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Verfasst: Di 15. Dez 2009, 19:17
von Movietux
GRaVe303 hat geschrieben:Sorry für OT:

Welches NAS setzt du ein? Versuche mir gerade etwas einen Überblick zu verschaffen.

greetz
Timo
Hallo,

hier läuft ein D-Link 323 mit 2 WD Ecogreen Platten 500GB. Firmware ist 1.07, ergänzt mit Fonz Funplug wodurch ich den Mediatomb 0.11 UPNP Server erhielt. Das NAS ist durch den 100er Switch bei 9/MB/s limitiert, liefert neben der Musiksammlung auch Digitalfotos und frisst über FTP die Backups von 2 Rechnern.
Durch den Raid Spiegelsatz sind die Daten alle doppelt vorhanden und haben bei Plattendefekt mehr Chancen. Der geringe Mehrverbrauch an Strom war es mir wert. Mediatomb spielt prima mit Reciva und Frontier Silicon Webradios und mit sehr vielen UPNP Clients, ist auch sehr gut dokumentiert.

Movietux

Verfasst: Di 15. Dez 2009, 19:26
von Movietux
Okay auch was zum Thema. Die Tags muss man wirklich prüfen, besonders bei gemischten Umgebungen wo dann das Charset der Tags entscheidend wird. Umlaute sind zu vermeiden, in Tags und am besten auch noch in Dateinamen. Mit 2 Laufwerken gehts schneller, da wird man zum DJ. Ich musste aber auch feststellen das manche 80er Scheiben erheblich Paranoia benötigten und dadurch recht langsam ausgelesen wurden. Dann die unsäglichen Un-CD's wo der LG Brenner besser las als der Toshiba Reader. Wichtig ist ein Normalize sonst nervt es wenn man Shuffle beim abspielen benutzt, mp3gain empfiehlt 89dB, ich habe 90 benutzt. Drüber wird bei immer mehr Titeln geclippt was dann gerade bei besseren Equipment übelst klingt.

Nun sind noch ca 100 Scheiben nach die ich eher verkaufen möchte weil sie mir zu müllig sind.

Von Tina Arena habe ich "Dont Ask" und "In Deep" in der Sammlung, die sind klanglich eine Pracht und es macht Freude sie laut oder über gute Kopfhörer komplett zu geniessen :) Ich frage mich immer ob die Künstler selber schon Hörgeräte tragen, denen müssen doch die Ohren bluten wenn sie ihre eigenen aktuellen Pressungen anhören. Oder bekommen die eine Special Masterdisk die klanglich old-Style ist?

Movietux

Verfasst: Mi 16. Dez 2009, 12:39
von eyeball
Movietux hat geschrieben:Wichtig ist ein Normalize sonst nervt es wenn man Shuffle beim abspielen benutzt, mp3gain empfiehlt 89dB, ich habe 90 benutzt. Drüber wird bei immer mehr Titeln geclippt was dann gerade bei besseren Equipment übelst klingt.
Statt mp3gain würde ich ReplayGain benutzen (falls es der Client unterstützt). Während mp3gain die Originaldatei unwiderruflich verändert, bleibt sie bei ReplayGain erhalten, da die Gain-Informationen ins Tag geschrieben werden. Dort können sie jederzeit wieder gelöscht werden.

Verfasst: Mi 16. Dez 2009, 12:55
von LogicFuzzy
Movietux hat geschrieben: Von Tina Arena habe ich "Dont Ask" und "In Deep" in der Sammlung, die sind klanglich eine Pracht und es macht Freude sie laut oder über gute Kopfhörer komplett zu geniessen :)
Ja, die habe ich auch beide, und sie sind sehr gut! Deshalb hätte ich auch nicht mit so einem Desaster bei "7 Vies" gerechnet. Das dramatische ist, musikalisch ist die Pladde irrsinnig gut... :cry:

Verfasst: Mi 16. Dez 2009, 15:04
von Blap
Es gehört zwar nicht direkt zum Thema -oder vielleicht doch?- aber wenn ich mir so durchlese, wie in der heutigen Zeit mit Musik "umgegangen" wird, dann passt das irgendwie wunderbar mit "zur Sau produzierten" Alben zusammen.

