Hallo Felix,
ich denke, ähnlich wie ta, dass car-sharing oder im Fall des Falles ein Mietwagen oder vielleicht der VW-Bus eines Bekannten eine wirklich überdenkenswerte Lösung ist.
In Berlin ist das öffentliche Verkehrsnetz so gut ausgebaut, dass auch eine Familie damit letztendlich am preiswertesten fährt.
Die laufenden Kosten eines Autos kann man gar nicht genau vorhersagen. Neben Anschaffung, Abschreibung (vor allem Neufahrzeuge verlieren bei der ersten Zulassung viele 1000 an Wert) und den Kosten für Benzin fallen auch Kosten für Wartung, TÜV, Reparaturen, Steuern, Versicherungsbeiträge und evtl. Bußgelder an. Daneben können in Zukunft auch Stellgebühren für KFZ entstehen. Diese kommen dann in Form von Anwohnerparkausweisen daher, die Gebühren sind an die Stadtkasse zu entrichten.
Weiterhin droht kostenseitig enorme Unsicherheit durch sich rasch ändernde gesetzliche Bestimmungen. Beispiel:
Mein VW Sharan TDI, jetzt ca. 10 Jahre alt, war als schadstoffarm im KFZ-Schein eingestuft.
Inzwischen wird er als Stinker bewertet und hat eine rote Feinstaubplakette. Neben Fahrverboten in bestimmten Gegenden ergibt sich daraus auch ein deutlicher Werteverlust.
Dieser ist bei meinem alten Fahrzeug sicher zu verkraften, aber auch die Steuerbelastung ist in den letzten Jahren auch deutlich gestiegen. Das war so nicht vorherzusehen!
Außerdem sollte man das Thema Autobahn-Maut für KFZ nicht aus dem Auge verlieren, ein solches Gesetz beträfe sicher auch Berliner Stadtautobahnen...
Die Lebenserfahrung zeigt meistens, dass die durch ein KFZ entstandenen Kosten höher als die vorher kalkulierten Mittel sind. Daran ändert auch eine sorgfältige Kalkulation vor dem Kauf nichts.
Weiterhin kann Autofahren, besonders in der Großstadt, durchaus nervig sein. Und das Parken sowieso (Parkplatzsuche, Parkgebühren, Bußgelder wenn die Parkplatzsuche erfolglos war ...)
Schließlich muss man bedenken, dass heute sehr viele Fahrzeuge beschädigt werden, ohne dass sich der Verursacher meldet. Insbesondere bei Neuwagen kann das zu einem Ärgernis werden. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Selbst kleinste Dellen und Lackschäden (z. B. verursacht durch angestoßene Einkaufswagen) kosten in der Reparatur ab ca. 600 aufwärts.
Und Versicherungen ohne Selbstbeteiligung sind extrem teuer.
Von daher ist deine Überlegung einen guten Gebrauchtwagen anzuschaffen sicher eine akzeptable Lösung. Aber natürlich nicht die günstigste.
Ganz ehrlich, da ihr offenbar seither gut mit der BVG zurecht gekommen seid, würde ich dabei bleiben.
Ein Vorteil der Großstadt ist halt der in der Regel gut ausgebaute ÖPNV. Nutze ihn!
Beste Grüße
OL-DIE