Hallo René,
auch von mir noch ein herzliches Willkommen im nuForum!
Als ich deinen Eingangsbericht las und mir deine Skizze anschaute, dachte ich spontan: Nanu, das ist ja fast eine Boxenaufstellung wie bei mir zu Hause; und dann auch noch der gleiche Denon-Receiver...
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Vielleicht kann ich dir aus meiner Erfahrung mit meinem 7.3-System einige Anregungen geben.
Zunächst einmal ist ja hier die Frage, ob sieben identische oder unterschiedliche Lautsprecher zu bevorzugen seien, in den Vordergrund gerückt. Und in der Tat, dies ist eine wichtige Frage, deren Beantwortung bei der Neueinrichtung einer Surroundanlage an erster Stelle stehen sollte.
Es gibt hier im Forum einen nach meinem Dafürhalten äußerst wertvollen Thread, der sich mit dieser Frage beschäftigt;
hier ist er nachzulesen. Wenn dir dieser wirklich interessante Thread für eine schnelle Info zu lang ist, so findest du hier (
1,
2,
3,
4 und
5) einige Schwerpunktbeiträge daraus.
Für mich ergeben sich für die Einrichtung einer überzeugenden 7.x-Anlage folgende Schlußfolgerungen: Die beste, homogenste Wahl sind sieben identische Lautsprecher. Jedoch nur dann, wenn diese auch optimal, nämlich nach der einschlägigen
Dolby-Empfehlung aufgestellt werden können! Auf der Dolby-Abbildung erkennt man, dass jeweils zwei benachbarte Lautsprecher optimal gewinkelt zum
mittig positionierten Hörplatz ausgerichtet sind und auf diese Weise ein perfekter Bühnenaufbau (Phantomklangbildung) zwischen ihnen entstehen kann.
In deinem Hörraum ist eine solche Aufstellung
nicht gegeben. Der Hörplatz befindet sich im hinteren Bereich; dadurch ergibt sich ein wesentlich größerer Abstand zwischen den Front- und den Surroundboxen als etwa zwischen den Rearboxen untereinander und auch die Winkel zueinander liegen fernab des Optimums. Damit wird der Vorteil der 'gegenseitigen Anziehung' identischer Boxen in diesen Bereichen ein Stück weit aufgehoben.
Somit kannst du ohne Bedenken auch mit unterschiedlichen Lautsprechern (möglichst jedoch aus
einer Baureihe) arbeiten, und damit einen völlig überzeugenden Surroundklang erhalten, wenn du dabei einiges beachtest:
- Versuche,
drei gleiche Frontlautsprecher sowie
vier gleiche Rearlautsprecher einzusetzen, jeweils in gleicher Höhe aufgestellt. Damit ist der Front- und der Rearbereich vollkommen homogen. Für überwiegenden Heimkinobetrieb wie bei dir würde ich im Rearbereich aus Überzeugung vier DS-301-Dipole wählen.
- Verteile die vier Rears so, wie auf deiner Skizze eingetragen. Die Surrounds seitlich
neben dir und die SurroundBacks
hinter dir, untereinander mit etwa gleichem Abstand, bilden die beste Voraussetzung für einen perfekten, weiträumigen Rearklang. Nach meiner Erfahrung bieten Surrounds, die bis neben die Hörposition vorgezogen sind (bei einer
7.x-Anlage!) eine relativ gute Anbindung an die Fronts, auch wenn es unterschiedliche Lautsprecher sind.
- Solltest du auf drei identische Frontlautsprecher verzichten, so macht es m. E. wenig Sinn, große Frontboxen (wie etwa die 681) einzusetzen und dazu einen
relativ kleinen Center zu nehmen. Heimkinosound spielt sich zum Großteil auf dem Centerkanal ab! Die von dir angedachten 511er Fronts würden zum 411er-Center sicherlich gut passen (Chassis-Maße); genausogut aber auch die 311er, von denen ich dann aber konsequenterweise drei Stück für die gesamte Front nehmen würde.
- Noch ein Tipp am Rande: ich habe meine beiden SurroundBacks nach der Einmessung mit einem geringfügig höheren Pegel versehen, da meine (nach vorne gerichteten Ohren) sie entsprechend schwächer wahrnehmen als das neutrale Einmessmikrofon.
Solltest du im übrigen nicht auf die nuBox-Reihe fixiert sein, ergäben sich durch den Einsatz anderer Lautsprecherserien natürlich weitere Kombinationsmöglichkeiten, die ich jetzt aber einmal unberücksichtigt lasse. Für fast reinen Heimkinobetrieb eignen sich Lautsprecher der nuBox-Reihe wirklich sehr gut. Ist finanziell mehr drin, wäre sicherlich die nuLine-Serie interessant. Ein großer Vorteil unter anderen: dort findest du mit dem CS-72 einen noch mal erheblich größeren Center im Programm.
Nun noch zu den Subwoofern. Du hast dich ja scheinbar schon für
zwei Woofer entschieden. Eine gute Entscheidung, denn dadurch wirst du eine wesentlich gleichmäßigere Basswiedergabe erhalten. Besonders beim Vorhandensein mehrerer Hörplätze ist dies sehr vorteilhaft. Mit zwei AW-441 wirst du pegelmäßig sicherlich nichts vermissen und auch die Intensität des Tiefbasses wird dich angesichts der doch recht kleinen Wooferabmessungen überraschen. Da dein Schwerpunkt jedoch beim Heimkinoton liegt, würde ich zur Ausnutzung des bisweilen doch recht eindrucksvollen LFE-Kanals eher zu zwei AW-991 raten, wenn du sie platzmäßig gut unterbringen kannst. Sie lassen die Wände ordentlich wackeln und wo sich dein Magen befindet, weißt du nach den ersten Kanonensalven der 'Master and Commander'-DVD genau
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Durchaus denkbar ist auch die Kombination aus einem großen und einem kleinen Subwoofer. So habe ich's bei mir (zuzüglich noch eines dritten großen Downfire-Woofers für die absoluten Tiefstbässe) und es funktioniert ausgezeichnet. Allerdings ist hier mehr Einstellarbeit nötig als bei zwei gleichen Woofern, bis sie perfekt zusammenspielen. Eine Postierung zwischen den Frontboxen ist nicht notwendig und in der oben genannten Dolby-Empfehlung auch nicht vorgesehen. Ich habe meine Subs diagonal im Raum verteilt; der Woofer links vorne steht etwa auf der Position, die du in deiner Skizze auch vorgesehen hast. Dadurch haben sie in etwa den gleichen Abstand zum Hörplatz und somit vermeide ich Laufzeitdifferenzen.
Testdrive hat geschrieben:Befeuert werden diese mit einem Denon AVR-3805...
Den habe ich, wie gesagt, auch und bin sowohl von der Heimkinoton- als auch der Mehrkanalmusik-Wiedergabe des Gerätes begeistert.
Ich bin sehr gespannt, wie es mit deiner Planung weitergeht!
Viele Grüße
Bernd