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Verfasst: Mo 11. Okt 2010, 19:26
von König Ralf I
Nee, das ist was ganz anderes. Dann habe ich Hallsoßenwerfer und sicher einen "räumlichen" Eindruck, aber keine scharfe virtuelle Bühne mehr. Das ist das ganze Gegenteil von dem, was ich mit guten gleichmäßig bündelnden Lautsprechern erreichen kann.
Na dann erzähl doch mal was mit dem Schall passiert wenn vor dir jemand auf einer Bühne steht und singt.

Der Schall wird von allen Wänden reflektiert , vielleicht ? :wink:
Und wenn einer Schlagzeug spielt , geht der Klang dann nicht in alle Richtungen?
Das heißt du hörst das Instrument + Reflexionen ?
Stattdessen bastelt dein Gerät etwas künstliches und du bist sicher das dies genauer ist ? Sogar besser ?

Ich hab das Ding natürlich nicht selber gehört.Nur auf die schnelle ein bischen gelesen.Da sind nicht alle von begeistert.

Grüße
Ralf

Verfasst: Mo 11. Okt 2010, 21:11
von Thias
König Ralf I hat geschrieben:
Na dann erzähl doch mal was mit dem Schall passiert wenn vor dir jemand auf einer Bühne steht und singt.
... passt zwar nicht so ganz hier her, aber das ist der alte Irrtum. Teilweise ist es natürlich gewollt, dass der Hall des Konzertsaales aufgenommen wird. Dann will ich aber auch nur diesen Hall hören und nicht eine Verfälschung durch mein Wohnzimmer.
Bei Popaufnahmen wird größtenteils ohne Rauminformationen aufgnommen und der Hall im Studio zugemixt. Auch dafür brauche ich meinen eigenen Raumklang nicht, da er nur stört und das orginale Signal verfälscht.
Aber auch in einem Konzertsaal will ich eine Ortungsschärfe, Mikrofoniert wird auch in der Regel im Hallradius. Warum soll ich im Wohnzimmer diese Informationen wieder zerstören?
Worauf du mit den Rundstrahlern hinaus willst:
Wenn du einen über den das Schlagzeug abgespielt wird in dein Wohnzimmer stellst, daneben einen für Gitarre, davor einen für den Sänger, ... dann könnte ich deine Argumente schon eher nachvollziehen. Aber auch nur teilweise, denn der Nachhall in meinem Wohnzimmer ist nicht so toll, auch wäre es etwas anstrengend bei anderer Bestzung allse umzustellen... :wink:
Stattdessen bastelt dein Gerät etwas künstliches und du bist sicher das dies genauer ist ? Sogar besser ?
Nein, das bastelt eben nichts künstliches, es soll nur aus einer virtuellen Bühne eine reale basteln durch einen zusätzlichen Lautsprecher. Man könnte das theoretisch auch erweitern und eine Halbkreis mit Lautsprechern aufstellen. Über den wüde auch nur das aufgeteilete Stereosignal abgespielt werden. Die Richtungsinformationen, die mein Gehirn mühsam aus den 2 Stereoboxen zusammenbastelt kommen dann eben real aus Lautsprechern.

Re: Trinaural

Verfasst: Mo 11. Okt 2010, 21:37
von Primius
Thias hat geschrieben: Wie hast du die Sachen zusammen gerechnet und mit welchem Programm?
Finde ich interessant...
Das Programm ist von mir und erzeugt aus einer Stereodatei eine Surrounddatei (beides im Wave format).
Ich hab verschiedenes ausprobiert unteranderem:

C_out = (L_in+R_in)/2;
L_out = (L_in-R_in)/2;
R_out = (R_in-L_in)/2;

Der Plan war, dass beim Linken Ohr wieder L (=C_out+L_out) und beim rechten Ohr wieder R (=C_out+R_out) ankommt...
aber der Höreindruck war entäuschend (schmale Bühne). Anstatt den Test mit breiter Lautsprecher aufstellung zu wiederholen, hatte ich mir das Ziel gesetzt, dass Prologic 2 des an den PC angeschlossenen Receivers nachzuahmen. Inzwischen gefällt mir das Ergebnis in der aktuellen Version besser als das vom Prologic 2 (braucht aber deutlich mehr Rechenzeit).

Kennt jemand ein guten kostenlos-hochlad-dienst? (taugt Rapidshare was?)
dann würde ich das Programm dort hochladen.

Re: Trinaural

Verfasst: Mo 11. Okt 2010, 21:45
von Inder-Nett
Primius hat geschrieben: ...
L_out = (L_in-R_in)/2;
R_out = (R_in-L_in)/2;
Beide Formeln liefern Signale, die eigentlich eher nach hinten gehören, da nur noch das Differenz-Signal enthalten ist.
Die im Eingangsposting genannten Formeln (hier angepasst auf deine Schreibweise) ist deutlich besser:
L_out = L_in-(R_in/2);
R_out = R_in-(L_in/2);

