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Was bedeutet Hifi (für mich) - ein Manifest

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Sirarokh
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Beitrag von Sirarokh »

Danke für den Tip Flensburger. Da hast du wohl Recht mit dem Internetradio. Als ich das letzte Mal bei einem solchen Dienst Probegehört habe, klang das alles noch derart nach Kompressionsmatsch, dass es sich kaum lohnte.

Ich möchte an dieser Stelle die Diskussion über Phasenlage abbrechen. Das gehört nicht hier her. (Und ich verkneife mir auch hier weitere Anmerkungen dazu!)

PS. aber es gehört in diesen Thread
Zuletzt geändert von Sirarokh am Sa 8. Sep 2007, 00:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Kikl

Beitrag von Kikl »

Hallo Sirarokh,

du kannst ja die Phasendiskussion in einem anderen Thread weiterverfolgen, wenn es nicht hierhin gehört. Dann musst Du Dir auch nichts verkneifen.

Zurück zum Thema: Hifidel ist, was gut klingt. Woran machst Du fest, ob etwas gut klingt. Ist es allein Dein persönlicher Geschmack oder gibt es auch objektive Kriterien für "gut Klingen" und wenn ja, welche?

Gruß
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Sirarokh
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Beitrag von Sirarokh »

Das ist eine interessante Frage: "Was klingt denn (für mich) gut?"

Zuerst einmal ist es aber vollkommen subjektiv und ein jeder kann hier seinen eigenen Maßstab ansetzen. In diesem Sinne wäre es auch interessant, was für euch gut klingt.

Eine naturgetreue Abbildung eines Instrumentes kann mich begeistern. Ich liebe es besonders, Instrumente ausklingen zu hören. Beispielsweise erzeugen viele Trommeln erst ein lautes, relativ undefinierbares Scheppern, dann aber ein melodisches Klingen, welches die Faszination des Instrumentes ausmacht. Auch Gitarrensaiten schwingen anders aus als sie angeschlagen werden. Klaviere resonieren mit allen anderen Saiten, wenn die Dämpfung weggenommen ist. Ich finde den Einfluss des ATM für diese kleinen Dinge sogar fast störend, da es ohne etwas "frischer" klingt -- es ist aber für Filme absolut unerlässlich.
Was eine gute Band auszeichnet, ist der Zusammenhalt aller Instrumente und Musiker. Kein Instrument übertönt die anderen und selbst bei Soloeinlagen bleiben auch die Hintergrundinstrumente klar erkennbar. Das ist etwas, was ich bei E.S.T. sehr schätze. Leider habe ich schon ein paar Mal gehört, wie manche Boxen einzelne Instrumente recht stark in den Vordergrund stellen. Dann klingt zum Beispiel Gitarren- und Stimmlastige Popmusik vordergründig besser, es fehlen aber eben jene Details, die ich so schätze.
All diese Details sollen aber nicht "herausgeschält" werden, sondern harmonisch im Hintergrund mitklingen. Gerade mp3 ist ein Killer für diese Dinge.
Was mich auch fasziniert, sind gute und gut vorgetragene Stimmen, die Emotionen tragen und Bewegen. Ein motivierter und emotional integrierter Sänger kann einer Band viel mehr Leben einhauchen als ein nur technisch gut ausgebildeter. Wenn er dann noch eine charismatische und ausdrucksstarke Stimme mitbringt, dann kann er der Musik zu ganz neuen Höhen verhelfen. (Cake, The Weepies, The Shins)
Sicherlich könnte man einige dieser Kriterien als "reine Widergabetreue" abstempeln, ich habe aber auch schon Anlagen gehört, die nominell keinen geraden Frequengang hatten und sie dennoch zeigten.
Auf der anderen Seite gibt es diese trockenen, tiefen Basschläge, die man eigentlich kaum hört, aber leicht im Bauch spürt, die wahrscheinlich jeden faszinieren. Die üblichen Pop-Kickbass-Exzesse dagegen klingen weder natürlich noch toll, sondern einfach nur dick.
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Kikl

