Kleines Update:
Für alle, die das Ergebnis meiner Bemühungen interessiert, habe ich mal zwei Bilder in mein Album geladen.
Das
erste Bild zeigt den "unbearbeiteten" Frequenzgang am Hörplatz. Die Moden sind nicht besonders stark, durch geschickte Aufstellung kann ich Überhöhungen mit >10 dB vermeiden. Die Nachhallzeiten sind auch halbwegs angenehm. Weil die Moden aber in meinem kleinen Raum bei relativ hohen Frequenzen liegen, sind sie trotzdem beim Musikhören recht störend.
Die Messung habe ich mit dem T.Bone MicPlug, Messmikrofon T.Bone MM1 und RoomEQWizard gemacht.
Das
zweite Bild zeigt den Frequenzgang, wie er beim Abspielen von Musik (per Foobar) ausschaut. Die drei Moden bei 36, 56 und 75 Hz sind erfolgreich abgesenkt, außerdem habe ich durch die Entzerrung zwischen 40 und 50 Hz gleich noch das ATM simuliert.
Die Messung war etwas komplizierter, ich musste den Mess-Sweep erst über den Stereo-Mix der Soundkarte aufnehmen, dann in Foobar abspielen und synchron die Messung in RoomEQWizard starten.
Das Ergebnis schaut nicht nur auf dem Messschrieb deutlich besser aus als der ursprüngliche Frequenzgang, sondern hört sich auch beim Musikhören deutlich besser an. So kommt der Klang der Stereoanlage dem trockenen Bass-Sound meiner Kopfhörer schon recht nahe, auch wenn er die Präzision natürlich nicht erreicht.
Ein paar Erfahrungen zusammengefasst:
- Anhebungen per EQ zum Ausgleich von raumakustik-bedingten Auslöschungen hören sich grundsätzlich mies an (der Boxenfrequenzgang kann natürlich trotzdem entzerrt werden, siehe ABL/ATM).
- Equalizing oberhalb von 100 Hz ist generell schwierig und führt zumindest bei mir zu keinen vernünftigen Ergebnissen.
- Tiefe Moden können ruhig komplett linearisiert werden. Einen großen Unterschied in der "Impulsivität" von Musik-Signalen kann ich nicht feststellen, bzw. der positive Effekt durch den glatteren Frequenzgang überwiegt bei weitem.
- RoomEQWizard ist die beste Freeware für amateurhafte Raumakustik-Messungen
- Ein Unterschied der Lufttemperatur von 18°C zu 23°C führt zu merklichen Verschiebungen der Peaks. Das hat mich anfangs fast verzweifeln lassen, bis ich endlich geschnallt habe
warum sich meine Messungen nicht exakt reproduzieren lassen.
