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Verfasst: Di 5. Feb 2008, 14:09
von ramses
bony hat geschrieben:
Mr. Data hat geschrieben:Dass ich so hohe Töne nicht höre war mir klar, aber es gibt ja überall Leute, die behaupten, dass sich diese Töne auf den Gesamteindruck der Musik auswirken.
Das Problem ist, dass im High End Bereich so manches gehört wird, was eigentlich nicht da ist. :wink: Und ich würde mich nicht wundern, wenn da so einiges kolportiert wird, weil man ja ein Argument braucht, um SACD und Konsorten zu verkaufen.

Falls tatsächlich Unterschiede zu hören sind, könnte ich mir vorstellen, dass das eher indirekt mit dem erweiterten Frequenzspektrum zu tun hat. Z.B. wenn eine Hochtonkalotte über 20 kHz in mehr oder weniger starke Resonanzen aufbricht, könnte das Einfluss auch auf das Verhalten im hörbaren Frequenzbereich haben; spielt die Kalotte da noch sauber, umgeht man das Problem schon von vornherein.
Oder ein unsauber ausgeführter Tiefpassfilter bei 22 kHz könnte auch Einfluss auf den hörbaren Frequenzbereich haben. Verschiebt man nun den Tiefpass in einen höheren Frequenzbereich - wie z.B. bei 24 bit, 96 kHz Technik - verschiebt man auch mögliche Störungen aus dem hörbaren Bereich heraus.
Ich denke die meisten versuchen sich mit ihr Equipment mit Oberwellen gut zu reden. Je mehr Oberwellen von z.B. einem Rechtecksignal zur Darstellung verwendet werden, umso steiler werden die Flanken. Da Oberwellen immer ein vielfaches von einer Grundschwinung darstellen, bewegen sich diese meist oberhalb von 20kHz (je nach Grundschwingung/Grundton).

Ein Bild zur verdeutlichung:
Bild
(Darstellung von harmonischen Oberwellen einer angeschlagenen Saite)

Soweit geht man dann meistens mit seiner Argumentation. Jetzt machen wir aber mal einen weiteren Schritt.
Nehmen wir mal an das Signal würde im Orginal vorliegen (von dieser Gitarrensaite), also mit all seinen harmonischen Oberwellen. Unser Gehör wäre gar nicht in der Lage die Oberwellen über 20KHz zu erfassen, obwohl es sich um das Orginal handelt. Ich hoffe ihr stimmt mir soweit noch zu.
Denn jetzt kommen wir dahin wo ich eigentlich hin will:
Selbst wenn das Signal mit all seinen Oberwellen von der Anlage/den Lautsprechern wiedergegeben werden könnte, dann würden uns die harmonischen Oberwellen genau so viel bringen wie von dem Orginal, nähmlich nix, weil unser Gehör auch diese nicht erfassen könnte.

Das ist meine Theorie.
Wir strapazieren damit vielleicht unsere Hochtonkalotte mehr und wie bony schon gesagt hat, vielleicht wirkt sich das ja dann auf den Klang aus, aber in dem Fall bestimmt nicht positiv.

Verfasst: Di 5. Feb 2008, 22:24
von Amperlite
Im Papier von Klein und Hummel ("Hören über 20 kHz") kommt man zu folgendem Fazit:
-> Fazit: Unterschiede, die bei Hörversuchen über Übertragungsketten mit unterschiedlichen
oberen Grenzfrequenzen (> 20kHz) durchaus herausgehört werden, lassen sich auf zusätzliche
niederfrequente Intermodulationsprodukte u.A. der Lautsprecher
zurückführen, die dann auftreten,
wenn diese mit höherfrequenten (Nutz-) Signalen angeregt werden.
Die hochfrequenten zur Originaldarbietung gehörenden Signale werden unterdessen vom
Menschen nicht wahrgenommen!
Sprich:
Fehler in der Übertragungskette verändern das Nutzsignal und fügen ihm "Töne" hinzu, die es bei der Aufnahme nie gegeben hat.

Verfasst: Di 5. Feb 2008, 22:28
von Raico
Kleine Ergänzung zum Frequenzgang der CD nach unten hin:

Eine Beschränkung auf 20 Hertz gibt es nicht. Theoretisch kann die CD Frequenzen unterhalb von 20 Hertz bis zum Gleichstrom liefern.
Soweit ich mich erinnere, hat stereoplay vor vielen jahren mal eine Test-CD herausgebracht, die im Bass tatsächlich bei 2 oder 3 Hertz anfing.
von STEREO habe ich eine da, die beginnt mit 16 Hertz. Kann man zwar praktsich nicht mehr hören, aber sehen, wenn die Woofer-Membranen arbeiten.

Verfasst: Di 5. Feb 2008, 22:37
von bony
Raico hat geschrieben:Eine Beschränkung auf 20 Hertz gibt es nicht.
Jo. Hat hier auch niemand behauptet (?). :wink:

Verfasst: Mi 6. Feb 2008, 08:38
von ramses
Amperlite hat geschrieben:Im Papier von Klein und Hummel ("Hören über 20 kHz") kommt man zu folgendem Fazit:
-> Fazit: Unterschiede, die bei Hörversuchen über Übertragungsketten mit unterschiedlichen
oberen Grenzfrequenzen (> 20kHz) durchaus herausgehört werden, lassen sich auf zusätzliche
niederfrequente Intermodulationsprodukte u.A. der Lautsprecher
zurückführen, die dann auftreten,
wenn diese mit höherfrequenten (Nutz-) Signalen angeregt werden.
Die hochfrequenten zur Originaldarbietung gehörenden Signale werden unterdessen vom
Menschen nicht wahrgenommen!
Sprich:
Fehler in der Übertragungskette verändern das Nutzsignal und fügen ihm "Töne" hinzu, die es bei der Aufnahme nie gegeben hat.
Danke für das Statement, das untermauert die Theorie ja nochmal zusätzlich :D

mfg

ramses