dez 2006, 15:40
von Kikl
Grundsätzlich darf man natürlich alles vergleichen, auch Äpfel mit Birnen. Denkverbote will hier wohl niemand aussprechen. Nur sollte man Film und Buch nicht gleichsetzen. Es sind zwei vollkommen verschiedene Kunstformen. Die Bewertung der Qualität eines Filmes sollte unabhängig von der Bewertung der Qualität des entsprechenden Buches sein.
Ich finde auch nicht, dass "ein Film einem Buch gerecht werden muss." Das ist meiner Meinung nach der falsche Ansatz. Der Film muss in sich schlüssig sein und überzeugen. Es ist unerheblich, ob der Film exakt dieselbe Geschichte erzählt wie das Buch. Es ist unerheblich, ob der Film dieselben Bilder zeigt, die der Leser beim Lesen des entsprechenden Buches hatte. Der Film muss die Zuschauer unterhalten, egal was im entsprechenden Buch steht.
Regelmäßig sind die Leser von Büchern von dem entsprechenden Film enttäuscht. Es gibt ganz wenige Ausnahmen. Das rührt daher, dass der Film nicht diejenigen Bilder und Emotionen erzeugt, die der Leser beim Lesen hatte. Die Leser meinen, der Film müsse dasselbe Erlebnis hervorbringen, die man beim Lesen des Buches hatte. Das ist aber ein vollkommen ungerechte Form der Kritik, da jeder Leser andere Fantasien beim Lesen des Buches hat. Deshalb geht mir auch das häufige Gejammer auf den Wecker: "Aber das Buch war doch viel besser". Ich kann das auch nicht mehr hören. Das ist einfach extrem unfair gegenüber den Regisseuren, Produzenten, Kameraleuten und Schauspielern. Ein solcher Vergleich ist falsch. So verstehe ich Blaps Äußerung und in diesem Sinne bin ich ganz auf seiner Seite.
Gruß
Kikl