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Verfasst: Do 5. Jun 2003, 22:43
von Strumpfbrand
@Markus

Das mit der frequenzunabhängigen Schalldämmung halte ich für kaum möglich, da die tiefen Töne zu einem gewissen Teil durch die Knochen übertragen werden, die höheren gar nicht. Ich höre jedenfalls bei meinen noTon aus der Apotheke in Discotheken nur noch Bass und kann zum Teil das Lied, was gespielt wird, kaum erkennen.

Verfasst: Fr 6. Jun 2003, 11:09
von Malte
Hallo,

wie Marius schon richtig sagte: ein vernünftig klingender Gehörschutz muß individuell angepaßt werden und ist teuer - ab 100 EUR aufwärts, manchmal bekommt man in PA-Läden schon für 60..70 EUR akzeptable Teile.

Alles andere ist zum Musikhören - erst recht zum Mischen - ungeeignet. Das gilt vor allem für die Stöpsel aus Schaumstoff, etwa die knallgelben von der Bundeswehr oder die in letzter Zeit oft beworbenen farbigen Teile von Ohropax (ich besuchte neulich sogar ein Rockkonzert, wo die explizit beworben und verkauft wurden). Diese Teile verbiegen den Frequenzgang einfach zu stark, insbesondere überdämpfen sie die höchsten Frequenzen, was völlig inakzeptabel ist.

Einen alten PA-Techniker-Trick für diejenigen, die obige Ausgabe scheuen: Man nehme ein Paar gute alte Ohropax aus Weichwachs (man kann auch ein Stück teilen und für 2 Ohren nehmen, sind groß genug) und stecke sie fest in die Ohren. Dann von unten leicht auf die Gehörgänge drücken, bis sich oben zwischen Wachs und Gehörgang ein ganz leichter Hohlraum bildet (<0,5mm) - dabei muß der typische "Druck auf den Ohren" weitgehend verschwinden und diese Maßnahme muß natürlich für beide Ohren symmetrisch durchgeführt werden, ist also etwas Fummelarbeit. Durch den freien Spalt wird die Bedämpfung deutlich linearisiert, der Sound ist fast so gut wie mit den teuren Spezielstöpseln...

Gruß, M.

Verfasst: Mo 9. Jun 2003, 12:20
von Philipp
Ich habe wie Marius Stöpsel von Elacin - und bin ebenfalls absolut begeistert.
Inklusive 2 austauschbare Filter (einer mit 15dB, einer mit 25dB linearer Absenkung) hat mich der Spass zwar rund 200 Euro gekostet, aber für mich als Musiker ist das der einzige Gehörschutz, mit dem ich mich anfreunden kann.
Ich habe schon Tests gemacht mit meinen NuBoxen daheim - zwar keine gründlichen, ausführlichen Tests, aber immerhin - ob ich am Receiver 15dB wegnehme oder die Stöpsel mit 15dB Dämpfung reinmache, macht für den Sound fast keinen Unterschied!

Außerdem kann man die Stöpsel ja auch für andere Veranstaltungen mißbrauchen - ich hatte sie am Wochenende bei Rock am Ring dabei, und ohne die Stöpsel wären Metallica und Iron Maiden nur halb so schön gewesen... schließlich will ich nicht von permanenten Ohrenschmerzen von der Musik abgelenkt werden!

Verfasst: Mo 9. Jun 2003, 23:01
von BlueDanube
Thias hat geschrieben:Wenn ich aber einen Techniker mit Stöpsel sehe und der Sound ist schlecht und laut, möchte ich dreinhaun :evil:
Der ist nun mal für den guten Sound verantwortlich und auch für die Lautstärke, da kann er sich nicht die Ohren zustecken. Wenns zu laut ist, muß er leiser machen, is nun mal sein Ding.
Tatsache ist doch, dass die Techniker bei Rockkonzerten immer voll aufdrehen und dann (ohne Gehörschutz) selbst schwerhörig werden.
Was machst Du dann mit so einem Techniker, der die Höhen voll aufdreht, weil er sie selbst nicht mehr hört? :roll:
Ich habe mehr als einmal erlebt, dass unerträglich scharf abgemischt wurde. Das kann nur einem fast tauben Techniker liegen, eigentlich müssten die hohen Frequenzen in einem mit Publikum vollen Saal wesentlich mehr gedämpft sein, als beim Soundcheck ohne Publikum...

