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Verfasst: So 11. Mär 2007, 19:49
von Der Pabst
shorty hat geschrieben:Übrigens soll das Ohr des Menschen immer gleich "hören", wie ein Mikrofon. Das Gehirn "hört" eigentlich und setzt die Daten vom Ohr um.
Sehr richtig, kommt ein neuer Lautsprecher ins Haus so hört das Ohr zwar immer gleich, das Gehirn muss sich aber erst an den neuen Klang gewöhnen & leren diese Erlebnisse neu & richtig einzuordnen. Insofern dürfen sich aufgrund dieser Tatsache die ersten Höreindrücke von den dauerhaften auch unterscheiden. :lol:

Ob sich die Lautsprecher wirklich "einspielen" - nun ja - vielleicht wird die Membran etwas weicher??? :roll: Ich halte dies allerdings für Humbug, wenn es Differenzen gibt dann dürften diese so gering sein, dass sie nicht wahrgenommen werden können. Sowieso wenn sich ein Höreindruck erst über ein paar Stunden/Tage festigt, wer kann da noch ernsthaft behaupten dass alles an den Lautsprechern läge? :roll:

Die Raumakustik macht dem ganzen sowieso einen Strich durch die Rechnung. Würde man seine Lautsprecher in einem anderen Raum aufstellen, so wäre der erste Höreindruck wahrscheinlich katastrophal, was sich mit der Zeit aber durch die Gewöhnung des Hörers eliminieren wird. Hier käme auch niemand auf die Idee zu behaupten, die Laudsprecher müssten sihc im neunen Raum erst einspielen. just my 2 cents


Grüße
Kai

Verfasst: So 11. Mär 2007, 20:00
von raw
"Einspielen" ist natürlich kein Märchen.

Moderne Sicken haben keine wirklichen Einspielerscheinungen. Es gibt bei getränkten Gewebesicken ansatzweise Einspiel-/Alterungserscheinen, durch Ausdampfen der Tränkung.

Zentrierspinnen sind in fast allen Fällen aus Gewebe. Das Gewebe wird mit einem Steifemittel in Form gepresst und getrocknet.
Bild
Wenn man die Schwingeinheit von einem fabrikfrischen Tieftöner mit den Fingern großzügig bewegt, hört man manchmal, wie die Spinne an den Knickstellen "gebrochen" wird (siehe Bild). Die Schwingeinheit/Aufhängung wird, je länger man dies am Anfang macht, nachgiebiger. Nach dem Einspielen hat man dadurch hauptsächlich höheren Kennschalldruck, weniger Verzerrungen und tieferen Bass. Das alles bleibt aber in einem sehr kleinen Bereich und ist erst bei großen Auslenkungen wirklich unterscheidbar.
Die meisten oder alle Zentrierspinnen von Nubert sind mit solchen Veränderungen nicht behaftet (keine Knickstellen, flexibleres/glatteres/feineres Gewebe).

Solche Sachen wie "mehr Details/Räumlichkeit" gibt es nicht. Meistens sind die Gründe für gehörtes Einspielen menschlicher Natur.
http://www.nubert-forum.de/nuforum/viewtopic.php?t=40
Falls sich eine Box tatsächlich einspielt, ist die Hörbarkeit dessen dennoch stark fraglich. Wie kann man genau den Klangeindruck von vor mehreren Tagen mit dem Momentanen unmittelbar vergleichen?


Zu den Hochtönern und Aufwärmzeit:
G. Nubert hat geschrieben:Bei etwa 10° Celsius hat man etwa 2 bis 3 dB zu wenig Mitten (2 bis 3 kHz), etwa 2 dB zu wenig Pegel im Bereich 9 kHz und ca. 2 dB zu viel Pegel bei etwa 15 kHz.
Oberhalb 15° C sind Unterschiede kaum noch mess- und hörbar.

Verfasst: So 11. Mär 2007, 21:22
von PhyshBourne
Einspielen bei den großen Boxen ist definitiv mehr als ein psychoakustischer Effekt.
Eine ältere 125er neben einer ganz frischen unterscheidet sich im Klang deutlichst.
Nach einigen Wochen beide nebeneinander läßt sie sich im Klang annähern.
Selbst beobachtet!
Und von anderen, wie beispielsweise der besten von allen Ehefrauen, bestätigt.
Wobei ich nicht weiß, inwieweit Temperaturunterschiede noch zusätzlich eine Rolle spielen.

