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Re: obere Grenzfrequenz
Verfasst: Sa 28. Jun 2003, 02:14
von Frank Klemm
MuadDib hat geschrieben:Frank Klemm hat geschrieben:BlueDanube hat geschrieben:
Besser wäre es die Hersteller von Reciever und Co. würden FIR-Filter verwenden, die phasen linear sind, den dadruch verursachten delay kann man korrigieren.
Die Art der Filter ist egal, wenn sie die geforderten Eigenschaften haben. Das Problem ist das, daß das, was Subwoofer Hersteller an der Frontfläche der Subs anbringen (oder dahinter) gehört in den AV-Receiver, egal ob er gerade PCM, DD oder DTS bearbeitet.
Subwoofer sollten große Kisten ohne Einstellmöglichkeiten sein, alles andere sollte der Receiver erledigen.
Code: Alles auswählen
* Ausgleich von unterschiedlichen Empfindlichkeiten und Abständen
Loudspeaker geometric
Sensivity Distance Phase
------------------------------------------------
Right _87.5_ dB _3.21_ m pos
Center _88.5_ dB _3.02_ m pos
Left _87.5_ dB _3.18_ m pos
Right Rear _84.5_ dB _2.53_ m pos
Center Rear _83.5_ dB _1.45_ m pos
Left Rear _84.5_ dB _2.59_ m pos
Sub 1 _90.0_ dB _4.17_ m neg
Sub 2 _90.0_ dB _4.39_ m neg
Loudspeaker Sensivity:
Ausgleich unterschiedlicher Lautsprecher-Empfindlichkeiten, 6 dB mehr
bedeutet, daß nur noch die halbe Spannung ausgegeben wird.
geometric Distance:
Abstand zwischen Lieblingshörplatz und Schallwandlervorderseite
Doppelter Abstand heißt doppelte Spannung, außerdem wird die zusätzliche
Laufzeit korrigiert (was der wichtigere Teil ist).
Phase:
Einstellen der Phase des Schallwandlers, verpolte Lautsprecher können so
am schnellsten korrigiert werden. Implementierung von 0° und 180° meist
ausreichend (wenn auch weitere Werte möglich).
* Baßfilterung
Lower frequ. Filtered Bass Group delay
limit is routed to offset at lower frequency limit
--------------------------------------------------------------
LFE oo Hz Sub 1, Sub 2 0 ms
Right 50 Hz Sub 1, Sub 2 -17 ms
Center 80 Hz Right, Left 6 ms
Left 50 Hz Sub 1, Sub 2 -17 ms
Right Rear 100 Hz Right 3 ms
Center Rear 120 Hz Right Rear, Left Rear 1 ms
Left Rear 100 Hz Left 3 ms
Sub 1 20 Hz - -
Sub 2 20 Hz - -
Lower frequency limit:
Signale unterhalb dieser Frequenz sind an die "Filtered Bass is routed to"
weiterzuleiten (wobei es häufig passiert, daß davon ein Teil weitergeroutet
wird).
Filtered Bass is routed to:
Wo die herausgefilterten Signale landen
Group delay offset at lower frequency limit
Korrektur der Unterschiede der Gruppenlaufzeit zwischen den
Original-Lautsprecher und dem Routing-Ziel.
Beispiel: 60 Hz auf Center Rear
-> Landet auf Right Rear + Left Rear zu 50%, da <120 Hz
Verzögerung um 1 ms, da die größeren seitliche Rears geringere Group Delay haben
-> Landet von dort auf Left und Right, da <100 Hz
Verzögerung um 3 ms, da die größeren Hauptlautsprecher geringere Group Delay haben
-> Weitere Pegelanpassungen und Laufzeitkorrekturen entsprechend 1. Tabelle
Genauso wäre für die Baßfilterung möglich:
* Baßfilterung
Lower frequ. Filtered Bass Group delay
limit is routed to offset at lower frequency limit
--------------------------------------------------------------
LFE oo Hz all 0 ms
Right 50 Hz Sub 1, Sub 2 -17 ms
Center 80 Hz Right, Left 6 ms
Left 50 Hz Sub 1, Sub 2 -17 ms
Right Rear 100 Hz Right 3 ms
Center Rear 120 Hz Right Rear, Left Rear 1 ms
Left Rear 100 Hz Left 3 ms
Sub 1 20 Hz - -
Sub 2 20 Hz - -
Dann wird erst mal so viel wie möglich über alle 5 Lautsprecher abgestrahlt,
nur was übrigbleibt, landet auf dem Sub.
