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Verfasst: So 24. Jun 2007, 11:45
von AndiZ
Vinylman hat geschrieben: @ MK II:
Ist das kein Widerspruch in sich? Neutrale Lautsprecher auf der einen Seite und dann ATM-Modul auf der anderen Seite? Bitte jetzt nicht steinigen, aber dient das ATM nicht letztlich dazu, eben sehr weit von diesem linealglatten Frequenzgang abzuweichen?
Wie kommst Du darauf? Genau das Gegenteil ist der Fall.

Andreas

Verfasst: So 24. Jun 2007, 12:44
von Bad Guy
Vinylman hat geschrieben:Aber trotzdem die Frage: wie elementar ist der linealgerade Frequenzgang für ein gehörrichtiges Empfinden? Eine Stradivari-Geige ist ja auch meilenweit vom ausgewogenen Frequenzgang entfernt.
Ein instrument soll klingen (einzigartiges Frequenzspektrum). Aber ein Lautsprecher soll das Klingen des Intstuments wiedergeben, das gelingt wenn der LS alle Frequenzen gleichlaut wiedergibt (linearer Frequenzgang). Man hört das klingen (einzigartiges Frequenzspektrum) des Instruments. {Und den der Aufnahme, wenn vorhanden.}

Verfasst: So 24. Jun 2007, 13:36
von Vinylman
Hallo Gerald,

danke für die ausführliche Erklärung zum ATM. Jetzt ist es klar! :) Dann nehme ich meine Vorbehalte zurück. Denn von normalen Klangreglern oder Equalizern halte ich rein gar nix.
Übrigens: in Hifi-Magazinen lese ich fast immer nur noch den Musik-CD-Teil. Die Bewertungen sind mir teilweise schon suspekt, zumal Taunus-Produkte immer so als Referenz dienen, was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Interessant sind für mich nur folgende Tests: Elac, NAD, Nubert, Rega.

Hallo Bad Guy,

das ist so, das macht den Klangcharakter von Instrumenten aus. Keine Frage, ein LS sollte das Signal 1:1 übertragen, dass ihm der Verstärker hoffentlich unverfälscht liefert. Und trotzdem frage ich mich als physikalischer Laie, ob man nicht doch prinzipiell Chassis und Gehäuse resonanztechnisch so abstimmen kann, dass es im Frequenzgang keine Berge und Täler gibt. :roll:

Nochmal zum ATM, das ja scheinbar viele hier haben. Wenn man Nubert-Lautsprecher "pur" betreibt und so wie ich - Kieler Produkte gewöhnt - einen trockenen aber tiefen Bass ohne taunusüberhöhte Oberbassbetonung bevorzugt, benötigt man dann ein ATM oder gehen Nubert bereits serienmäßig sehr tief runter? Gelegentlich liest man ja bei der nuWave-Linie von einer schlanken Abstimmung. Nur "schlank" kann entweder zurückhaltend oder nicht überbetont bedeuten.

Gruß, Heiko

Verfasst: So 24. Jun 2007, 14:00
von StefanHuber
Auch ohne ATM gehen sämtliche Nubertboxen nahezu ans Limit des Möglichen.
Sehr lesenswert ist in der Beziehung auch die "Technik-Satt"-Pdf dies im Download gibt.
In der äußert sich Herr Nubert zu fast allen deinen Fragen persöhnlich :wink:

Verfasst: So 24. Jun 2007, 14:01
von g.vogt
Hallo Vinylman,

zumindest den Frequenzverlauf im Bassbereich kannst du dir zu fast allen Lautsprechern indirekt anschauen, indem du dir das Datenblatt zum zugehörigen ABL bzw. ATM anschaust. Damit erklärt sich auch zumindest in Form eines Frequenzgang-Diagramms, wie die Nubert-Boxen im Bass abgestimmt sind. Abgesehen von den Regalboxen findest du so gut wie gar keine Überhöhung im oberen Bassbereich, und insbesondere bei den großen Standboxen fällt der Bass zwar früh, aber dafür langsam ab. Im Ergebnis ist der Bass trocken und tiefreichend (vernünftige Aufstellung vorausgesetzt).

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: So 24. Jun 2007, 14:24
von Klempnerfan
Hi Heiko,
Vinylman hat geschrieben:Nochmal zum ATM, das ja scheinbar viele hier haben. Wenn man Nubert-Lautsprecher "pur" betreibt und so wie ich - Kieler Produkte gewöhnt - einen trockenen aber tiefen Bass ohne taunusüberhöhte Oberbassbetonung bevorzugt, benötigt man dann ein ATM
man könnte jetzt sagen, kein Nubert LS benötigt ein ATM/ABL, sie sind ja perfekt abgestimmt, viele "Testsiege :wink: " unterstreichen das...

Allerdings erweitert das ATM/ABL den Bass-Übertragungsbereich deutlich nach unten, die Wirkungsweise ist in den Datenblätter der jeweiligen Tuning Module anschaulich erklärt.

Faustregel ist, je kleiner die Box, umso erstaunlicher der Effekt.

Wenn es rein um die Basswiedergabe geht, sollte bei der nuWave 125 und der nuLine 122 bzw. 120 ein fehlendes ATM "verschmerzbar" sein, nur ist es ja nicht allein der Bassbereich, der "getunt" werden kann 8) .

