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Verfasst: Di 12. Aug 2003, 13:02
von PhyshBourne
Moin, moin !
Corwin hat geschrieben:Als sonderlich analytisch hab' ich's nicht empfunden.
Klingt eher natürlich und ausgeglichen, aber enorm dynamisch (besonders die aktive)
Hm.
Die Beschreibung kenn' ich doch von den nubis…
Corwin hat geschrieben:Die Passive kostete damals (6 Jahre her) 2600 DM das Paar.
Schluck.
THX anyways.
GrEeTinX'n'BLeZZinX
G. Warnecke
Verfasst: Di 12. Aug 2003, 13:07
von Corwin
Nicht daß wir uns falsch verstehen. Die 2600 waren keinesfalls zu teuer.
Selbst der Standardneupreis von 3100 war völlig OK.
Das war einer der besten 2 Wege Kompakt-Monitore, die ich bis dato gehört hatte.
Mit guter Elektronik schwer zu schlagen.
Verfasst: Di 12. Aug 2003, 13:43
von Svenheiser
JBL Brüllkisten im Regal sind sicher kein Studiostandard.
Standards verändern sich über die Zeit. Ich hab die Mutation von Urei zu Westlake zu Genelec oder Geithan zu vielleicht PMC... mitgekriegt, was tatsächlich auch eine Evolution im positiven Sinne ist. PMC ist einfach göttlich... leider nicht ganz meine Tarifgruppe. Bin da etwas vorbelastet, weil ich gerade die neue Abhöre der Teldex Studios in Berlin gehört hab (5.1)...
Das war wirklich eine Offenbahrung... so richtig sauber samtig schön... bei voller Erdbebensimulation. Präzision pur, sehr vertrauenserweckend, könnte mir vorstellen, dass die sich durchsetzen.
Ein alter Studiostandard sind die Yamaha NS 10 (die mit den weissen Lautsprechern). Eine relativ impulstreue Box ohne! Reflexöffnung.
Der Frequenzgang ist nicht besonders linear, dennoch haben NS 10 in sich einen charmanten Sound mit einem sehr geringen Tiefenschärfebereich.
Soll heissen, nur ausgewogene Mixe klingen auf den NS 10 gut.
Den schlechten Ruf, den sie teilweise haben, resultiert viel daraus, dass gerade kleine Studios ihre NS 10 oft auf unwürdigsten Technics oder sonstwie 30 W Verstärkern laufen lassen. Die Vorteile der Reflexöffnungslosen Bauweise und der recht leichten Membran des Hauptlautsprechers zeigen sich erst, wenn man der NS 10 eine starke Endstufe zur Seite stellt... Die darf dann gerne das 2-5 fache von einem Pärchen NS 10 kosten.
Verfasst: Di 12. Aug 2003, 14:24
von Corwin
Westlake würde ich auch schon zur "gehobenen Klasse" zählen.
Aber Yamaha und Speaker sind da so 'ne Sache für sich.
Einen geschlossen Speaker sollte man mit relativ wenig Aufwand halbwegs linear bekommen. Dass Yamaha dies nicht gelingt, spricht Bände.
Übrigens sind gerade Spendor die Leute, welche die geschlossene Box lange den Reflexern vorgezogen haben ( BC69 und co. ).
Das mit den JBL's war bewusst überspitzt ausgedrückt
, klar daß es nicht überall der Fall ist.
Andererseits stellt sich hier ganz klar die Frage:
Wie teuer darfs denn sein ? (Sicher nicht ganz unwichtig für dich, denn sonst wärst du hier nicht gelandet, oder ?)
Verfasst: Mi 13. Aug 2003, 01:51
von MuadDib
Svenheiser hat geschrieben: Zumindest ist Frequenzgang eine sehr relative Sache... das menschliche Gehör ist da sehr adaptiv. Bei der Tonlänge siehts da schon anders aus. Das menschliche Gehör reagiert viel empfindlicher auf Timingschwankungen als auf Tonhöhenschwankungen.
Deshalb andere Frage: Welches sind die impulstreusten Nubertboxen? Impulstreu im Sinne von radikaler Beschleunigung und wirklich rasantem Abbremsen. Trocken klingende, detailreiche Boxen mit belastbaren Chassis.
neuere Chassis haben kurze Aus- und Einschwingzeiten, problematischer ist, dass Passiv-Boxen immer große Laufzeitfehler haben, was sich besonders bei Übergangsfrequenzen anhört, als würde etwas nachschwingen.
Der Frequenzgang muss schonmal linear sein bei allen Lautsprechern, damit die Klangfarben erstmal gleich klingen, mit dem Gehör hat es nichts zu tun.
Verfasst: Mi 13. Aug 2003, 06:11
von Svenheiser
doch doch... das gehör ist durchaus in der lage, frequenzüberhöhungen auszugleichen. auch bewusst.
Töne als kürzer zu interpretieren, ist da schon schwieriger.
Verfasst: Mi 13. Aug 2003, 15:51
von AH
@ Svenheiser:
Zuviel, von dem was Du schreibst, ist vollkommen unzutreffend, böse formuliert klingt das nach "SAE-Niveau". So ist die Fähigkeit des Gehörs, innere Phasendrehungen ("Allpassverzerrungen") wahrzunehmen, gering ausgeprägt, aber ein Lautsprecher mit mangelhaftem Amplitudenfrequenzgang (Freifeld + Diffusfeld) kann nie ein brauchbarer Lautsprecher sein.
