Hmn, ich weiß nicht ob ich mich darüber freuen soll oder nicht.
Meine Tendenz vor der Wahl war für Obama.
Ob er seine Versprechen und frommen Wünsche auch umsetzt bezweifle ich jedoch jetzt schon bevor er sein Amt angetreten hat.
Versprochen wurde schon von vielen Politikern einiges, man erinnere sich nur an eine hessische Politikerin....
Mit dem Einhalten bzw. dem Umsetzen kommen dann die Probleme!
Die Euphorie bleibt mir ehrlich gesagt völlig verschlossen, schließlich hab ich nicht im Lotto gewonnen und auch keine unangekündigte Lohnerhöhung oder ähnlich positives erhalten! Die USA haben wiedermal einen Präsidenten gewählt, möge er an Bill heran kommen und ein ähnlich gutes Bild hinterlassen, dann bin ich schon mehr als zufrieden
Verfasst: Mi 5. Nov 2008, 21:01
von TomTom
Hallo!
Mal ganz ehrlich: diese ganze Obama-Hysterie, vor allem in den deutschen Medien ging mir voll auf den S***.
Obama hier, Obama da!
Man konnte fast glauben Obama könnte übers Wasser laufen
Bleiben wir doch mal bei den Tatsachen: Obama ist amerikanischer Präsident, d.h. er vertritt in erster Linie amerikanische und nicht europäische, afrikanische, asiatische etc. Interessen!
Ich bin ja mal gespannt, wie die ( deutschen ) Medien reagieren, wenn er eine Entscheidung trifft, die nicht den Wünschen der Medien folgt.
Man darf gespannt sein.
Gruß Tom
Verfasst: Mi 5. Nov 2008, 21:05
von MK II
Also, ich hab die Wahl ab 02:00 Uhr geschaut weil ich "Magenaua" hatte...na ja...was dem guten Mann da alles an Vorschusslorbeeren unterstellt wird, ohne daß er tatsächlich verwertbare politische Aussagen getroffen hat erinnert stark an Kirche und Glauben und hat mit realer Politik wenig zu tun wie Burki schon recht negativ bewertet hat. Will sagen, der Mann kann nicht erfüllen was an Hoffnungen in ihm vereint wird.....und sehr wichtig, die tendenziell populäre und unreflektierte Sichtweise hier in Deutschland ist schon sehr weit an der Wahrheit vorbei und extrem lächerlich. "Schwarzer" Präsident in USA? So ein Scheiss interessiert mich und hoffentlich meine komplette Generation (bin kurz vor 40) kein Stück mehr!!!!!
Verfasst: Do 6. Nov 2008, 10:33
von bony
MK II hat geschrieben:So ein Scheiss interessiert mich und hoffentlich meine komplette Generation (bin kurz vor 40) kein Stück mehr!!!!!
Also mich interessiert's schon, weil es in Amerika von Interesse ist und weil es einem eigentlich nicht egal sein kann, was in Amerika abgeht. Und im Übrigen glaube ich, dass so was auch in Deutschland ein Rolle spielen würde, nur würde man das Interesse schön sauber unter dem Deckmäntelchen der Political Correctness halten (und sich als achso kulturbeflissen feiern).
Ich habe auch Obama die Daumen gedrückt (so wie Kerry und Gore zuvor). Besonders gefällt mir, dass er ziemlich pragmatisch zu sein scheint. Die momentane Euphorie geht mir jedoch ziemlich auf die Nerven; und auch so eine gewisse deutsche/europäische Überheblichkeit gegenüber den USA, die mir da teilweise mitzuschwingen scheint. Etwas mehr Zurückhaltung wäre vielleicht manchmal angebracht, wobei man natürlich nicht gleich die Aufstellung neuer Mittelstreckenraketen ankündigen muss, wie unsere Musterdemokratenfreunde aus dem Osten.
Ich denke auch, dass es für uns keinen großen Unterschied gemacht hätte, hätte McCain das Rennen gemacht. McCain hätte die gleichen Baustellen geerbt, die Handlungsmöglichkeiten dürften beschränkt sein und ich habe den Eindruck, dass auch der angebliche Unterschied zwischen Demokraten und Republikanern ziemlich hochgespielt wird. Tatsächlich scheinen mir diese zwei Lager näher als CDU und SPD hierzulande.
