Hallo,
Erstmal ein Wort zu Harman und der angeblich so guten Leistungsaufnahme:
ich hab ja selber, wie ich glaube, leider die "falschen" Aufnahmedaten der Harmanreciever in meiner Recieverübersicht ins Forum gepostet (laut Herstellerangaben aber natürlich richtig); zufällig blätterte ich mal wieder die Testzeitschriften durch und kam so auf den Test des 2550 in der Audiovision, in der auch die Rückseite abgedruckt war - und siehe da, grandiose 260 Watt Aufnahme - also völlig normales Gerät wie jedes andere auch, nur das es viel hässlicher und ausstattungsmäßig noch von vorgestern ist.
Auch sehe ich keine Logik darin, Endstufen zu verbauen, die nur einen Bruchteil von der angegebenen ach so hohen Aufnahmeleistung brauchen, wie es auch wenig Sinn macht 2*100Watt Leistungsendstufen einzubauen, wenn die Aufnahme nur schlappe 50 Watt beträgt - Beispiel: Harman 2550:
5*40 Watt oder 2*50 Watt (Stereo) bei einer angeblichen ominösen Aufnahme von 540Watt, obwohl nur ca. 200 Watt von Nöten wären!!! Diese Angaben dienen nur der vollkommenen Verwirrung. Die Harmanreciever IMHO sind nicht stärker als Denons oder dergleichen, sondern beherbergen lediglich einen sagenumwobenen Mythos!!! Daher kommen auch die völlig normalen Leistungsmessdaten in Hifizeitschriften, die sogar unterm Durchschnitt liegen!!!
Auch die angeblich hohe Stromlieferfähigkeit der Harmans dürfte nicht so entscheidend sein, dass man den Harman dem Denon vorzieht.
Hierzu ein paar Kommentare, die ich irgendwo mal aufgefasst habe:
elektronikinfo.de hat geschrieben:Wenn Sie sich mit elektrotechnischen Grundsätzen ein wenig auskennen, ist Ihnen der Begriff Watt für die Leistung sicher bekannt. Wenig bekannt ist, daß sich beim Wechselstrom die Wirkleistung (also das, was in Lautsprechern Krach macht) nicht einfach gemäß der bekannten und für Gleichstrom korrekten Formel "P gleich U mal I" berechnet. Damit erhält man als Ergebnis nämlich nur die Scheinleistung; wie der Name schon andeutet also nur die Leistung, die scheinbar aber nicht wirklich vorhanden ist. Sie setzt sich aus der Wirkleistung und der Blindleistung zusammen. Zur Berechnung der Wirkleistung muß man den cos(φ), "Cosinus-Phi", berücksichtigen. Der Winkel φ (sprich "Fieh") ist in der Elektrotechnik die übliche Bezeichnung für den Phasenversatz zwischen Spannung und Strom, während der Cosinus eine trigonometrische Funktion ist. Die korrekte Formel für die Berechnung der Wirkleistung lautet daher:
P = U . I . cos(φ)
Was das mit einem Leistungsverstärker zu tun hat? Nun, diese Formel besagt, daß bei einer Phasenverschiebung von 90° zwischen Strom und Spannung, die bei idealen Induktivitäten und Kapazitäten auftritt, keine Wirkleistung abgegeben wird. Lapidar gesprochen macht aber nur Wirkleistung in den Lautsprechern Krach. Lautsprecher verhalten sich je nach Frequenz irgendwo zwischen rein ohmsch (also Phasenversatz Null) und fast rein induktiv (also Phasenversatz 90°). Das Dumme daran ist, daß auch bei nicht vorhandener oder nur geringer Wirkleistung trotzdem sehr hohe Ströme fließen können, und zwar deutlich höhere, als der Impedanzwert der Lautsprecher (meistens 8 oder 4 Ω) vermuten läßt.
Ohne die Sache weiter zu vertiefen, ist es also wichtig, daß ein Leistungsverstärker deutlich höhere Ströme liefern können muß, als es dem ersten Anschein nach Sinn macht. Manche Hersteller werben unter Angabe des Maximalstroms mit dem hohen Stromliefervermögen ihrer Endstufen. Und hier kann man ausnahmsweise einmal von der Theorie her sagen: Je mehr desto besser. Der erforderliche Wert hängt jedoch ganz entscheidend von Ihrem Lautsprecher ab, denn es gibt reichlich unkritische Lautsprecher, die nicht sehr stromhungrig sind, und solche, mit denen man auch ausgewachsene Kraftmeier unter den Endstufen in die Strombegrenzung (=Überlastungsschutz) fahren kann. Welche Lautsprecher hohe Ansprüche an das Stromliefervermögen stellen (es sind nur sehr wenige), können Sie Testberichten in den einschlägigen HiFi-Zeitschriften entnehmen. Bei nicht extrem hoher Lautstärke sind allerdings auch immer absolut gesehen niedrige Ströme erforderlich. Negative Effekte infolge Strombegrenzung werden in der Praxis daher schlimmstenfalls bei maximaler Leistungsabgabe auftreten. Sofern Sie nicht über den erwähnten Bunker verfügen, damit Sie Ihren Verstärker mal richtig zum Schwitzen bringen können, brauchen Sie diesem Punkt keinerlei Beachtung zu schenken.(...) Auch die von HiFi-Händlern oft gehörte Behauptung, der Verstärker X passe nicht zum Lautsprecher Y, stimmt nur in den allerseltensten Fällen. Dies ist nur dann wahr, wenn der Lautsprecher ein "Stromfresser" ist (siehe Ärger mit Cosinus-Phi) und der Verstärker ziemlich schwach ausgelegt ist. Aber erstens sind solche Stromfresser extrem selten und zweitens macht sich das geringe Stromliefervermögen des Verstärkers nur bei hoher Ausgangsleistung überhaupt bemerkbar.
Da es bei Verstärkern keine großen Klangunterschiede gibt, sofern man sie nicht in den roten Bereich fährt, ist es IMHO nach wie vor am wichtigsten, auf echte Leistung, Ausstattung und Optik den meisten Wert zu legen.
==> daher würde ich dir eher zum Denon 1803 raten
Gruß,
Andi