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Verfasst: Mo 1. Sep 2008, 18:25
von ramundo
Hallo Tom und alle anderen!
Was mich wirklich weitergebracht hat ist der Tip von Tom im letzten Post:
"Mach Dir keinen Kopf, sondern mach!"
Du hast vollkommen recht, ausser dem Boden (den auch mit etwas grösserem Aufwand) kann man ja das meiste mal ausprobieren und wieder rückgängig machen...klar kann es sein, dass man in etwas investiert, was sich dann als nachteilig heraus stellt, aber ich denke, wenn man nicht gleich übertreibt, kann man das im Rahmen halten!
Deswegen, danke Tom! Manchmal muss man sowas einfach hören, damit man endlich loslegt
Trotzdem, falls noch jemand Tipps hat: immer her damit, freue mich immer noch darüber
Gruss
ramundo:)
Verfasst: Mo 8. Dez 2008, 16:39
von ramundo
Hallo an alle,
ich hohle meinen eigenen Thread mal wieder nach oben...
Der Proberaum ist nun soweit eingerichtet, dass wir schon darin proben können! Ein paar Flatterechos müssen noch beseitigt werden und die Raummoden gezielt mit Plattenresonatoren gedämpft werden, aber das kommt alles nach und nach!
Dennoch hätte ich zwei Fragen an die Experten hier:
1. Wie viele Plattenresonatoren brauche ich für den Raum? Grösse ist ca. 8m x 7m?
2. Zur "grundsätzlichen" Bassdämmung habe ich in jede Ecke einen Absorber aus Steinwolle (eingepackt in Dampfbremsfolie) gestellt. Dies hat schon seeeehr viel geholfen. Nun wollte ich Fragen, ob ich diese Absorber mit dünnem Sperrholz verkleiden kann, ohne dass die Wirkung verloren geht? Nach meinem bescheidenen physikalischen Wissen sollte dies doch möglich sein, oder??? Wie dick dürfte das Sperrholz denn sein?
Vielen Dank schon mal für die Antworten!
Liebe Grüsse und einen schönen Tag!
ramundo:-)
Verfasst: Mo 8. Dez 2008, 21:33
von ramses
Ich hab anstatt (Voll)Holz so ein Rankgitter aus Holz genommen und von hinten Stoff an das Gitter getackert:
Wenn du den Absorber komplett verkleidest, dringen nur noch die Frequenzen durch das Holz in den Absorber ein, deren Wellenlänge ~ >größer der Dicke des Holzes sind. Du kannst also selber bestimmen was noch "durch" kommen soll und was nicht. Je dünner das Holz, desto besser.
Oder gleich Holz mit Löchern
Gruß
Hannes
Verfasst: Di 9. Dez 2008, 10:42
von DeKa
Hallo,
wenn Du die vertikalen Raumkanten (evtl. nur 2) jeweils mit einer Sperrholzplatte (ca. 3 bis 6 mm) dicht abschließt, so dass die Platte mit der Kante ein rechtwinkliges Dreieck bildet und die Dämmplatte mit geringem Abstand (6-12 mm) dahinter (also in dem Hohlraum) befestigt ist, erhälst Du einen breitbandigen Plattenabsorber, der im Bassbereich effektiv ist. Vielleicht hast Du Glück und brauchst dann gar keine abgestimmten Plattenresonatoren mehr.
Grüße
deka
Verfasst: Di 9. Dez 2008, 11:50
von ramundo
Vielen lieben Dank für die Antworten!
@ramses: Dann habe ich das richtig verstanden, dass das dünne Sperrholz die Wellen der tieffrequenten Töne nicht aufhält! Du hast geschrieben, mit Löcher wäre am besten. Ist ja eigentlich kein Problem, und ich habe auch schon davon gelesen, dass das gut sein soll, aber kannst du mir mit einfachen Worten erklären, warum das so ist? Wäre sehr nett von dir!
@Deka: Die Bassabsorber von denen ich gesprochen habe sind ca. 60x60x110 cm und stehen einfach in der Ecke und wirken meines Erachtens schon ziemlich breitbandig und gut. Dennoch gibt es noch ein paar Dröhnfrequenzen, welche ich bekämpfen möchte, deshalb die spezifischen Plattenresonatoren! Weisst du ev. trotz deinem guten Tipp wie viele ich dafür brauche? Und wo bringe ich diese am besten an?
@alle: hat noch jemand andere Meinungen?
Gruss
ramundo:-)
Verfasst: Di 9. Dez 2008, 12:22
von ramses
ramundo hat geschrieben:
@ramses: Dann habe ich das richtig verstanden, dass das dünne Sperrholz die Wellen der tieffrequenten Töne nicht aufhält! Du hast geschrieben, mit Löcher wäre am besten. Ist ja eigentlich kein Problem, und ich habe auch schon davon gelesen, dass das gut sein soll, aber kannst du mir mit einfachen Worten erklären, warum das so ist? Wäre sehr nett von dir!
Weil dann "keine" Schallreflektion stattfindet. Diese wirft einen Teil des Schalls wieder in den Raum zurück. Bei einem teilweise durchlässigem Material (Gitter) tritt der Effekt nicht so stark auf, da hier nur die Streben den Schall reflektieren können.
Kannst du auch in Wikipedia nachlesen, ist leicht verständlich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Transmission_(Physik)
Gruß
Hannes
Verfasst: Di 9. Dez 2008, 13:31
von ramundo
Danke Hannes,
vielen Dank für Deine Erklärung und den Link! Hast recht ist eigentlich sehr einfach zu verstehen (zumindest die Grundlagen) und alles sehr logisch!
