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Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 16:07
von teite
Moin,
raw hat geschrieben:
Übrigens: Bei der KE25SC gibt es diese Pegelüberhöhung praktisch nicht, weil in ihrem Frontgitter ein (durchsichtiges) Plastikplättchen eingeklebt ist. Der Schall wird an diesem Plättchen reflektiert. Es ist so dimensioniert und positioniert, sodass sich genau bei der Resonanzfrequenz eine destruktive Interferenz ergibt, die die Pegelüberhöhung wegfiltert.
Oh das ist ja interessant, dann weis ich auch wieso diese Plättchen auch bei anderen Hochtönern mit Metallkalotte verbaut sind.
Hat das keine sonstigen negativen Effekte im Übertragungsbereich?
Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 18:00
von raw
Hallo teite!
Das Plättchen hat eigentlich nur positive Konsequenzen. Durch die Reflexion an ihm gibt es sogar eine leichte Pegelerhöhung unter 20kHz. Das ist grade gut, um den durch die Schwingspuleninduktivität verursachten leichten Pegelabfall zu hohen Frequenzen auszugleichen. Dann ist da ja noch der der eigentliche Sinn und Zweck.
Hier eine Messung der TAF27PLUS bzw. 27TAFC/G Alu-Kalotte von Seas mit (blau) und ohne (rot) diesem Plastikplättchen ("Diffusor"):
Wie man sieht, liegt die destruktive Interferenz bei einer etwas niedrigeren Frequenz als die der Membranmode. Ich denke, das Plättchen ist einen Tick zu weit von der Membran weg. Aber im Grunde ist das auch OK so - vielleicht war das unter gegebenen Umständen auch der beste Kompromiss: Die Pegelüberhöhung wurde verringert und die verbleibende Überhöhung ist nun weiter weg vom Hör-Frequenzbereich.
Die Messung stammt von "ton-feile" aus dem HiFi-Forum. Hier die dazugehörige Präsentation seiner Boxen:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-267-29.html
Hier der Link zum Datenblatt des Hochtöners:
http://www.seas.no/index.php?option=com ... Itemid=106
Herr Nubert hat doch mal über einen Hörvergleich über die gehörmäßigen Auswirkungen der Membranresonanz bei Alukalotten geschrieben - ich finde den Beitrag aber nicht mehr mit meinen Suchbegriffen. Hilfe, g.vogt.
Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 18:23
von Zweck0r
Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 22:42
von BlueDanube
raw hat geschrieben:Herr Nubert hat doch mal über einen Hörvergleich über die gehörmäßigen Auswirkungen der Membranresonanz bei Alukalotten geschrieben
Ach, das waren noch Zeiten, als sich G.Nubert und M.Ruhnke im nuForum duellierten.....
Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 23:44
von Rank
Bin mir jetzt aber nicht so ganz sicher, ob man Alukalotten und Keramikkalotten wirklich in einen Topf werfen sollte (Äpfel und Birnen haben ja auch gewisse Ähnlichkeiten, sind aber trotzdem sehr unterschiedlich).
Gruß
Rank
Verfasst: Do 21. Okt 2010, 00:27
von raw
Verfasst: Fr 22. Okt 2010, 14:47
von teite
Hallo raw!
Danke für die Infos, sehr interessant.
Verfasst: Fr 22. Okt 2010, 15:42
von Rank
Allerdings handelt es sich bei allen Keramik-Treibern um industrielles
Oxidkeramik Al2O3, welches
aus Aluminiumoxid hergestellt wird (und deshalb bei der Zeitschrift STEREO auch mal gerne als "keramisiertes Aluminium" bezeichnet wird).
Insofern gibt es rein werkstofftechnisch keinen nennenswerten Unterschied zwischen dem Visaton Keramik-Hochtöner und den Karamik-Treibern von Accuton (Thiel & Partner).
http://www.lautsprechershop.de/hifi/accuton.htm
Die Visaton-Kalotte könnte zwar theoretisch ihre weiße Keramik-Einfärbung auch durch eine oberflächliche Anodisierung bekommen haben, trotzdem glaube ich aber nicht, dass man bei Visaton so dreist ist und eine Aluminium-Kalotte mit Oberflächenbehandlung dann als "Keramik-Hochtöner" bewirbt.
Gruß
Rank
Re:
Verfasst: Di 26. Okt 2010, 23:38
von Inder-Nett
Rank hat geschrieben:Die Visaton-Kalotte könnte zwar theoretisch ihre weiße Keramik-Einfärbung auch durch eine oberflächliche Anodisierung bekommen haben, trotzdem glaube ich aber nicht, dass man bei Visaton so dreist ist und eine Aluminium-Kalotte mit Oberflächenbehandlung dann als "Keramik-Hochtöner" bewirbt.
Naja, ich habe hier ein paar Visaton-Titankalotten, die sind auch nicht wirklich aus Titan... wirkt eher wie ein hauchdünn beschichteter Kunststoff.