Re: obere Grenzfrequenz
Verfasst: Sa 28. Jun 2003, 03:51
von MuadDib
Frank Klemm hat geschrieben:
Die Art der Filter ist egal, wenn sie die geforderten Eigenschaften haben. Das Problem ist das, daß das, was Subwoofer Hersteller an der Frontfläche der Subs anbringen (oder dahinter) gehört in den AV-Receiver, egal ob er gerade PCM, DD oder DTS bearbeitet.
die Eigenschaften bieten eigentlich nur FIR-Filter, dass das Bassmangement Aufgabe des Receivers sein sollte stimmt, aber wenn man sich mal Messungen ansieht sind die Filtersteilheiten viel zu niedrig, damit der Sub nicht ortbar ist. Gibt auch genug Gerät, die es nicht erlauben den Delay für den Sub einzustellen.
Desweiteren sind Passivboxen nie Phasenlinear, wenn noch hinzukommt, dass die Bassreflexabstimmung im Bereich der Trennfrequenz liegt ist eh schon Hopfen und Malz verloren und der Sub wird immer so klingen als würde er den LS hinterherhinken, "langsam" sein, wobei es meistens umgekehrt ist.
Selbst die kleinen Canton Subs klingen recht trocken, wenn man die Lautsprecher ausblendet. Sobald man sie hinzuschaltet hört es sich bei weitem nicht mehr so trocken an, oftmals brummelig, wobei die LS für sich oder Sub recht ordentlich im Bass aufspielen.
Re: obere Grenzfrequenz
Verfasst: Sa 28. Jun 2003, 12:16
von Frank Klemm
MuadDib hat geschrieben:
Die Art der Filter ist egal, wenn sie die geforderten Eigenschaften haben. Das Problem ist, daß das, was Subwoofer Hersteller an der Frontfläche der Subs anbringen (oder dahinter) gehört in den AV-Receiver, egal ob er gerade PCM, DD oder DTS bearbeitet. Die Eigenschaften bieten eigentlich nur FIR-Filter,
Es reicht aus, die Phasenbeziehungen näherungsweise einzuhalten. Dazu sind auch nicht FIR Filter, d.h. Filter mit Polen geeignet.
dass das Bassmangement Aufgabe des Receivers sein sollte stimmt, aber wenn man sich mal Messungen ansieht sind die Filtersteilheiten viel zu niedrig, damit der Sub nicht ortbar ist. Gibt auch genug Gerät, die es nicht erlauben den Delay für den Sub einzustellen.
... die meisten erlauben es nicht.
Desweiteren sind Passivboxen nie Phasenlinear, wenn noch hinzukommt, dass die Bassreflexabstimmung im Bereich der Trennfrequenz liegt ist eh schon Hopfen und Malz verloren und der Sub wird immer so klingen als würde er den LS hinterherhinken, "langsam" sein, wobei es meistens umgekehrt ist.
Wer veröffentlich die Gruppenlaufzeiten seiner Lautsprecher und Subs? Das findet man gerade mal bei ein paar Studiomonitoren.
- Amplitudenfrequenzgang auf 0° und auf empfohlener Achse
- Bündlungsmaß rel. zu 0° und empfohlener Achse
- Klirrfaktor k2 und k3 bei 85 und 95 dB SPL in 1 m (bei großen Standboxen und Subs bei 95 und 105 dB).
