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Verfasst: Do 11. Jan 2007, 19:09
von Kooper
Kann mir jemand nochmal Direktschall Reflexion und Nachhall erläutern?

Besten Dank!

Verfasst: Do 11. Jan 2007, 20:52
von BlueDanube
Direktschall geht auf direkter Linie ohne Umwege vom Lautsprecher zu Ohr und trifft dort als erster ein. Er sollte wesentlich lauter als die unten beschriebenen Effekte sein.

Reflexion liegt vor, wenn der Schall über eine Wand (Primärreflexion) oder über zwei oder mehr Wände (Sekundärreflexion) zum Ohr gelangt - derartig reflektierter Schall trifft in kleinen Räumen sehr kurz nach dem Direktschall beim Ohr auf und bewirkt eine Verzerrung der räumlichen Ortung. Diese Verzerrung tritt nicht auf, wenn die Reflexion mindestens 15-20ms nach dem Direktschall beim Ohr anlangt (großer Raum oder Sekundärreflexion) oder wenn die Reflexion einen deutlich kleineren Pegel als der Direktschall hat (durch Dämpfung). Primärreflexionen sind ohne geeignete Messmittel nicht überprüfbar, da die Verzögerungen so kurz sind, dass das menschliche Gehirn die beiden Schallereignisse nicht unterscheiden kann (deshalb die fehlerhafte Ortung).

Nachhall tritt relativ lange nach den den ersten Reflexionen auf, wenn der Schall mehrmals zwischen den Wänden herum reflektiert wird. Im Gegensatz zur einfachen Reflexion können einzelne Schallereignisse nicht unterschieden werden. Zu starker Nachhall verfärbt den Klang (wenn der Reflexionsgrad und/oder das Lautsprecher-Abstrahlverhalten nicht frequenzunabhängig sind) und macht den Klang diffus und undeutlich. Leichter Nachhall stört aber nicht.

Flatterecho ist ein Spezialfall des Nachhalls und tritt auf, wenn der Schall nur zwischen zwei Wänden hin und her reflektiert wird. Das ist dann der Fall, wenn die betroffenen Wände genau parallel, eben und glatt sind (ohne Diffusion durch Möbel z.B.). Flatterecho ist sehr störend. Es ist leicht durch Händeklatschen zu überprüfen.

Die beschriebenen Effekte werden in erster Linie im Mittel- und Hochtonbereich betrachtet
Im Bassbereich sind dafür die Wellen im Vergleich zur Raumgröße zu groß.
Stattdessen stören hier stehende Wellen, die Pegel und Nachklingzeit stark beeinflussen.