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Verfasst: Di 15. Jul 2008, 21:38
von BlackMac
tiyuri hat geschrieben:Aus Verzweifelung habe ich dann das ABL10/100 aus dem Signalweg entfernt,
und auf einmal war die Tiefenstaffelung dar.
Hallo,
Interessanterweise sind aber die selben Beobachtungen (Raumabbildung mit und ohne ATM/ABL Modul) auch von einem anderen Mitglied geäussert worden:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/fpos ... tml#360265
Jeder EQ (d.h. starke Anhebung oder Absenkung) erzeugt prinzipbedingt auch immer eine Phasendrehung für den jeweiligen Frequenzbereich an der Signalquelle. Ob diese Phasendrehung die Stereoabbildung negativ beeinflusst oder doch eine andere Elektronikkomponente im ABL/ATM Modul klangbeeinflussend auf die Signalabbildung wirkt, wäre eine interessante Forschungsaufgabe. Jedenfalls wären das keine guten Nachrichten, falls das ABL/ATM Modul die Stereoabbildung negativ beinflussen würde, da man sich vom HiFi-Anspruch, eine möglichst naturgetreue Abbildung zu ermöglichen wieder entfernen würde.
Ich persönlich bin was das ABL/ATM Modul angeht da auch eher etwas skeptisch (aktive Bauteile im Signalweg verändern meist den Klang - bei passiven Bauteilen ist dies nicht der Fall). Diese Ansicht gilt beispielsweise auch für Monitor-Controller, um im Studio zwischen mehreren aktiven Abhörlautsprechern umzuschalten. Meine NuLine 122 läuft deshalb ohne ATM.
Gruss,
Jorge
Verfasst: Di 15. Jul 2008, 22:02
von Dr. Bop
Allerdings muss ich hierzu erwähnen, dass die nuLine 100, die ich vor der nuLine 122 hatte in meinem Hörraum, weder mit noch ohne ABL im Signalweg auch nur annähernd die Tiefenstaffelung zustande gebracht hat, zu der die nuLine 122 in der Lage ist.
BlackMac hat geschrieben:Meine NuLine 122 läuft deshalb ohne ATM.
Meine überwiegend auch, zumal die 122 im Gegensatz zur 102 zumindest beim Hören von Musik ein ATM nicht wirklich vermissen läßt.
Verfasst: Di 15. Jul 2008, 22:37
von BlackMac
Dr. Bop hat geschrieben:Allerdings muss ich hierzu erwähnen, dass die nuLine 100, die ich vor der nuLine 122 hatte in meinem Hörraum, weder mit noch ohne ABL im Signalweg auch nur annähernd die Tiefenstaffelung zustande gebracht hat, zu der die nuLine 122 in der Lage ist.
Das sind an und für sich hervorragende Voraussetzung um Klangunterschiede mit und ohne eingeschleiftes ATM/ABL Modul herauszuhören. Deine Kette scheint ja auch direkt umschaltbar zu sein, so das man während der Wiedergabe direkt mit und ohne ATM/ABL Modul vergleichen kann? Ist der gehörte Unterschied nicht auf die unterschiedlichen Anschlussarten (XLR vs. Cinch) zurückzuführen, d.h. ist die Wiedergabekette an dem Punkt wo das ABL/ATM eingeschleift wird neutral?
Dr. Bop hat geschrieben:Meine überwiegend auch, zumal die 122 im Gegensatz zur 102 zumindest beim Hören von Musik ein ATM nicht wirklich vermissen.
Bei CD Wiedergabe an und für sich nicht. Nur klingen manche Radiosender etwas dünn, so das ich hier eher den Bassregler am Verstärker nutze, um das Klangbild etwas voller erscheinen zu lassen. Wichtig ist mir allerdings, das die Signalübertragung bis hin zum Lautsprecher nicht darunter leidet. Das menschliche Ohr reagiert ja besonders empfindlich auf jegliche Informationsverluste im Mittel-/Hochtonbereich. Tiefenstaffelung hat ja meistens mit Hall zu tun, um räumliche Tiefe zu erzeugen. Instrumente die im Mix weiter hinten abgebildet werden sollen, sind stärker verhallt und haben weniger Obertonanteile. Im Extremfall müsste das Modul also in einem gewissen Frequenzbereich das Signal verdecken, was sich dann durch eine geringere Tiefenstaffelung bemerkbar macht.
Gruss,
Jorge
Verfasst: Di 15. Jul 2008, 22:48
von BlackMac
HiFiMan hat geschrieben:iAus Verzweifelung habe ich dann das ABL10/100 aus dem Signalweg entfernt, und auf einmal war die Tiefenstaffelung dar. Jetzt versteh ich gar nichts mehr. Mit ABL sollte es doch laut Beschreibung räumlicher klingen ??
Hallo HiFiMan,
wie gross waren die klanglichen Unterschiede, nachdem das Modul abgesteckt wurde? Das hört sich wenn man es hier zu lesen bekommt etwas extrem an. War es ein eindeutiges Aha-Erlebnis mit grosser Wirkung oder mehr ein feines Detail, das man nur beim mehrmaligen Hören des selben Musikstücks leicht wahrnehmen kann?