Beitrag von Kikl »

Hallo Sirarokh,

sehr schöne enthusiastische Schilderung. Wo du Wert auf das Ausklingen eines Instrumentes legst, liegt bei mir eher der Schwerpunkt auf das Anklingen. Beim Klavier ist das besonders hörfällig, nämlich die Art wir der Pianist den Ton anschlägt, bestimmt in meinen Ohren die Klangfarbe des gesamten Tons. Das gleiche gilt für Streicher oder Cellisten oder auch Sänger. Die Art, wie sie den Ton ansetzen, ist sehr wichtig und macht einen großen Teil der Kunst aus.

Gerade die Wiedergabe von menschlichen Stimmen ist ein guter Grademesser dafür, ob eine Box gut klingt. Darauf ist man gewissermaßen geeicht und Stimmen kann man mit großer Präzision voneinander unterscheiden. So ein näselnder Klang ist vielleicht auf Anhieb angenehm. Aber eigentlich möchte man auch die Rauheit oder das Metallische einer Stimme hören.

Letztlich scheinst du doch auch den Maßstab der Wiedergabetreue hoch anzusehen. Allein der Amplitudengang scheint nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein. Aber, den Umkehrschluss, es kommt nicht auf den Amplitudengang an, halte ich auch für falsch. Die gut klingende Box mit krummem Amplitudengang würde noch besser klingen, wenn der Amplitudengang linear wäre. Es müssen halt weitere Dinge hinzukommen. Die Box darf nicht klirren, d.h. das Signal verzerren. Sie muss Impulse genau wiedergeben können, d.h. richtig ein- und ausschwingen, usw... Ich befürchte nur, dass es darauf hinausläuft, guter Klang sei eine geradezu magisch bzw. physikalisch unfassbare Eigenschaft von Schall, der im jenseitigen Äther angesiedelt ist. Grrrrr, da sträuben sich mir die Nackenhaare.

Gruß

Kikl
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Sirarokh
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Beitrag von Sirarokh »

Krasse Fehler im Frequenzgang, wie man sie manchmal bei Elektronikgroßmärkten in der "Plastik-Hifi"-Abteilung findet sind sicherlich fast immer klangschädlich. Wenn da ein Loch zwischen Mittel- und Tieftöner aufklafft, in dem ganze Instrumente verschwinden, dann ist aber meistens auch noch mehr im Argen.

Die kleine fünf-Dezibel-Delle im Mittelhochton-Bereich oder ein kleiner Buckel am Kickbass sind aber nicht unbedingt schlimm. Mache doch einmal folgenden Versuch: Nehme eine beliebige Hifi-Zeitschrift und schaue dir bei einem beliebigen (nicht-Nubert) Test als allererstes den Frequenzgang an. Jetzt überlege, wie sich diese Minimalunterschiede wohl theoretisch auswirken müssten. Delle im Hochton = wenig brilliant. Leicht erhöhter Kickbass = Satt, zupackend. leicht erhöhte Mitten = vordergründige Stimmen etc. Wenn du jetzt den Bericht liest, findest du fast immer all deine Voraussagen wieder. Wenn du das nun ein paar Mal wiederholst, bekommst du darin sehr viel Übung. (Das war der Punkt, an dem es mir dann zu bunt wurde)
Wenn du aber dagegen die Box einmal in der Realität hörst, dann fallen diese Dellen und Beulen oftmals überhaupt nicht auf, sondern eine besonders detailreiche Darstellung fesselt deine Aufmerksamkeit. Vielleicht hörst du rhythmische Akzente, die dir bisher verborgen geblieben sind oder eine besonders plastische Raumdarstellung, die dich begeistert.
Wenn du einen Hörtest mit einer dir unbekannten Box machst, werden deine Frequenzgangvermutungen dagegen eher selten mit dem realen Frequenzgang übereinstimmen, einfach weil der Einfluss nicht besonders groß ist. Zumindest geht das mir so - aber vielleicht sind das ja auch nur meine Ohren?
Bei Nubert-Tests funktioniert das üblicherweise nicht besonders gut, da der Frequenzgang einfach zu glatt ist, um ernsthaft etwas hineinzuinterpretieren :D. Entsprechend erlangen dann die Tester oftmals keine Einigkeit darüber, ob sie nun basstark oder schlank ist oder ob der Hochton nun zischelt oder zündet...