Insgesamt erwarte ich, dass der Ton verbindlicher wird, dass die neue Regierung jedoch mindestens genauso unerbittlich vorgehen wird, wenn es um amerikanische Interessen geht. Und der verblindliche Ton wird es für Europa nicht unbedingt leichter machen; die bisher eher grunsätzlich kritische Haltung war ja auch irgendwie ein Bisschen bequem (und so schön populär).
Verfasst: Do 6. Nov 2008, 12:03
von buhfie
Des Deutschen liebstes Spielzeug: die Euphoriebremse
Nicht jeder, der sich freut, ist naiv.
Es besteht auch nicht die Notwendigkeit ein zweifellos historisches Ereignis kleinzureden.
Und was Obama angeht: Er hat sich im Wahlkampf super verhalten und ist zweifellos ein anderer Typ als Mc Cain und erst recht als Bush. Außerdem unterliegt er nicht dem Einfluß der religiösen Rechten. Alles andere wird sich zeigen, aber Optimismus schadet nicht
Verfasst: Do 6. Nov 2008, 12:22
von bony
buhfie hat geschrieben:Des Deutschen liebstes Spielzeug: die Euphoriebremse
Nicht jeder, der sich freut, ist naiv.
Euphorie und Freude sind für mich aber zweierlei paar Stiefel und Hochjubeln nicht das zwingende Gegenteil von Kleinreden.
Verfasst: Do 6. Nov 2008, 13:50
von Raico
Ich stimme buhfie zu.
Wie außergewöhnlich diese Wahl ist, lässt sich z.B. auch an der Reaktion von Bush`s Außenministerin ablesen:
Man bedenke: Es ist der politische Gegner!
Ich habe diese Frau noch sie so gelöst gesehen!
Man stelle sich einmal vor, ein deutscher Politiker würde nach dem Wahlsieg des Gegners diesen als inspirierend bezeichnen und freudestrahlend die Erneuerungsfähigkeit des eigenen Landes loben....
Verfasst: Do 6. Nov 2008, 13:58
von Dueren
burki hat geschrieben:
Vielleicht könnte Obama in seiner evtl. zweiten Amtszeit ein klein wenig bewegen, doch allgemein sind die politischen Rahmenbedingungen in der USA durch die Industrie/Finanzmacht noch deutlich enger gefasst, als in unserem Lande.Da spielt wirklich keine entscheidende Rolle, wer den Präsidenten mimt.
Ach, dann hätte Clinton wohl auch den Irak Krieg begonnen und würde das Land noch jetzt besetzen?
Verfasst: Do 6. Nov 2008, 15:05
von Kaddel64
buhfie hat geschrieben:Des Deutschen liebstes Spielzeug: die Euphoriebremse
Nicht jeder, der sich freut, ist naiv.
Es besteht auch nicht die Notwendigkeit ein zweifellos historisches Ereignis kleinzureden.
Nichts gegen tief empfundene Freude und einen ehrlichen Ausdruck von Erleichterung und zuversichtlicher Hoffnung auf bessere Verhältnisse.
Aber bitte nie wieder eine solche Euphorie und Hysterie in Deutschland wie vor 75 Jahren!
Die "Bremse" hier bei uns hat ihre Berechtigung. Und wer fordert, die ach so künstlich hoch gehaltene Betroffenheitsgeste müsse endlich überwunden werden, spielt mit dem Feuer.
In den USA befremdet mich zudem der extreme Personenkult sehr, den wir im kulturellen Bereich längst übernommen haben. Künstler, Musiker, Filmschauspieler werden auch bei uns wie Heilige verehrt. Müssen wir das bei charismatisch auftretenden Politikern auch noch übernehmen?
Ein historisches Ereignis? Es gehörte wahrhaft nicht viel dazu, um nach der verkorksten letzten Amtszeit Bushs einen Politik-Wechsel herbeizuführen. Alles andere als dieses deutliche Wahlergebnis wäre beschämend gewesen für Amerika.