- Gruppenlaufzeit bei 85 und 95 dB.
- Wasserfalldiagramm (evt.)
- Impedanz
Re: obere Grenzfrequenz
Verfasst: So 29. Jun 2003, 15:40
von MuadDib
Frank Klemm hat geschrieben:
Wer veröffentlich die Gruppenlaufzeiten seiner Lautsprecher und Subs? Das findet man gerade mal bei ein paar Studiomonitoren.
- Amplitudenfrequenzgang auf 0° und auf empfohlener Achse
- Bündlungsmaß rel. zu 0° und empfohlener Achse
- Klirrfaktor k2 und k3 bei 85 und 95 dB SPL in 1 m (bei großen Standboxen und Subs bei 95 und 105 dB).
- Gruppenlaufzeit bei 85 und 95 dB.
- Wasserfalldiagramm (evt.)
- Impedanz
veröffentlichen tut es wirklich keiner, aber Stereoplay bildet, glaube ich, den Phasenverlauf ab und bei sparsamen Weichen kann man sich auch sicher sein, da Kondensator und Spule immer einen Phasenversatz zur Folge haben.
Zeitrichtig und phasenrichtig müssen Lautsrpecher gar nicht arbeiten, es soll sich nur in Grenzen halten, damit man es nicht raushören kann.
Verfasst: Mo 30. Jun 2003, 12:09
von Malte
Hallo Muad,
Vorsicht: Die in der Hifi-Presse zuweilen abgedruckten Phasengänge (z.B. Stereophile, bei Stereoplay kann ich mich an keine erinnern) sind keineswegs Messungen des akustischen Phasenganges, sondern nur eine Abbildung des Phasenverhaltens der komplexen Impedanz des LS, d.h. um wieviel die Phase zwischen Spannung und Strom von den nichtrealen Komponenten der Impedanz gedreht wird. Eine Aussage über die akustische Phase ist damit nicht möglich, allenfalls eine Abschätzung, welche Impedanz der Verstärker "sieht". Frank meinte auch eher die Messung der Gruppenlaufzeit über Frequenz, wie z.B. in "Production Partner" abgedruckt.
Eine "minimalistische Weiche" ist keineswegs Garant für eine Linearität des Phasenganges, zumal diese akustisch anders bewertet werden sollte.
zu Frank:
Anstatt eines Bündelungsmaßdiagramms würde ich eher eine komplexe Messung des Abstrahlverhaltens bevorzugen, z.B. Isobaren, gerade bei nichtoptimalen raumakustischen Bedingungen sind auch die Winkel interessant, bei denen Schall abgestrahlt wird, und nicht nur ein ausgeglichenes Mittel des gesamten in den Vollraum abgegeben Schalles.
Gruß, M.
Verfasst: Mo 30. Jun 2003, 15:15
von Frank Klemm
Malte hat geschrieben:
zu Frank:
Anstatt eines Bündelungsmaßdiagramms würde ich eher eine komplexe Messung des Abstrahlverhaltens bevorzugen, z.B. Isobaren, gerade bei nichtoptimalen raumakustischen Bedingungen sind auch die Winkel interessant, bei denen Schall abgestrahlt wird, und nicht nur ein ausgeglichenes Mittel des gesamten in den Vollraum abgegeben Schalles.
Klar. Wenn ich sage, was ich am liebsten hätte, würde man mich ohne richterlichen Schuldspruch in die Klapsmühle einweisen ;-) (explizites Smilie).
Übertragungsverhalten, Klirrfaktor:
SPLout = f(U1,f1,fo,phi,theta)
SPLout: komplexwertiger AusgangsSPL
U1: Eingangsspannung
f1: Eingangsfrequenz
fo: Analysierte Frequenz
phi: horizontaler Abstrahlwinkel
theta: vertikaler Abstrahlwinkel
Differenzton, Intermodulation
SPLout = f(U1,f1,U2,f2,fo,phi,theta)
...