Und da kommt noch dazu, dass beispielsweise auch ein Kollege sehr gerne Musik hört, obwohl sein "Frequenzgang" dank zweier Hörgeräte massiv verstimmt ist. Auch alte Menschen mit serienmäßigem Hochtonverlust oder junge Menschen mit Disko- und Ipod-induziertem Tinitus und beginnendem Recruitment können gute Musik als solche erkennen. Noch dazu haben normalhörende Menschen auch bei Weitem keinen "geraden Frequenzgang", sondern die bekannte Phon-Kurve, die dann noch mit Umgebungsgeräusch, Blutdruck, Gesundheit und so fort schwankt.
Sicher könnte man sich da mit dem guten "Gehirn-Equalizer" herausreden, aber wenn das Hirn solche massiven Einbußen nicht wahrnimmt, wieso sollte es dann wesentlich kleinere Unstimmigkeiten eines Boxenfrequenzganges bemängeln?

Just my thoughts...
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Kaddel64
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Beitrag von Kaddel64 »

Allmählich wird der Thread hochinteressant!
Sirarokh hat geschrieben:Die kleine fünf-Dezibel-Delle im Mittelhochton-Bereich oder ein kleiner Buckel am Kickbass sind aber nicht unbedingt schlimm. Mache doch einmal folgenden Versuch: Nehme eine beliebige Hifi-Zeitschrift und schaue dir bei einem beliebigen (nicht-Nubert) Test als allererstes den Frequenzgang an. Jetzt überlege, wie sich diese Minimalunterschiede wohl theoretisch auswirken müssten. Delle im Hochton = wenig brilliant. Leicht erhöhter Kickbass = Satt, zupackend. leicht erhöhte Mitten = vordergründige Stimmen etc. Wenn du jetzt den Bericht liest, findest du fast immer all deine Voraussagen wieder. Wenn du das nun ein paar Mal wiederholst, bekommst du darin sehr viel Übung. (Das war der Punkt, an dem es mir dann zu bunt wurde)
Wenn du aber dagegen die Box einmal in der Realität hörst, dann fallen diese Dellen und Beulen oftmals überhaupt nicht auf, sondern eine besonders detailreiche Darstellung fesselt deine Aufmerksamkeit. Vielleicht hörst du rhythmische Akzente, die dir bisher verborgen geblieben sind oder eine besonders plastische Raumdarstellung, die dich begeistert.
Wenn du einen Hörtest mit einer dir unbekannten Box machst, werden deine Frequenzgangvermutungen dagegen eher selten mit dem realen Frequenzgang übereinstimmen, einfach weil der Einfluss nicht besonders groß ist. Zumindest geht das mir so - aber vielleicht sind das ja auch nur meine Ohren?
...
Just my thoughts...
Nein, das sind gewiss nicht nur deine Ohren. Das empfinde unter anderem ich auch so.
Toll, dass es möglich ist, hier so etwas zu schreiben, wo doch häufig von allen Seiten so sehr auf dem lineal-geraden Frequenzgang der Nubert-LS "herumgeritten" wird, als sei dies die alles entscheidende Tugend... Und klasse, wenn man sich hier traut "in Kladde" gedachte Gedanken einfach mal aufzuschreiben.

