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Verfasst: Di 6. Okt 2009, 21:14
von G. Nubert
Hallo Raptus,

gestern hatte ich vermutet, die Frage hätte sich auf das Hörvermögen "oberhalb der Grenzfrequenz" der älteren Leute bezogen.

Jetzt sieht es eher so aus, die Ursache der Klangveränderung durch Analog-Digital-Analog Wandlungen (mit "historischen" Filtern) zu finden.

Wir hatten damals jede Menge Burst-Impulse mit dem Oszilloskop angeschaut.
Die sahen im tiefen und mittleren Frequenzbereich ganz gut aus, hatten aber bei Frequenzen in der Nähe der oberen Grenzfrequenz deutliches Nachschwingen.

Die Original-Geräte, mit denen diese ersten DSP-Klangvergleiche gemacht wurden, sind zwar nicht mehr in unserem Besitz. Wir haben aber noch einige alte Digital-Recorder, die man im Klang leichter vom Original unterscheiden kann als es mit den neueren Wandlertypen üblich ist. Damit machen wir demnächst nochmals Burst-Messungen.

Gruß, Günther Nubert

Verfasst: Mi 7. Okt 2009, 15:25
von habruening
Das Phänomen würde mich nicht verwundern. 15 hz und 19 hz addiert ergeben einen Mischton. Wenn ich diesen mit einem idealen 12 hz Tiefpass filtere bleibt natürlich nichts übrig. Aber eine tatsächliche Tiefpassschaltung, egal welcher Ordnung lässt eben doch etwas übrig.
Und durch die Phasenverschiebung höherer Frequenzen im Teifpass ergibt sich damit in der Tat ein niederfrequenter Anteil. Der Tiefpass fügt tatsächlich Frequenzanteile hinzu, die im Eingangssignal gar nicht enthalten sind.
Vielleicht ist es ja so. Ist lange her, dass ich mich damit beschäftig habe. Ob das wirklich noch deutlich hörbar ist, weiß ich aber nicht. Große Amplituden sollten ja nicht mehr auftreten. Man müßte es mal ausprobieren mit beispielhaften Formeln.

Verfasst: Fr 16. Okt 2009, 02:15
von FReim
Hallo Hr. Nubert,

ich habe kleine Korrektur sowie eine Nachfrage bzgl. ihres "Technik satt"-PDFŽs, welches ich bislang leider nur flüchtig lesen konnte.

Nun denn...
1.) Auf S. 4 schreiben Sie: "Deutlich hörbar sind die um 10 dB höheren Resonanzspitzen. Sie bedeuten, dass hier (bei gleicher Musiklautstärke) Dröhngeräusche mit der 10-fachen Leistung im Klang enthalten sind."
Der betreffende Bereich ist markiert und bedarf sicherlich keiner weiteren Erläuterung.

2.) Auf S. 56 vergleichen Sie drei unterschiedlich gefenstere F-Gangkurven. Wie lang war dabei das Gate für die dort gezeigte obere Kurve?
Hintergrund der Frage: Ich habe selbst kein MLSSA, kenne es aber von Kollegen. Dort fällt ab und zu eine Tendenz zum "Glattziehen" der Kurve im Unschärfebereich auf - es kann aber auch täuschen, daher frage ich.

Verfasst: Fr 16. Okt 2009, 13:09
von G. Nubert
Hallo "FReim",
1.) Auf S. 4 schreiben Sie: "Deutlich hörbar sind die um 10 dB höheren Resonanzspitzen. Sie bedeuten, dass hier (bei gleicher Musiklautstärke) Dröhngeräusche mit der 10-fachen Leistung im Klang enthalten sind."
Der betreffende Bereich ist markiert und bedarf sicherlich keiner weiteren Erläuterung.
Hier kann ich keinen Fehler entdecken.

Das Diagramm, der Text und die Aussage sind korrekt. Könnten Sie uns bitte mitteilen womit Sie nicht einverstanden sind?

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Edit 17. 10. (12:20)

Kurz nach meinem Beitrag gestern (13:09) hat "FReim" seinen Beitrag editiert.

Jetzt ist "10-fachen Leistung" fett markiert. - Also scheint das die Frage zu sein.

Ein Pegelunterschied von 10 dB entspricht einem Spannungsverhältnis von Fakor 3,162.

Die (elekrische und auch akustische) Leistung steigt quadratisch zur Spannung, also Faktor 3,162 * 3,162 = 9,998 (sagt mein Taschenrechner).


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2.) Auf S. 56 vergleichen Sie drei unterschiedlich gefenstere F-Gangkurven. Wie lang war dabei das Gate für die dort gezeigte obere Kurve?
Die Diagramme auf Seite 56 und 57 sollen ja darauf hinweisen, dass man bei "Quervergleichen" von Frequenzgängen zwischen verschiedenen Test-Zeitschriften oder Herstellern sehr aufmerksam sein soll.

Der Begleit-Text für das obere Diagramm der nuBox 380 auf S. 56 lautet: "adaptive window, kurzes Zeitfenster".