Gruss,
Jorge
Verfasst: Di 15. Jul 2008, 22:52
von Dr. Bop
BlackMac hat geschrieben:Deine Kette scheint ja auch direkt umschaltbar zu sein, so das man während der Wiedergabe direkt mit und ohne ATM/ABL Modul vergleichen kann? Ist der gehörte Unterschied nicht auf die unterschiedlichen Anschlussarten bei der Wiedergabekette zurückzuführen?
Ich habe den CDP zweifach mit dem AMP verbunden. Einmal via symetrischer XLR-Verkablung und einmal via asymetrischer Cinch-Verkablung.
Zwischen diesen beiden Signalwegen kann ich dann hin und her schalten. Das ATM ist in die asymetrische Cinch-Verbindung eingeschleift. Ich habe aber auch schon mal die symetrische XLR-Verbindung mit der asymetrischen Cinch-Verbindung ohne ATM verglichen.
Bei der asymetrischen Cinch-Verbindung wird das Signal immerhin zweimal gewandelt (1 x im CDP von symetrisch zu asymetrisch und im AMP wieder rückwärtsrum) was IMHO überflüssiger Schnickschnack im Signalweg ist.
Es gibt sowohl hörbare Unterschiede die an den unterschiedlichen Signalwegen liegen. Dies ist recht einfach zu ermitteln indem ich einfach umschalte.
Desweiteren gibt es Unterschiede zwischen der Cinch-Verkablung mit und der Cinch-Verkablung ohne ATM. Dies ist aber nicht mehr so einfach zu ermitteln, da hierfür umgestöpselt werden muss, was gewisse Zeit in Anspruch nimmt.
Deutlich spürbar ist jedoch die wesentlich geringere Tiefenstaffelung, sobald das ATM im Signalweg liegt.
Auf weitere Unterschiede möchte ich mich wg. der längeren Hörpause nicht festlegen, finde aber, dass es ohne ATM lockerer, luftiger und präziser klingt. Dies kann aber im Gegensatz zur mangelhaften Tiefenstaffelung auch zur Gänze an den unterschiedlichen Signalwegen liegen.
BlackMac hat geschrieben:
Dr. Bop hat geschrieben:Meine überwiegend auch, zumal die 122 im Gegensatz zur 102 zumindest beim Hören von Musik ein ATM nicht wirklich vermissen.
Bei CD Wiedergabe an und für sich nicht. Nur klingen manche Radiosender etwas dünn,....
Radio hör ich nicht über die Anlage, werde schon den ganzen Tag im Büro damit berieselt, da hab ich abends zuhause lieber meine eigene Sammlung.
Verfasst: Di 15. Jul 2008, 23:04
von BlackMac
Dr. Bop hat geschrieben:Deutlich spürbar ist jedoch die geringere Tiefenstaffelung, sobald das ATM im Signalweg liegt.
Danke für die ausführliche Beschreibung! Du scheinst dich ja recht intensiv mit deiner Anlage auseinandergesetzt zu haben, was ich sehr spannend finde. Mit deutlich spürbar meinst du also einen klanglichen Unterschied, der ohne Probleme herauszuhören ist? Als feinen Unterschied würde ich beispielsweise klangliche Unterschiede bei CD-Spielern aufführen, aber was du da beschreibst scheint wohl einen stärkeren Effekt zu haben?
Dr. Bop hat geschrieben:Radio hör ich nicht über die Anlage, werde schon den ganzen Tag im Büro damit berieselt, da hab ich abends zuhause lieber meine eigene Sammlung.
Ich meine nicht das typische Pop-Gedudel auf Heavy-Dauerrotation. Das nervt natürlich. Es gibt manchmal schon ein paar nette Sachen im Äther wie beispielsweise Oldies, klassische 80iger Pop oder Lounge Musik. Allerdings gibt es leider viele Sender, die qualitativen Mist senden (auch in klanglicher Hinsicht). Ich habe nur in letzter Zeit verstärkt Radio gehört, weil das mit meinem neuen Onkyo eine neue Hörerfahrung war - meist zwischendrin, bevor das Frauchen den Fernseher in Beschlag nimmt, weil ich mich bei einer CD nicht entspannen könnte wenn ich wüsste, das ich gleich wieder abschalten müsste. Ich geniesse lieber ein Album als Ganzes, weil dadurch der Facettenreichtum eines Künstlers besonders gut zur Geltung kommt.
Gruss,
Jorge
Verfasst: Di 15. Jul 2008, 23:11
von Dr. Bop
BlackMac hat geschrieben:Mit deutlich spürbar meinst du also einen klanglichen Unterschied, der ohne Probleme herauszuhören ist? Als feinen Unterschied würde ich beispielsweise klangliche Unterschiede bei CD-Spielern aufführen, aber was du da beschreibst scheint wohl einen stärkeren Effekt zu haben?