Mit Bedacht gesoundete LS können nicht nur gefällig klingen sondern unter Umständen auch alles das in idealer Weise vereinen, was einem am Klang wichtig erscheint. Dabei beobachte ich in letzter Zeit, dass sich auch mein Klangideal verändert, je nach dem, wie sich meine (vermeintliche) Referenz - als Hobbymusiker der Klang des gerade favorisierten Originalinstruments - ändert...
HOME: NULINE 102 | ATM | CAMBRIDGE AUDIO AZUR 740A | 740C
OFFICE: NULINE 30 | ATM | CAMBRIDGE AUDIO AZUR 650A | MARANTZ SA-7001
STUDIO: NUPRO A-20 | ROLAND FP-4F BK STAGE PIANO
CINEMA: NULINE 102 | MARANTZ NR1604 | UD5007 | BEYERDYNAMIC DT 880 (600 Ω)
Kikl

Beitrag von Kikl »

Also der Frequenzgang, da gebe ich Dir recht ist wirklich nicht allein selig machend. Es gehört schon einiges mehr dazu, damit eine Box sauber klingt. Aber ich persönlich erwarte halt von einer Box, dass sie einen geraden Frequenzgang hat.

Das heist nicht, dass ich - insbesondere bei nicht so tollen Aufnahmen - nicht auch bereit wäre am Frequenzgang zu drehen. Ja, eine Kickbass-Anhebung kann bei einigen Musikstücken gefallen. Eine Anhebung der Präsenzbereichs passt vielleicht bei anderen besser. Ich habe keine Hemmungen so etwas einzusetzen. Letztes Wochenende haben wir über den I-Pod eines Freundes im Auto Musik gehört. Ich habe häufiger eine andere Equalizer-Einstellung gesucht, wenn mir der Klang nicht gefiel. Das lag vielleicht am Audio-Ausgang des I-Pod oder an den Lautsprechern im Auto, keine Ahnung. Jedenfalls war es notwendig. Wenn ich Sounde, dann möchte ich es bewusst machen und auch wieder rückgängig machen können. Meine Erfahrung ist, dass sich das Drehen am Equalizer bei einer linear abgestimmten Box in der Regel erübrigt.

Also, ich glaube schon, dass eine 5 dB Delle im Präsenzbereich für jeden deutlich hörbar ist. Allerdings ist es etwas anderes, einen Klangunterschied wahrzunehmen, und die Ursache dafür ad hoc identifizieren zu können. Aufgrund eines beliebigen Musikstückes den Frequenzgang einer ordentlichen Box aufzuzeichnen, das stelle ich mir auch sehr schwer vor. Mir fehlt auch das absolute Gehör, so dass ich einem Ton auch nicht eindeutig eine Tonhöhe zuordnen kann, ohne Vergleichston mit bekannter Tonhöhe zu hören. Allein daran dürfte das scheitern.

Ich möchte einen Lautsprecher haben, der als Monitor fungiert und es mir überlässt, ob ich den Klang manipuliere. Das Sounden, das soll der LS mir überlassen. Aber, jeder Jeck ist anders, nicht wahr?

Was die Korrelation zwischen Audiofolklore in Fachzeitschriften und Frequenzgang angeht, kann ich Dir folgen. Aber ist es nicht letztlich ein Beweis dafür, dass der Frequenzgang doch wichtig ist? Oder erklärst du Dir den Zusammenhang dadurch, dass die Journalisten erst den Frequenzgang aufzeichnen und dementsprechend - also ohne eigentlich hinzuhören - die Box beschreiben.