Mir ist lieber, die beteiligten Personen haben einen ordentlichen Gehörschutz (kein Ohropax) und mischen zumindest die Klangbalance richtig - auch wenn es viel zu laut ist. Wenn ich nicht jeden zweiten Tag bei so einem Konzert zuhöre, bin ja ohnehin weniger gefährdet als die Profis! Etwas leiser wäre es natürlich noch besser...

Verfasst: Di 10. Jun 2003, 13:39
von kenwoodfan87
Das problem is halt, dass jeder anders hören will, der eine lauter, der andere will mehr höhen,wieder ein anderer will mehr bass...
Dass is nicht leicht,es allen recht zu machen. :roll:
aber ich bin ja noch beim üben und hoffe, es jedem einigermassen gerecht zu machen.

Verfasst: Di 10. Jun 2003, 15:08
von Thias
Was machst Du dann mit so einem Techniker, der die Höhen voll aufdreht, weil er sie selbst nicht mehr hört?
was macht man mit einem Busfahrer, der nicht mehr sehen kann?

Verfasst: Di 10. Jun 2003, 15:51
von sky0510
ich kann marius nur zustimmen. die dinger sind der absolute hammer. ich bin selber musiker und spiel keine ton mehr ohne diese teil....

Verfasst: Di 10. Jun 2003, 16:14
von Marius
Hallo!

Ich habe vor einiger Zeit mal wieder eine Band abgemischt, diesesmal ging es in den Metal-/Rockbereich.
Ich hatte wie immer meine Ohrstöpsel dabei, nutzte dieser aber nicht während des Gigs, sondern DAVOR !!!!

Beim Soundcheck stecke ich sie immer wieder zwischenzeitlich in die Ohren und wieder raus - damit bekommt man ein ganz gutes Gefühl für die (vertretbare Konzert-) Lautstärke und den Gesamtmix.

Ich habe es selbst schon oft erlebt, dass viel zu laut abgemischt wurde - ein Apltraum, nicht nur für die Ohren!
Es gibt daher nichts schlimmeres als einen Toni ohne das richtige Gefühl für die (zur Musik) passende Lautstärke.
Und selbst bei Metal gibt es Grenzen...

Direkt nach dem 2 1/2 Stunden Gig OHNE OHRSTÖPSEL, sowie am Tag darauf war ich ehrlich gesagt richtig stolz, als man mir versicherte, dass man das sonst übliche Piepen im Ohr nicht bekommen habe.

Ich hatte es übrigens auch nicht.
(Und es hat sich KEINER über die Lautstärke beschwert... :wink:, eine schön angenehme Rocklautstärke halt... )

In diesem Sinne,

Marius

@all ohne stöpsel:
Denkt dran, Leute, eure Ohren kann man nicht reparieren...! 8O

Verfasst: Di 10. Jun 2003, 16:22
von kenwoodfan87
wird der gehörschutz eigentlich (teilweise) von der krankenkasse übernommen? 165 € sind immerhin ne stange geld :roll: :roll:
was sich natürlich lohnt :!:

Verfasst: Di 10. Jun 2003, 18:12
von Philipp
Die Krankenkasse zahlt nichts. Ist zwar total blödsinnig, weil die Krankenkasse ja später dann Unsummen für Hörgeräte fliessen lässt, die sie sich für die Vergleichsweise günstige Summe von etwa 160 Euro (für die Stöpsel) sparen könnte, aber leider ist es nunmal so...