Die genauen Mess-Einstellungen waren:

Für den Bereich von 500 Hz bis zur oberen Frequenz-Grenze (ca. 25 kHz) adaptive window 2,94 ms bis 6,4 ms.
Der Bereich von 40 bis 300 Hz wurde im Nahfeld ermittelt (der Bereich 300 bis 500 Hz mit rect. window) und dann an die andere Kurve angeheftet.

Für unsere eigenen Messungen im Labor oder für Dokumentationen / Prospekte verwenden wir üblicherweise keine "adaptiv gefensterte" Messungen, weil diese Fensterung den Bereich von 500 bis etwa 3 kHz hinauf deutlich "schönt" (bzw. glättet).

Die Messungen der nuVero 4 (Technik light Seite 4) und die Messungen auf Seite 8 unten sind mit "rectangular window" und "splicing 300 Hz" gemacht.


Vor ein paar Minuten habe ich noch einmal die nuVero 4 gemessen, die bei mir im Labor steht.
Sie zeigen "den Glättungseffekt" der adaptiven Filterung.
(Der dicke schwarze Strich "links oben" im Diagramm wird von MLSSA generiert und bedeutet, dass in diesem Bereich die Messung "nicht definiert" ist. Zum Beispiel wird im "adaptive Modus" der Bassbereich mit viel zu wenig Tiefgang dargestellt und ist nur für (relative) Vergleichsmessungen geeignet.

Hier also die nuVero 4 (ca. 1 m Abstand) oben mit rectangular window, unten mit adaptive window Speaker Mode (hier kann man bei MLSSA zwischen "Room Mode" und "Speaker Mode" wählen).

Der Glättungseffekt des adaptiven Fensters würde im Bereich 500 bis 1000 Hz selbst eine kräftige Welligkeit "wegbügeln", bis 2 Khz noch deutlich und sogar bis in den Bereich 6 bis 7 kHz erkennbar.)

http://www.nubert.net/g-nubert/nuV4_frqRect_u_adapt.png

Hier Frequenzgang und "Nadelimpuls" window 2,94 bis 6,4 ms. (Sieht zwar "etwas verfremdet" aus, ist aber für "Insider" ein "tolles" Ergebnis.)

http://www.nubert.net/g-nubert/nuV4bFrq_u_N.png

Es ist relativ unerheblich für die Frequenzgang-Messung, wenn man das Fenster schon bei 0 ms aufmacht.

http://www.nubert.net/g-nubert/nuV4aFrq_u_N.png


Gruß, G. Nubert

Verfasst: Sa 17. Okt 2009, 20:33
von ulle
Ich hätte da mal eine Frage zum "Nubert-Filter"

Nachdem ich nun die Seiten ...
Seite 44
Vergleich der Bassqualität von Subwoofern mit gut gemachten, großen Standlautsprechern

Seite 45
Analogfilter und IIR-Filter mit hoher Flankensteilheit und perfekter Summierung der einzelnen Frequenzbänder im Frequenz- und im Zeitbereich.

Seite 46
Das neue Konzept
Mit dem neuen Konzept „Nubert-Filter“ sind Analogfilter
machbar, bei denen alle Frequenz-Kanäle mit hoher Steilheit
realisierbar sind. Das aufsummierte Signal weist dabei keine
– oder vernachlässigbar geringe – Zeitverzögerung auf.
:
:
In unserem Labor wurden schon mehrere Prototypen nach diesem
Verfahren verwirklicht. Sie sind messtechnisch und klanglich
nicht von den wesentlich aufwändigeren und teureren DSP-FIR-Filter-
Prozessor-Lösungen unterscheidbar, die darüber hinaus den
Nachteil einer so hohen Signaldurchlaufzeit haben, dass damit
Live-Übertragungen von Musik nicht möglich und Tonübertragung
für Fernsehen und DVD nur erschwert möglich ist.
...aufmerksam gelesen habe stellt sich mir erneut die Frage:
In welchen "Klangbüchsen" :wink: wird dieser "Nubert-Filter" zum Einsatz kommen?

Oder anders gefragt:
Wird diese Filter-Technik im AW-1200 DSP (zusätzlich) eingesetzt werden?


Ich habe ja schon selbst einige Zitate zum Thema zusammengetragen, aber noch nirgendwo eine definitive Aussage gefunden.
Dabei beschleicht mich der Verdacht daß die Verzögerungen für die Produktreife des DxD-Modul und des AW-1200 DSP dem Patent-Amt geschuldet sind.

Verfasst: Mi 18. Nov 2009, 21:41
von ulle
:?:

Verfasst: Do 19. Nov 2009, 17:43
von LP10
Ich habe letzten Donnerstag den das Infopaket und Technik satt geordert.

Bis heute war nichts in der Post. Meint ihr ich wurde vergessen oder wird das noch kommen?

Verfasst: Do 19. Nov 2009, 18:07
von Klapskalli
Ruf doch einfach mal an oder schreib ne mail. Manchmal geht auch was bei der Post verschütt.