Ob eine deutliche Tiefenstaffelung da ist oder nicht, bzw. sehr eingeschränkt, kann man nur mit "Ja" oder "Nein" beantworten. Das ist für mich deutlich raushörbar, selbst wenn wegen des Umstöpselns der Verkabelung eine gewisse Zeit dazwischen liegt.
Die Klangunterschiede zwischen der symetrischen und asymetrischen Signalübertragung sind im direkten Vergleich, deutlich hörbar, da hier über den Eingangswahlschalter sehr kurze Umschaltzeiten möglich sind.
Ob diese Unterschiede bei einer längeren Umschaltzeit immer noch so deutlich zu hören wären, weiss ich nicht.
Verfasst: Di 15. Jul 2008, 23:29
von BlackMac
Dr. Bop hat geschrieben:Ob eine deutliche Tiefenstaffelung da ist oder nicht, bzw. sehr eingeschränkt, kann man nur mit "Ja" oder "Nein" beantworten. Das ist für mich deutlich raushörbar, selbst wenn wegen des Umstöpselns der Verkabelung eine gewisse Zeit dazwischen liegt.
Danke! Deine Äusserung ist doch sehr deutlich. Auch wenn es schmerzt und düster klingt, aber das würde bedeuten, das ein ATM Modul die räumliche Abbildung auf der Aufnahme in gewisser Hinsicht kaputt machen würde.
Dr. Bop hat geschrieben:Die Klangunterschiede zwischen der symetrischen und asymetrischen Signalübertragung sind im direkten Vergleich, deutlich hörbar, da hier über den Eingangswahlschalter sehr kurze Umschaltzeiten möglich sind. Ob diese Unterschiede bei einer längeren Umschaltzeit immer noch so deutlich zu hören wären, weiss ich nicht.
Kommt auch sehr darauf an, wie fein die Unterschiede sind und wie lange so ein Klangeindruck im Gehirn abgespeichert werden kann. Es ist zudem auch sehr vom Ausgangsmaterial abhängig (der Musikaufnahme). Bei längeren Hörsessions ermüdet das Gehör dann auch. Ich finde solche Vergleiche aber sehr interessant und es zeigt doch auf wie empfindlich so eine Wiedergabekette ist und wie das menschliche Gehör solche Unterschiede wahrnehmen kann. Ich war selbst erstaunt als ich meinen günstigen Sony CD-Spieler gegen den teuren Denon verglichen habe. Die Unterschiede waren minimal aber dennoch vorhanden. Die Gesangsstimme von Lionel Richie klang auf dem Sony minimal schärfer und heller (silbriger/metallischer) als auf dem Denon, wo seine Stimme natürlicher klang (die hellen Klanganteile waren besser dosiert, d.h. es klang dadurch authentischer). Die Stimme ist auch sehr in den Vordergrund gemischt und es spielen nicht viele Instrumente gleichzeitig. Wenn man nicht bewusst auf diese Unterschiede achtet, kann ich mir auch gut vorstellen, das es garnicht auffallen würde solange man keinen direkten Vergleich anstellt.
Gruss,
Jorge
Verfasst: Di 15. Jul 2008, 23:39
von Dr. Bop
BlackMac hat geschrieben:
Danke! Diese Äusserung ist doch sehr deutlich. Auch wenn es schmerzt und düster klingt, aber das würde bedeuten, das ein ATM Modul die räumliche Abbildung auf der Aufnahme in gewisser Hinsicht kaputt macht.
Auch wenn ich es nicht so krass formuliert habe, ist wohl was wares dran.
Bei meinen bisherigen nuLine 100 hatte ich das ABL immer als Bereicherung angesehen und auch permanent im Einsatz.
Aktuell mit den 122 verwende ich es bei guten Aufnahmen überhaupt nicht (genau wie die asymetrische Verkablung), da es m. E. diese Aufnahmen schlechter wiedergibt.
Bei den wenigen schlechten Aufnahmen, die ich habe, nutze ich es, überwiegend den Mid-/High-Regler. Wenn eine Aufnahme eh schon nicht besonders ist, sind mir sanfte Höhen wichtiger als Tiefenstaffel und Detailreichtum.
Verfasst: Mi 16. Jul 2008, 08:21
von HiFiMan
Hallo,
gestern habe ich noch mal einige TestŽs mit ABL durchgeführt und
alle möglichen Reglerstellungen ausprobiert.
Ich habe auch noch zwei Bekannte mit eingeladen um mir auch
deren Meinung anzuhören.
Fazit: Ohne ABL ist die Tiefenstaffelung vorhanden und das sind keine
kleinen Nuancen, sondern ein deutlicher Unterschied der sofort hörbar ist.
Ich habe mir die Frage gestellt, ob es evt. am älteren ABL liegt und ich mir mal das ATM bestelle ?
Was meint ihr ?
Übrigens, bevor ich es vergesse, dieses Forum und die dazugehörigen Mitglieder sind einfach Klasse !!!!
Gruß
HiFiMan