Verfasst: So 11. Mär 2007, 21:33
von floyd
PhyshBourne hat geschrieben:Einspielen bei den großen Boxen ist definitiv mehr als ein psychoakustischer Effekt.
Eine ältere 125er neben einer ganz frischen unterscheidet sich im Klang deutlichst.
Nach einigen Wochen beide nebeneinander läßt sie sich im Klang annähern.
Selbst beobachtet!
Hallo PhyshBourne

Da sich ne eingespielte 125 deutlich von einer frischen unterscheidet,
kannst Du diese klanglichen Unterschiede auch konkret in Worte fassen
und etwas näher beschreiben, oder....


floyd

Verfasst: So 11. Mär 2007, 21:42
von PhyshBourne
Bei Gelegenheit, bei Gelegenheit... der Link von raw ist schon sehr informativ in diesem Zusammenhang...

Verfasst: So 11. Mär 2007, 21:43
von J.SP
Hallo zusammen!

Ich konnte damals den Effekt des Einspieles bei mir nicht ausmachen bzw. hören.
Was ich allerdings ausmachen kann, sind Klangveränderungen bei Temperaturunterschieden. Da wir das Musikzimmer grundsätzlich nicht heizen (sind zu selten drin, und wenn, dann reichen Kerzen und die Elektronik meist nach wenigen Minuten aus, um eine angenehme Temperatur im Raum zu erreichen), klingen die Nubis im Hochton gerade im Winter in den ersten 20 Minuten recht harsch.
Aber: Interessanter Thread. Ich bin gespannt, was am Mysterium "Einspielen" dran ist (gab ja schon ein paar interessante Beiträge).

LG-J.SP

Verfasst: So 11. Mär 2007, 22:08
von floyd
beim Bier ...

Das sich ne Box ein paar Stunden aklimatisieren muss,
könnte ich mir noch vorstellen ...

Ein paar Stunden zum Einspielen gebe ich einen Schallwandler
auch noch ...

Aber, alles was dort drüber geht, ist für mich persönlich nicht
nachvollziehbar ... Und hört eh keine Sau ...

Floyd

Verfasst: So 11. Mär 2007, 22:13
von Klempnerfan
PhyshBourne hat geschrieben:... der Link von raw ist schon sehr informativ in diesem Zusammenhang...
Stimmt, das ist er :!:

Leider aber auch recht kurz gehalten, einige Fragen bleiben offen... :(

Verfasst: So 11. Mär 2007, 22:35
von Malcolm
Es handelt sich hierbei also alls Wahrscheinlichkeit nach- was ja zu vermuten war- um ein Psychologisches Phänomän.
Interessant zu wissen, dass sich auch Herr Nubert mit dem Thema befasst. Dann sind wir ja in guter Gesellschaft, wenn wir uns Gedanken drüber machen :lol:.

Verfasst: Mo 12. Mär 2007, 09:32
von Analog1
Guten Morgen!

Nach dem ich hier das ein oder andere zu dem Thema lesen konnte und auch teiweise auf mich beziehen kann, kann ich mich fast geschlagen geben. Da sich das angebliche Einspielen scheinbar Technisch sehr schlecht bzw. eigentlich überhaupt nicht erklären läßt, muß dann an der Behauptung, es gibt kein Einspielen, doch etwas dran sein und sich die Sache wahrscheinlich eher mehr im Hirn abspielen, als das sich etwas an den Lautsprechern ändert!
Meine Frau, die eigentlich mehr mit den neuen Lautsprechern hören konnte, berichtete davon, das sich der anfängliche Klangeindruck noch mal etwas verbessert habe, sie habe das Gefühl, die Musik löse sich mehr von den Lautsprechern und steht breiter im Raum. Ich dagegen bin der Meinung, das es sich Detailreicher und Harmonischer anhört!
Es gibt scheinbar einen großen Unterschied, zwischen dem ersten und späteren hören, das Hirn entscheidet da wohl mehr, als wir uns vielleicht selber erklären können und neigen dazu die Behauptung aufzustellen, die Lautsprecher sind jetzt eingespielt.
Also ich bin eigentlich ein großer Fan von Lautsprecher einspielen, aber das muß ich mir noch mal genauer überlegen, es wird wohl in nächster Zeit aber kein Thema mehr für mich sein, da ich rundum Zufrieden mit meinen Nubis bin!

Gruß
Uwe