Auch wegen dem Mid/High-Regler ist das ATM für viele ein Gewinn und wird viel lieber genutzt, als die üblichen Höhenregler an Verstärkern.
Vinylman hat geschrieben:...oder gehen Nubert bereits serienmäßig sehr tief runter? Gelegentlich liest man ja bei der nuWave-Linie von einer schlanken Abstimmung. Nur "schlank" kann entweder zurückhaltend oder nicht überbetont bedeuten.
Schlanke Abstimmung würde ich bei einer nuWave 105 z.B. mit nicht überbetont, also präzise und linear (was für manche aber zurückhaltend bedeutet :wink: ) gleichsetzen, auf Tiefgang wird dabei nicht verzichtet.


Nordische Grüße

Verfasst: So 24. Jun 2007, 14:33
von Flensburger
Vinylman hat geschrieben:Es stimmt, dass dicke Kabel wenig Einfluss auf den Klang haben. Aber sie können einen haben. Als ich von namhafter 4mm² Zwillingslitze auf mein Kimber 12 PR gewechselt bin, war das hörbar sauberer, konturierter und im Bass differenzierter. Manch einer würde sagen Nuancen, aber ich fand das definitiv echter wiedergegeben.
Moin.

Als Student der Technischen Informatik lese ich sowas mit einem Schmunzeln. Ich möchte mal kurz ein paar Dinge aus dem Gedächtnis vorkramen. Ich hörte mal in einer Vorlesung "Grundlagen der Elektrotechnik", das für den spezifischen Leiterwiderstand foglende Formel gilt:

R = Leiterlänge (in m) / (spezifische Materialleitfähigkeit (in Sm/mm^2) * Leiterquerschnitt (in mm^2))
Leitwert: [G] = S (Siemens) = 1 / Ohm

Aus der Formel ist direkt ersichtlich, dass mit zunehmender Leiterlänge, der Leiterwiderstand zunimmt. Bei zunehmendem Leiterquerschnitt nimmt der Leiterwiderstand ab.

Strom und Spannung haben in Wechsel- und Drehstromnetzen nur einen Betrag und eine Phasenverschiebung. Strom und Spannung sind niemals bunter, runder oder breiter. :wink:

Ich halte daher "Kabelklang" für nicht-existent, weil ein Leiter nur mehr oder weniger gut oder gar nicht leiten kann.
Oder habe ich etwas übersehen?

Gruß,
Flensburger

Verfasst: So 24. Jun 2007, 17:01
von Vinylman
Hallo Flensburger,

das mag schon sein, das das so ist. Ich bin halt Ökonom und kein Physiker. Aber eine Zwillingslitze ist anders gebaut als ein geflochtener Kabelzopf, und da stromdurchflossene Leiter ein Magnetfeld erzeugen, sollte sich das bzw. die elektrischen Werte durch den Aufbau ändern. Warum soll man dann nicht die Auswirkung auch in Nuancen hören können?

Angenommen, Nubert und Elac hätten die gleichen Chassis und die gleichen Gehäuse. Dann würde man doch auch die Bauweise hören, sprich, dass Herr Nubert computerberechnete Streben im Gehäuse einbaut und Elac das nicht konsequent tun (meine Regalboxen hatten keine Versteifungen an den Seitenwänden).

Ist meine Laien-Logik so falsch? Wir gehen konform, dass sündhaft teure Spezialkonstruktionen nichts bringen, aber das ist das PR ja nicht.

Verfasst: So 24. Jun 2007, 19:38
von Flensburger
Vinylman hat geschrieben:Hallo Flensburger,

das mag schon sein, das das so ist. Ich bin halt Ökonom und kein Physiker. Aber eine Zwillingslitze ist anders gebaut als ein geflochtener Kabelzopf, und da stromdurchflossene Leiter ein Magnetfeld erzeugen, sollte sich das bzw. die elektrischen Werte durch den Aufbau ändern. Warum soll man dann nicht die Auswirkung auch in Nuancen hören können?
Ich möchte das nicht weiter vertiefen. Ich halte sehr teure Lautsprecherkabel für unwirtschaftlich - sag ich dir Ökonom :wink: .

Gruß,
Flensburger

Verfasst: So 24. Jun 2007, 20:20
von g.vogt
Hallo Vinylman,
Vinylman hat geschrieben:das mag schon sein, das das so ist. Ich bin halt Ökonom und kein Physiker. Aber eine Zwillingslitze ist anders gebaut als ein geflochtener Kabelzopf, und da stromdurchflossene Leiter ein Magnetfeld erzeugen, sollte sich das bzw. die elektrischen Werte durch den Aufbau ändern. Warum soll man dann nicht die Auswirkung auch in Nuancen hören können?
stell dir vor, du wärst Ökonom bei der Betreibergesellschaft einer Trinkwassertalsperre. Und ein kleiner, frecher Lausbube, den das schlechte Gewissen plagt, erzählt dir, dass er ins Wasser gepinkelt hat und du unbedingt das Wasser aus der Talsperre ablassen sollst, damit die Leute in der Stadt nicht alle sein Pipi trinken müssen. Würdest du die Talsperre leeren?

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt