Meine Lesekarriere: (

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Als Kind hab ich irrsinnig viel gelesen (500-1000 Seiten pro Woche, je nach "Schwierigkeitsgrad" und Spannung). Dabei haben mir "pädagogisch wertvolle" Kinder- und Jugendbücher meistens eher weniger zugesagt, nach ein, zwei Büchern zum warmlaufen hab ich mich in der zweiten Klasse erstmal über die klassische Jugendliteratur der letzen 100 Jahre hergemacht. Jules Verne und Karl May waren meine Lieblingsautoren; Moby Dick, die Schatzinsel, 20000 Meilen unter dem Meer, das waren meine Lieblingsbücher. Alle mehrfach gelesen, bevor ich 10 Jahre alt wurde. Zum Glück hatte mein Vater noch sämtliche Jugendbücher daheim, so hab ich meine Eltern wenigstens nicht arm gemacht. Außerdem war ich spätestens ab dem 8. Lebensjahr wöchentlicher Kunde in unserer Stadtbibliothek.
Ein paar Jahr später standen vor allem Fantasy und SF auf dem Plan: Von Wolfgang Hohlbein hab ich vermutlich jedes einzelne vor 1996-97 erschienene Buch gelesen, den Herrn der Ringe samt Hobbit und Silmarillion hab ich mittlerweile auch schon ca. 10 mal durch (die letzten paar Mal auf Englisch, aber das gehört in die jüngere Vergangenheit und nicht mehr in meine "Fantasy-Phase"). Der komplette Dune-Zyklus (also die "klassischen" 6 Bände) musste dran glauben, ebenso Unmengen von dem, was ich mittlerweile als
"SF-Schundliteratur" bezeichnen würde (sprich: mäßig fantasievolle, von zweitklassigen Autoren am Fließband produzierten Reißbrett-Stories um fremde Welten, heldenhafte Raumschiff-Crews und bösartige Aliens, die besagter Crew ans Leder wollten^^).
Anfangs standen Fantasy und Science Fiction gleichberechtigt nebeneinander, später verschob sich das Gleichgewicht deutlich in Richtung Fantasy. So mit 16 oder 17 Jahren spielte SF praktisch keine Rolle mehr, dafür haben sich neben Fantasy noch "normale" Thriller (Grisham, Follet, Crichton) und Horror etabliert (King etc). Irgendwann zwischendurch hab ich dann noch Douglas Adams entdeckt, ein absoluter Glücksgriff. Der Mann hat mich mit seinem abgedrehten Humor und unnachahmlichem Sprachwitz (unbedingt auf Englisch lesen, auch wenns recht schwierig ist!) amüsiert wie noch kein zweiter Autor.
In den letzten Jahren (während des Studiums) bin ich leider nicht mehr so häufig zum Lesen gekommen, wie ich gerne würde - ist einfach doch im Gegensatz zur Schule ein Full-Time-Job, und wenn ich dann schonmal lese, sind es meist Fachbücher über Quantenmechanik, Festkörperphysik und ähnlich lustige Themen.
Ein bisschen Zeit nehme ich mir trotzdem hin und wieder - in den letzten Jahren bevorzugt für Krimis, vor allem skandinavischen Ursprungs. Arne Dahl, Ake Edwardson, Henning Mankell und vor allem Hakan Nesser haben es mir derzeit ziemlich angetan. Als Würzburger muss man natürlich auch die Bücher von Roman Rausch lieben.
Soll aber nicht heißen, dass ich derzeit
nur noch Krimis lese. Das beste Buch, das ich in den letzten 12 Monaten gelesen habe, war definitiv "Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafon - kann mich nicht erinnern, wann mich das letzte mal ein Buch dermaßen gefesselt hat. Ich habs in 3 Tagen im Urlaub durchgelesen. Eines frühen morgens (so gegen halb 6) ist meine Freundin aufgewacht, hat ungläubig zur Uhr geschaut und nur gefragt "liest du schon wieder oder
immer noch?"