Aus Songs werden Dateien, Alben werden nicht mehr zusammenhängend und in der richtigen Reihenfolge gehört, sondern "Shuffle" aus einem wirren Wust ohne Zusammenhang und etc.. Die Musik verkommt zu "Files" und wird nach Belieben "mißbraucht". Ich mag in dieser Beziehung altmodisch sein, aber mir macht Musik weitaus mehr Freude, wenn ich die CD aus dem Regal ziehen kann, im Booklet blättern kann, ein komplettes Album höre und nicht eine wirre Mischung.

Gruß

Der Musikspiesser™

Verfasst: Mi 16. Dez 2009, 15:22
von eyeball
Blap hat geschrieben:Aus Songs werden Dateien, Alben werden nicht mehr zusammenhängend und in der richtigen Reihenfolge gehört, sondern "Shuffle" aus einem wirren Wust ohne Zusammenhang und etc.. Die Musik verkommt zu "Files" und wird nach Belieben "mißbraucht". Ich mag in dieser Beziehung altmodisch sein, aber mir macht Musik weitaus mehr Freude, wenn ich die CD aus dem Regal ziehen kann, im Booklet blättern kann, ein komplettes Album höre und nicht eine wirre Mischung.
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Wenn ich eine neue CD gekauft habe, wird sie die ersten Male komplett durchgehört. Wenn ich Musik im Hintergrund hören will, nutze ich die Shuffle-Funktion meines Mediaplayers. Das schöne ist, dass ich dabei immer wieder auf Titel stoße, die ich gar nicht kenne oder die ich ewig nicht mehr gehört habe. Das animiert mich dann dazu, mal wieder das komplette Album zu hören. Ich kaufe also immer noch komplette Alben und picke mir nicht die besten Stücke zum Runterladen heraus.

Verfasst: Mi 16. Dez 2009, 15:59
von Philipp
Blap hat geschrieben:Aus Songs werden Dateien, Alben werden nicht mehr zusammenhängend und in der richtigen Reihenfolge gehört, sondern "Shuffle" aus einem wirren Wust ohne Zusammenhang und etc.. Die Musik verkommt zu "Files" und wird nach Belieben "mißbraucht". Ich mag in dieser Beziehung altmodisch sein, aber mir macht Musik weitaus mehr Freude, wenn ich die CD aus dem Regal ziehen kann, im Booklet blättern kann, ein komplettes Album höre und nicht eine wirre Mischung.

Gruß

Der Musikspiesser™
Ich höre seit Jahren nur noch Files, und hab den Shuffle-Modus meines Players noch kein einziges mal benutzt. Wenn ich einzelne Songs höre, dann in Form von selbstgebauten Mixtapes. Ich bin allerdings altmodisch genug, um die CD-Sammlung noch ordentlich im Wohnzimmer aufzustellen. Wäre ich konsequenter, hätte die die Dinger bis auf die paar wirklich edlen Teile längst in Kisten verpackt und eingemottet.

Was das Thema Album angeht:
Das "Album" ist ja zuallererst gar keine Kunstform gewesen, sondern einfach ein technischer Zwang. Man hat halt aus der Not eine Tugend gemacht. Dass dieser Zwang heutzutage fehlt, finde ich sehr begrüßenswert. Jetzt, wo mit der Ablösung der Hardware-Medien sämtliche Beschränkungen wegfallen, unterliegt die Form und Präsentation der Musik wieder vollständig der künstlerischen Freiheit.

Die Künstler, die das Album als künstlerische Ausdrucksform benutzen (also quasi die "Album-Bands"), können weiterhin Alben veröffentlichen, die vom Hörer natürlich dann auch in der festgelegten Reihenfolge gehört werden. Netterweise fällt die alberne Zeitgrenze weg, so dass Alben mit mehr als 80 Minuten Dauer nichts mehr im Weg steht. Das heißt natürlich noch lange nicht, dass Alben jetzt länger werden müssen (ich finde eine Zeitspanne von 45-60 Minuten ziemlich angenehm). Aber es ist doch schön, dass es potentiell geht!
Die Künstler, die schon immer eigentlich nur "Songs" geschrieben haben, und diese bisher zwangsweise im Albenformat veröffentlichen mussten (was meistens dazu geführt hat, dass sich mehr oder weniger "Füllmaterial" eingeschlichen hat), können jetzt einzelne Songs verkaufen.