Der NS10 ist einfach nur ein schlechter Lautsprecher und wird bezüglich der wichtigsten elektroakustischen Parameter den Anforderungen nicht gerecht. Der verwendete Verstärker kann daran GAR NICHTS ändern. Auch Monitore von Dynaudio oder PMC weisen massive Schwachstellen auf, die einen Einsatz als Regielautsprecher fraglich erscheinen lassen.
Zur eigentlichen Fragestellung: Ich würde den Einsatz von Nubert-Lautsprechern als Regielautsprecher kritisch sehen, da zu erwarten ist, daß der Diffusfeld-Frequenzgang (bzw. das Bündelungsmaß) nicht den einschlägigen Anforderungen genügt:
http://www.tonmeister.de/foren/surround ... 002_v2.PDF
Wenn es günstig sein soll, kann man natürlich über Nubert nachdenken, das sind solide Konstruktionen, die sich positiv von so manchem hifi-Schwachsinn abheben. Ich würde an Deiner Stelle dennoch eher zu gebrauchten Systemen tendieren, welche o.g. Spezifikationen einhalten. Wenn Du mir eine Mail schreibst, kann ich Dir einige nennen.
Gruß
Andreas
Verfasst: Do 14. Aug 2003, 05:19
von Svenheiser
SAE Niveau ist eine üble Beleidigung... Aber das Wissen in der Musikproduktion ist tatsächlich ein anderes als bei den reproduzierenden Tonmeistern... man ist da halt etwas kauzig und beharrt darauf, dass nur weil eine Sache sich gut misst, noch lange nicht gut klingt.
Ich bezog mich auf Probleme im Bassbereich die bei Hifiboxen aber auch bei einigen Studiomonitoren mir Töne länger gaukeln als sie eigentlich sind. Das kann ich weniger gut wegabstrahieren als einen leicht welligen Frequenzgang... einen absolut geraden hab ich auch noch nicht erlebt.
Ich meinte Impulstreue mit Timingverzerrungen... nicht die Phasenlage..
Obwohl... unhörbar ist das nicht, wenn die Phasen munter gedreht werden...
Ich setze modulierte Allpassfilter gerne ein, um Stereoeffekte zu erzeugen.
NS 10 haben sich bis auf den Bassbereich immer als nützliches Werkzeug erwiesen. Klar klingen die nicht toll, aber wenn sie auf einmal schön werden, hat man mehr erreicht als nur einen korrekten mix.
Und eine anständige Endstufe ist für NS 10 ein Muss. Diese weißen Tieftöner sind nämlich irgendwie recht spritzig, wenn sie richtig getrieben werden. Für jede pro NS10 A ussage muss man ja immer den Kopf hinhalten... aber ich stehe zu verlässlichen Freunden und halte ihr Andenken hoch. Das war keine reine Modewelle... NS 10 haben vielen, die in fremden Prachtstudios mischen mussten, geholfen. Wenns auf den NS 10 wie Dreck klingt, aber auf der Prachtabhöhre nur so strahlt... dann stimmt da was nicht, oder die Heinis haben wieder den Drecksreceiver aus Teenietagen verbaut.
Dynaudio und PMC fraglich??? das hört sich nach esoterischem Blödsinn an... Ich mag die... kann man mit arbeiten. Sind auf jeden Fall von seriösen Leuten als Monitore gedacht und fanden mein Gefallen. Es gibt aber sicher auch Gutes von anderen Herstellern... Bin kein wirklicher Genelec Freund... aber würd die auch nicht von der Bettkannte stossen.
Ich habe im Moment jedoch nicht vor, Monitore zu kaufen. Wollte nur der Frage nachgehen, inwieweit Nubert eine reine Hifi-firma ist. Deshalb danke für die aufschlussreiche Auskunft.[/code]
Verfasst: Do 14. Aug 2003, 09:14
von Corwin
Svenheiser hat geschrieben:
...
Klar klingen die nicht toll, aber wenn sie auf einmal schön werden, hat man mehr erreicht, als nur einen korrekten mix.
...
[/code]
Aua !
Wie kann es sein, daß Ich auf einem Speaker mit total verbogenen Frequenzgang und Phasenverlauf, einen korrekten Mix erzeuge?
Sollte es dir gelingen, auf den Kisten etwas gut (korrekt) klingen zu lassen, bedeutet dies lediglich, daß du das Kunststück geschafft hast, einen Mix zu erzeugen, der den Frequenzgang der Box ausgleicht (simpler Kompensationseffekt).
Auf jeder korrekt klingenden Box muss dieser Mix also besch...eiden klingen.
Das kann wirklich nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
Aber dies sind genau die Produktionen, die Ich meine.
Im Studio mag es ja geklungen haben, aber.....
egal. Du musst letztlich mit deiner Arbeit zufrieden sein.
Verfasst: Do 14. Aug 2003, 11:31
von Svenheiser
Nun, dieses Kunststück ist nicht nur mir gelungen.
Ein wirklich guter mix klingt auf allen Anlagen... auch auf 100000 W Grossanlagen, die kleine Fehler im 3db Bereich gandenlos umsetzen.
Da tut dann richtig weh, was auf Hifianlagen nur eine leichte Härte erzeugt.
Und was soll ich sagen... kleine Fehler tun auf NS 10 auch wirklich weh.
Ausserdem haben NS 10 keinen total verbogenen Frequenzgang.