Re: Trinaural

Verfasst: Mo 11. Okt 2010, 21:55
von Thias
Inder-Nett hat geschrieben:
Primius hat geschrieben: ...
L_out = (L_in-R_in)/2;
R_out = (R_in-L_in)/2;
Beide Formeln liefern Signale, die eigentlich eher nach hinten gehören, da nur noch das Differenz-Signal enthalten ist.
ja, mit hinten sehe ich das zwar nicht so, aber da ist es klar, dass die Seitenkanäle viel zu leise sind. Da kommt ja nur noch das Differenzsignal und auch noch halbiert. Die Seitenorientierung fehlt zu stark, also nur das halbe invertierte Signal summieren. Der Center ist sonst ok.
Probiere es doch mal so
L_out -> L_in - R_in/2
R_out -> R_in - L_in/2
C_out -> (L_in+R_in)/2
wie es sich der Bongiorno ausgedacht hat.
Selbst da wurde die Basisbreite noch erhöht...
Inzwischen gefällt mir das Ergebnis in der aktuellen Version besser als das vom Prologic 2
Was ist jetzt deine aktuelle Version?

uuups, das war jetzt doppelt, ich hatte es aber vor dem Edit gesagt :wink:

Verfasst: Mo 11. Okt 2010, 23:28
von Primius
Wenn ein Sänger in der Mitte vom Stereomix ist, wird er nur vom Center wiedergeben, und wenn ein Instrument 100% in L ist bleibt es unverändert dort.

EDIT: hier ist ein Tonbeispiel Download
Die "Output.wav" kann z.B. mit Audacity geöffnet werden um die 6 Kanäle einzeln abzuspielen.

Der Code enthält Fallunterscheidungen, deswegen hier das Verhalten in Form von Beispielen:

Code: Alles auswählen

|Stereoinput |            Surroundoutput           |
|L_in | R_in | C_out | L_out | R_out |RS_out|LS_out|
|---------------------------------------------------
|  0  |   0  |   0   |    0  |    0  |   0  |   0  |
|  1  |   0  |   0   |    1  |    0  |   0  |   0  |
|  0  |   1  |   0   |    0  |    1  |   0  |   0  |
|  1  |   1  |   2   |    0  |    0  |   0  |   0  |
|  1  |   0.5|   1   |    0.5|    0  |   0  |   0  |
|  0.5|   1  |   1   |    0  |    0.5|   0  |   0  |
| -1  |   1  |   0   |    0  |    0  |  -1  |   1  |
|  1  |  -1  |   0   |    0  |    0  |   1  |  -1  |
bis auf die letzten beiden Zeilen gilt:

C_out = minimum( |L_in| , |R_in| ) * 2
L_out = L_in - minimum( |L_in| , |R_in| )
R_out = R_in - minimum( |L_in| , |R_in| )

Der code misst die Amplitude von L und R und extrahiert den Anteil, der in Beiden enthalten ist . Am Ende wird mit 2 multipliziert weil ein einzelner Centerlautsprecher nur halb so laut ist wie die 2 Frontlautsprecher. Wenn die kanäle gegenphasig sind, wird das Signal auf die Surroundkanäle geleitet.

Der Eindruck von Prologic 2, dass die Bühne manchmal "Springt","wackelt","zuckt" wird reduziert, indem die Formel auf verschiedene Frequenzbereiche ausgeführt wird.

Re: Trinaural

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 00:43
von Primius
Thias hat geschrieben: Probiere es doch mal so
L_out -> L_in - R_in/2
R_out -> R_in - L_in/2
C_out -> (L_in+R_in)/2
wie es sich der Bongiorno ausgedacht hat.
Selbst da wurde die Basisbreite noch erhöht...
Das Selbe Beispiel mit Bongiorno Formeln : Download

Da die Basisbreite anders als bei dolbysurround ist, muss man "beim Umschalten" Die Boxen verschieben :|

Re: Trinaural

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 08:29
von Thias
Primius hat geschrieben:[
Das Selbe Beispiel mit Bongiorno Formeln : Download

Da die Basisbreite anders als bei dolbysurround ist, muss man "beim Umschalten" Die Boxen verschieben :|
Hallo Primus,
vielen dank für deine Bemühungen.
Leider kann ich es zur Zeit nicht ausprobnieren, da ich keinen Center mehr habe... :cry: . Ich bin nur wieder mal auf das Thema aufmerksam geworden und überlege mir einen Center zuzulegen...

Was ist dein Eindruck von dieser Anordnung?

Oder vielleicht kann jemand anderes mal reinhören?

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 21:26
von Bad Guy
Hat man bei Trinatural nicht das gleiche Problem?:
Zwischen links+center (bzw. rechts+center) ist kein Speaker. (So wie bei Stereo zwischen links+rechts)

Verfasst: Mi 13. Okt 2010, 08:22
von Thias
Bad Guy hat geschrieben:Hat man bei Trinatural nicht das gleiche Problem?:
Zwischen links+center (bzw. rechts+center) ist kein Speaker. (So wie bei Stereo zwischen links+rechts)
... ja, sicher, dort muss auch eine virtuelle Bühne entstehen, aber das ist unkritischer, da der Abstand nicht mehr so groß ist. Theoretisch könnte man dort auch noch Lautsprecher dazwischen setzen ... dann ist es schon ein Schritt in Richtung Wellenfeldsynthese... (Habe ich schon mal hören können, ist natürlich beeindruckend, da denkt jeder, er sitzt im sweetspot :wink: )