Ich habe ja meine Steinwolle-Würfel mit Dampfbremsfolie eingewickelt, das heisst, die ganz hohen Frequenzen werden ja reflektiert. Mit dem Holz werden die reflektierten Frequenzen nur etwas tiefer. Da ich die Absorber nur für die tiefen Frequenzen benötige, ist es trotzdem sinnvoll, die Löcher in das Holz zu machen? Nach meinem Verständnis würden ja dann auch die Frequenzen "geschluckt", welche von Holz ohne Löcher reflektiert würden? Sehe ich das richtig? Denn das möchte ich ja lieber nicht, denn in den mittleren bis hohen Frequenzen tönt der Raum schon sehr ausgewogen!
Gruss
ramundo:-)
Verfasst: Mi 10. Dez 2008, 00:39
von DeKa
Wenn der akustische Effekt schon optimal ist, warum soll denn dann unbedingt Holz um die Blöcke, optisch hilft ja auch Stoff? Das Verhalten wird sich dadurch auf jeden Fall ändern, denn bei dünnen Platten werden diese als Resonator wirken und in Verbindung mit der eingeschlossenen Luft und der Steinwolle bestimmte Frequenzen effektiver bedämpfen, andere weniger. Wie der Frequenzverlauf dieser Absorption dann aussieht, kann ich nicht sagen, hängt auch stark davon ab, ob die Platten frei schwingen können, also nicht direkt an der Steinwolle anliegen. Ohne schwingende Platten - was mit vernünftigen Plattenstärken illusorisch ist - würde der Schall aber nicht in das geschlossene Gehäuse gelangen und somit gar nicht gedämpft werden.
Die Lochung der Platten ist eine Kombination aus Resonator - die Platten schwingen immer noch - und Absorber für direkt durchgehenden Schall. Mit Anordnung und prozentualem Anteil der Löcher kann man den Resonator abstimmen, s. z.B. Akustikplatten aus Gipskarton. Die Pergola-Variante aus dem Bild oben ist wohl hauptsächlich Zierde.
Generell würde ich erwarten, dass durch eine dünne Holzverkleidung die Bassabsorption gegenüber der jetzigen Lösung im Mittel steigt und die Absorption im Mitten-/Höhenbereich in Richtung Reflektion verschoben wird.
Mich würde interessieren, was inzwischen alles mit dem Raum passiert ist, nur die Blöcke können bei den problematischen Startbedingungen doch noch nicht zu einem guten Ergebnis geführt haben?
Bzgl. Plattenresonatoren müßtest Du die kritischen Resonanzen errechnen - also Frequenzen wo mehrere Raummoden eng benachbart liegen - und den Resonator / die Resonatoren dafür konstruieren. Es macht wohl Sinn, hierfür erst mal mit einem zu beginnen.
Grüße
deka
Verfasst: Mi 10. Dez 2008, 01:55
von ramundo
Hallo DeKa,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!
Das Holz würde direkt an der Steinwolle bzw. an der Folie, welche die Steinwolle umfasst anliegen! Der Gründe für die Verkleidung sind folgende:
- es wäre sehr praktisch, wenn die Steinwolle-Blöcke als Ablage für verschiedenste Dinge herhalten könnten. Dies ist ja bei Stoff leider nicht gegeben.
- ich möchte gerne Rollen unter den Blöcken anbringen, damit diese verschoben werden können. Dies trifft vor allem auf einen Block zu, denn dieser steht nicht so günstig, da eine Ecke mit einer Wand und der Tür gebildet wird. Stellen wir den Block in die Ecke wird die Tür zum Teil "verbarrikadiert".
Natürlich haben wir noch andere Massnahmen getroffen um den Raum nach und nach akkustisch zu optimieren. Als Boden haben wir ein Laminat gewählt. An der Decke haben wir partiell Noppenschaumstoff angebracht. Für die Wände haben wir Rahmen gebaut, diese mit dickem Molton bespannt und dann mit Hacken an einem Drahtseil aufgehängt, so dass es keine reflektierenden Oberflächen mehr gibt.
Durch diese Massnahmen "klingt" der Raum in den Mitten und Höhen schon recht angenehm, nur eben die Bässe Dröhnen bei bestimmten Frequenzen noch ein wenig. Die Frequenzen haben wir bereits ermittelt und wollen nun mit dem Bau der Plattenresonatoren beginnen.
Ich denke, ich werde die Steinwolle-Blöcke mal mit Holz verkleiden und schauen was passiert (erneut messen)! Die Wirkung geht ja dabei nicht verloren, sondern könnte, wie von dir beschrieben höchstens verstärkt werden?!?!?!
Falls jemand findet, dieses Vorgehen ist komplett falsch, dann meldet euch bitte, damit ich das ganze (hoffentlich mir eurer Hilfe) besser angehen kann!!!
Ich bin sehr froh, dass hier so viele Experten ihre Hilfe anbieten! Vielen Dank dafür!!!
Gruss
ramundo:-)
Verfasst: Mi 10. Dez 2008, 02:14
von DeKa
Das hört sich ja gut an.
Die verstärkende Wirkung kann aber bei bestimmten Resonanzfrequenzen ziemlich ausgeprägt sein und bei anderen geringer (darum "im Mittel"). Durch das direkte Anliegen an den Block wird die Wirkung wohl eher nachteilig sein, da die Platten dann nur wenig schwingen können.
Nimm doch einfach unten und oben eine Holzplatte und verbinde sie an den Kanten mit Kanthölzern, das ergibt eine stabile Konstruktion. Da kannst Du dann immer noch Platten seitlich draufnageln.
Grüße und gute Nacht
deka