Gruß

Kikl
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Beitrag von ta »

Mir wird das ganze technische zunehmend egaler. Ich höre zwar nicht mehr ganz so oft Musik mit meinen Nuwaves wie in der Zeit nach dem Kauf, aber immer noch öfters. Ich freue mich, daß es sich gescheit anhört, äger mich ab und zu, wenn ich eine schlecht gemasterte CD im Player hab und ich das über die Boxen hören kann. Meistens klingts aber ganz sauber und besser als anderswo. Die technischen Daten...tja, einige kann ich inzwischen einordnen, andere weniger. Ich weiß auch inzwischen wie eine Transe von innen ausschaut und ich habe sogar nen Schaltplan dazu. Eigentlich ist mir das aber wurscht, solange sich alles gut anhört wie jetzt. Haptik und Bedienbarkeit der Pioneer-Geräte find ich auch sehr gut. Lautstärke läßt sich über FB sehr sensibel einstellen, wobei ich hinzielen kann wo ich will. Und das soll auch alles so bleiben. :) Deswegen verschwende ich an "Aufrüstung" etc. meiner Anlage kaum noch Gedanken.(Abgesehen davon daß ich eh nicht das Geld habe um mir jedes Quartal neue Gerätschaften anzuschaffen. ) Für das investierte Geld hab ich denke ich einen guten Gegenwert bekommen.
Ich habe mich sosehr an meine jetzige Anlage gewöhnt. Ich kann mich entspannt zurücklehnen und ne CD hören, wenn es die Zeit erlaubt, oder ich kanns auch lassen...
Meistens bin ich in letzter Zeit nur noch hier unterwegs um mich vom Lernen abzulenken... :roll: Ist ja schließlich ein nettes Forum.
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Sirarokh
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Beitrag von Sirarokh »

Kikl hat geschrieben:Oder erklärst du Dir den Zusammenhang dadurch, dass die Journalisten erst den Frequenzgang aufzeichnen und dementsprechend - also ohne eigentlich hinzuhören - die Box beschreiben.
Kurze Antwort: Ja

Lange Antwort:
Man kann Buckel und Dellen auch hörbar machen, indem man Vergleichstests macht. Vergleichstests sind aber nie fair*, da sie die Unterschiede im Frequenzgang so stark hervorheben, dass die eigentlichen Qualitäten der Box kaum noch eine Rolle spielen. Meine oben beschriebenen Details verschwinden dann völlig im Vergleich zu einem etwas satter empfundenen Bass (80-120 Hz +3 dB) oder etwas stumpfen Höhen (4-8 kHz -3 dB), die ich aber bei "normalem" Hören überhaupt nicht wahrnehmen würde.
Wenn ein Hörtest in einem schalltoten Raum gemacht wird (so etwas gibt es nich, daher eher: in einem schallgedämpften Raum), dann hört man diese Dellen und Beulen im Frequenzgang wahrscheinlich auch. Da klingt aber ohnehin alles einfach nur seltsam. Einigen meiner Kommilitonen wurde sogar schwindelig, als sie das erste Mal in schallgedämmter Umgebung gearbeitet haben. Der Witz ist aber: Nach ein paar Malen in schallgedämmten Räumen hört man den Unterschied nicht mehr!
Aber macht doch einfach mal selbst den Versuch und messt den Frequenzgang eurer Boxen an eurer Hörposition. Ich habe das schon mehrmals gemacht und das Ergebnis bleibt immer gleich: Der Frequenzgang schwankt um über 10 dB. Ich bezweifle stark, dass der Einfluss von +/- 3 dB da große Auswirkungen hat und all meine Erfahrung spricht dagegen.

-meine Erfahrung-

* Das ist Provokant, ich weiß. Aber es entspricht meiner ehrlichen Erfahrung: Ein Vergleichstest ist gut, um Unterschiede darzustellen, jedoch nicht unbedingt geeignet, um die Qualität zu bewerten. Andererseits - Wie soll man sie denn überhaupt bewerten?
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Kikl

Beitrag von Kikl »

Sirarokh hat geschrieben:
Kikl hat geschrieben:Oder erklärst du Dir den Zusammenhang dadurch, dass die Journalisten erst den Frequenzgang aufzeichnen und dementsprechend - also ohne eigentlich hinzuhören - die Box beschreiben.
Kurze Antwort: Ja