Verfasst: Mi 16. Dez 2009, 19:56
von Blap
Naja, die technischen Beschränkungen fallen weg, die künstlerischen Freiheiten des Mainstreams scheinen mir minimaler denn je zuvor. Ok, das ist mir recht egal, der Grossteil "meiner" Musik spielt in den Charts sowieso keine nennenswerte Rolle. Damit komme ich aber bereits vom Thema ab, denn es geht hier ja nicht um die Machenschaften der "Industrie". Wie man sich von diesen Fesseln weitgehend befreien kann, zeigt die kleine Inselband Marillion seit einigen Jahren recht eindrucksvoll. (Wobei nicht verschwiegen werden soll, dass die Band auch vermehrt auf die Vermarktung von Dateien setzt).

Die massiven Beschränkungen durch die LP wurden durch die CD weitggehend beseitigt. Alben waren vor Werken wie "Rubber Soul" -um nur ein wichtiges Beispiel zu nennen- sicher lediglich eine Zusammenstellung einzelner Stücke, später änderten das viele Künstler. Alben mit "Lückenfüllern" kenne ich kaum, man muss nur die "richtigen" Scheiben kaufen. ;)

Grins. Ich gerate völlig aus der Spur, komme noch weiter vom Thema ab. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass das Thema "MP3 & Co." in den eigenen vier Wänden kein Thema für michg ist. Unterwegs -zum Glück muss ich das Haus selten verlassen- sieht es natürlich anders aus. Es schon praktisch wenn man als Beifahrer entspannt einer CD lauschen kann, auf die man dank MP3 zehn komplette Alben packen konnte. ;) Ich mag es einfach mit den veralteten Medien zu leben, mehr wollte ich nicht zum Ausdruck bringen. Ausserdem wäre es ein Graus die komplette Sammlung in Dateien umzuwandeln. Mit einer kleinen Sammlung von ein paar hundert CDs mag das ja noch möglich sein, aber nicht bei einer über viele Jahre gewachsenen Sammlung.

Verfasst: Mi 16. Dez 2009, 22:35
von Philipp
Blap hat geschrieben:Mit einer kleinen Sammlung von ein paar hundert CDs mag das ja noch möglich sein, aber nicht bei einer über viele Jahre gewachsenen Sammlung.
Jetzt diskriminiert er auch noch meine Sammlung... *schimpf* :evil:

;)

Verfasst: Do 17. Dez 2009, 05:55
von Movietux
Hmm für viele Kiddies ist Musik Wegwerfware geworden, sie wird illegal im Netz geklaut und ansatzweise probegehört. Ich bin allerdings nicht sicher ob das nicht eine direkte Folge der Musikqualität ist. Früher gab es Nuancen, Instrumente, eine Stereobühne. Mit meinem ersten CDP den ich vom Ausbildungsgeld abknapste habe ich die Alben immer wieder gehört und mich an der Präzision erfreut.
Heute ist Mainstream Musik eine Art Störton, das findet man auch überall im Netz dokumentiert. Leute die ein aktuelles Album komplett anhören können ohne es abgenervt abzustellen gibts kaum noch. Der Mainstream ist wirklich nur noch einer, zumindest klanglich.

Was macht man mit einem UPNP nun anders? Früher brauchte ich pro Raum ein Gerät mit CD Player oder musste einen Ghettoblaster umhertragen. Heute stehen da kleine Webradios wo man über UPNP sein Album durchhören kann. Oder wie momentan einfach nach Genre XMas und Shuffle einsetzt um in Weihnachtsstimmung zu kommen. Das Booklet kann ich mir ja trotzdem noch aus der CD greifen.

Ich würde also behaupten das sich ganze Bereiche der Musik selber entwertet haben, oder selber disqualifiziert. Früher trug man die teure CD stolz nach Hause und konnte Hifi geniessen, heute gibts nur noch monotonen Klangmatsch. Schlimm genug das man neuere Aufnahmen die auch noch als Remaster tituliert sind mit Tools reparieren muss um sie etwas erträglicher zu bekommen.