@Das Ding:
Grau ist alle Theorie
Theoretische Überlegungen helfen bei solch einem komplexen Thema wie Raumakustik nur dazu, halbwegs sinnvolle praktische Versuche durchzuführen.
Es wird kaum funktionieren, auf dem Zeichenbrett eine theoretische Aufstellung zu konstruieren und damit die Ideallösung zu finden.
Was macht die Sache so kompliziert?
1) Es handelt sich immer um Mehrweg-Lautsprechersysteme. Der Basslautsprecher der Hauptboxen kann nicht an der selben Position wie der Subwoofer stehen und beide geben einen unterschiedlichen Frequenzbereich wieder.
2) Die Raumresonanzen bilden sich längs, quer, vertikal und diagonal in allen Richtungen aus und dabei werden je nach Raumgröße verschiedene Frequenzen beeinflusst. Diese Frequenzen liegen entweder gleichmäßig verteilt oder teilweise gehäuft vor.
3) Durch akustische Dämmung wirken sich manchmal nicht alle Resonanzen gleich stark aus - das kann auch unbeabsichtigt durch große Möbel oder Wände in Leichtbauweise geschehen.
4) Durch die Position des Hörplatzes werden gewisse Resonanzen, die durch die Lautsprecher stark angeregt werden, geschwächt gehört und umgekehrt.
5) Es hängt auch von der absoluten Raumgröße ab. Es ist für einen Subwoofer ein Unterschied, ob der Raum nur 15m² oder über 40m² groß ist. Die Resonanzfrequenzen liegen in total verschiedenen Bereichen. Bei einer Raumbreite von 2m liegt die unterste Resonanzfrequenz bei 86Hz - das ist bei einer Trennung bei 80Hz kein allzugroßes Problem. Bei einer Raumlänge von 8m liegt die erste Resonanz bei 22Hz, die zweite bei 43Hz und die dritte bei 65Hz - also alle drei unterhalb 80Hz.
Das alles theoretisch zu erfassen, ist für einen Laien ohne geeignete Messgeräte und tiefergreifendes Wissen praktisch unmöglich.
Wenn man ein bisschen darüber weiß, hilft das aber, bei Problemen weitere sinnvolle Versuche zu starten - zB. die Position in die richtige Richtung und um das richtige Maß zu verändern.....sonst müsste man ja jahrelang probieren und kommt nie zum Musikhören.
Eines muss auch klar sein: allein mit der Aufstellung bekommt man keinen perfekten Bassfrequenzgang!
Aber er kann erträglich sein oder zumindest leichter mit Tieftonabsorbern bekämpft werden.
Zur 1/5- und 2/5-Regel:
Bei einer Aufstellung bei 2/5 der Raumlänge (-breite,-höhe) werden alle Resonanzen moderat angeregt - also nicht ausgelöscht und nicht übermäßig erhöht. Das Problem dabei ist, dass 2/5 ziemlich nahe der Mitte ist, was praktische Probleme bereiten kann.
Bei einer Aufstellung bei 1/5 gilt im Prinzip das selbe, aber die unterste Resonanz wird etwas zu stark angeregt - dafür ist die Position ist näher an der Wand.
Hier gilt es auch abzuwägen, wenn z.B. 70Hz in einer Richtung stark angeregt wird, diesen Bereich in der anderen Richtung möglichst gar nicht anzuregen....das kann eine Tüftelei werden und manchmal in einem gegebenen Raum gar keine befiredigende Lösung bringen. Wenn der Raum 5x5x2,5m groß ist, steht man auf verlorenem Posten....
Die Aufstellung eines einzelnen Subwoofer bei 1/4 erscheint mir nicht logisch, weil dann eine Aufstellung genau in der Raummitte ein noch besseres Ergebnis bringen würde. In einem Kellerraum mit 2m Breite und 2m Höhe stimmt das sogar, man würde mit einem Subwoofer auf halber Raumhöhe und mittig zwischen den Wänden eine ebene Schallfront bis etwa 80Hz erzeugen können.
Bei einer Höhe und Breite zwischen 2m und 4m würde man für die Erzeugung einer ebenen Schallwelle unterhalb 80Hz 4 Subwoofer jeweils auf den Positionen 1/4 und 3/4 an der Wand benötigen - die Längsresonanz bleibt dann natürlich immer noch erhalten, außer man setzt ein Double Bass Array ein.