Lange Antwort:
Man kann Buckel und Dellen auch hörbar machen, indem man Vergleichstests macht. Vergleichstests sind aber nie fair*, da sie die Unterschiede im Frequenzgang so stark hervorheben, dass die eigentlichen Qualitäten der Box kaum noch eine Rolle spielen. Meine oben beschriebenen Details verschwinden dann völlig im Vergleich zu einem etwas satter empfundenen Bass (80-120 Hz +3 dB) oder etwas stumpfen Höhen (4-8 kHz -3 dB), die ich aber bei "normalem" Hören überhaupt nicht wahrnehmen würde.
Wenn ein Hörtest in einem schalltoten Raum gemacht wird (so etwas gibt es nich, daher eher: in einem schallgedämpften Raum), dann hört man diese Dellen und Beulen im Frequenzgang wahrscheinlich auch. Da klingt aber ohnehin alles einfach nur seltsam. Einigen meiner Kommilitonen wurde sogar schwindelig, als sie das erste Mal in schallgedämmter Umgebung gearbeitet haben. Der Witz ist aber: Nach ein paar Malen in schallgedämmten Räumen hört man den Unterschied nicht mehr!
Aber macht doch einfach mal selbst den Versuch und messt den Frequenzgang eurer Boxen an eurer Hörposition. Ich habe das schon mehrmals gemacht und das Ergebnis bleibt immer gleich: Der Frequenzgang schwankt um über 10 dB. Ich bezweifle stark, dass der Einfluss von +/- 3 dB da große Auswirkungen hat und all meine Erfahrung spricht dagegen.

-meine Erfahrung-

* Das ist Provokant, ich weiß. Aber es entspricht meiner ehrlichen Erfahrung: Ein Vergleichstest ist gut, um Unterschiede darzustellen, jedoch nicht unbedingt geeignet, um die Qualität zu bewerten. Andererseits - Wie soll man sie denn überhaupt bewerten?
Nochmals schöner Beitrag. Macht echt Spaß mit Dir zu diskutieren. Darf man fragen, was Du studierst?

Natürlich kommt jetzt die Gegenfrage: Wie sollte man die Qualität denn testen, wenn nicht durch Vergleichstests?

Den Frequenzgang an meiner Hörposition habe ich ausgemessen, und du hast recht. Das ist erschreckend. Bei 30 Hz gibts einen kräftigen Buckel und dann eine tiefes Tal, bis der nächste Buckel bei ca. 60 Hz erreicht ist. Danach gehts bis ca. 120 Hz rauf und runter. 10 dB sind da locker drin. Über 120 Hz siehts eigentlich relativ OK aus.

Aber ich würde jetzt nicht sagen: Weil die Raumakustik den Frequenzgang so verbiegt, kommt es eigentlich nicht besonders darauf an. Mein Gegenargument lieferst du eigentlich selbst:

"Einigen meiner Kommilitonen wurde sogar schwindelig, als sie das erste Mal in schallgedämmter Umgebung gearbeitet haben. Der Witz ist aber: Nach ein paar Malen in schallgedämmten Räumen hört man den Unterschied nicht mehr!"

Der Mensch ist offenbar dazu in der Lage, den Raumklang von der Klangquelle zu unterscheiden - jedenfalls nach einer gewissen Eingewöhnungszeit. Ferner ist das ein Argument nach dem Motto: Wenn die Raumakustik so daneben ist, dann kommt es auf die Lautsprecher gar nicht mehr an. Man soll das eine Tun - den Frequenzgang der Box linearisieren - ohne das andere zu lassen - den Raumklang optimieren. Dem Thema Raumakustik sollte viel mehr Beachtung geschenkt werden, als es üblicherweise der Fall ist. Es macht keinen Sinn, für einen Schnurgeraden Frequenzgang der Boxen den letzten Pfennig auszugeben, wenn man einen Raum hat, der am Hörplatz leidiglich eine Hallsoße produziert. D'accord!

Gruß

Kikl
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