Verfasst: Sa 27. Okt 2007, 11:39
Nun, das Thema Infraschall ist etwas umstritten. Manche meinen, der für das Hörerlebnis wichtige Frequenzbereich endet nach unten hin bei etwa 30 Hz, andere HiFi-Freunde huldigen der berühmten 20-Hz-Grenze.Pll03N!X hat geschrieben:schönen schrank hast du da stehen![]()
aber merkt man wirklich noch so viel von den 10Hz, die spärt man doch höchstens in der vibration vom sofa etc....
ich dachte mit hören is bei 20Hz schluss...
Der Aufwand für einen Schallwandler, der bis 20 Hz ohne Abfall hinabsteigt ist konstruktiv und finanziell wesentlich höher als für einen solchen, der nur bis 30 Hz hinabsteigt.
10 Hz sind durchaus als Druckschwankung wahrnehmbar. Wegen der enormen Wellenlänge passt so eine Schwingung nie vollständig in einen Hörraum – wahrnehmbar bleibt sie meiner Meinung nach dennoch. Aufgrund dieser großen Wellenlänge sind diese Infraschallanteile im Hörraum auch nicht durch ein DBA beherrschbar, nur nebenbei.
Trotzdem finde ich es erbaulich, wenn ein Subwoofer noch gewisse (kleine) Anteile dieser Schalldruckschwankungen in den Hörraum wahrnehmbar abgeben kann. Das ist eine volle Oktave tiefer.
Allerdings betreibe ich meine komplette Anlage, auch die Subwoofer, über ein ATM 120. Somit ist immer das Rumpelfilter des ATM wirksam, welches unterhalb 19 Hz mit 24 dB/Oktave die Schallanteile absenkt. Der kleine Nachteil ist nun, dass bei 10 Hz nicht mehr viel durchkommt. Das ist allerdings leicht verschmerzbar, weil der –3dB-Punkt des ATM bei etwa 16,5 Hz liegt und mein kleines „DBA“ (mit den beiden Absorber AW-1000) viel besser durch die Delays kontrolliert und dadurch wirksamer wird!
Außerdem besteht durch das ATM die Möglichkeit, die Höhen und Mittellagen bestens im Einzelfall zu beeinflussen.
Über die Erfahrungen mit dem ATM 120 in meiner Kette habe ich hier berichtet.
Die Vorteile des ATMs überwiegen somit ganz klar!
Um noch mal auf den Einfluss des Infraschalls in Bezug auf die Klangwirkung zu sprechen zu kommen: Psychoakustik spielt hier eine gewisse Rolle. In Wikipedia findet sich hierzu folgender interessante Beitrag, Zitat:
Einfluss tiefer Töne auf den Höreindruck
Aus der Möglichkeit des Gehörs, den Grundton einer harmonischen Schwingung abzuleiten, selbst wenn dieser nur schwach oder überhaupt nicht übertragen wird, folgern manche, dass eine Übertragung tiefer Töne unnötig sei. Dies ist jedoch eine zu begrenzte Sichtweise.
So ist z. B. beim Telefon die untere Frequenzgrenze bei 400 Hz, der Grundtonbereich erwachsener Sprecher also ausgeblendet. Die Tonlage der Stimme wird jedoch vom Gehör erkannt. Allerdings geht das Merkmal der Klangfarbe dabei verloren, der Klang einer Telefonstimme unterscheidet sich erheblich vom Original.
Ebenso gibt es bei Schallereignissen immer auch nichtperiodische Geräuschanteile, bei denen von einem Grundton schon theoretisch gar nicht die Rede sein kann. Am Telefon ist daher die Erkennung von Umweltgeräuschen sehr schwierig.
Fehlen bei Übertragung die tiefen Töne, so sind z. B. bestimmte Instrumente im Orchester oder bestimmte Orgelregister gar nicht mehr hörbar, was den Charakter von Musik erheblich verändert. Dies wird besonders deutlich, wenn von einer linearen Wiedergabe bis hinab zu 20 Hz direkt auf eine Hochpass-gefilterte Wiedergabe umgeschaltet wird.
Große Räume haben Moden die in diesen tiefen Bereichen liegen und die leise, von Umweltgeräuschen angeregt, stets mitklingen. Dies macht einen großen Teil des Raumempfindens aus, das wir z. B. beim Betreten einer Kathedrale haben. Das Fehlen tieffrequenter Information verfälscht also auch das Raumempfinden.
Das Fehlen tiefer Töne ist also einer der Hauptgründe dafür, dass eine elektroakustische Wiedergabe oft nicht einmal entfernt wie die Originalsituation klingt.
Den ganzen Beitrag in Wikipedia findest du hier , einfach etwas nach unten scrollen.
Gruß
OL-DIE