Verfasst: Sa 16. Mär 2002, 19:07
Hallo AH,
wir haben ja schon E-Mails hin und her geschickt und ich glaube, dass Sie und ich in der "HiFi-Grund-Mentalität" gar nicht so weit auseinander liegen. Z.B. in der Ablehnung "pseudowissenschaftlicher" Effekte oder des "Kabelklangs".
Aber manchmal sind die "Studio-Jungs" doch irgendwie weltfremd.
Warum kann man nicht einfach akzeptieren, dass viele Leute den Klang eines Dipol-Strahlers oder eines Rundstrahlers "einfach schöner" finden?
- Völlig egal, ob dadurch die "Absicht" des Toningenieurs verunstaltet wird!
Ich verunstalte ständig die Absicht von Toningenieuren, indem ich beispielsweise einfach genau da Klangregler einsetze, wo es mir gefällt. - Manche Musikstücke machen aber auch einfach mehr Spass, wenn man sie mit Rundstrahlern hört. - Ob das "akustisch richtig" ist, ist doch zweitrangig.
Ein Verstärker ohne Klangregler ist für mich sowas wie ein "Gipsbein" - er schränkt einfach die Bewegungs-Freiheit ein.
Aber nun zumThema: wenn ein Forum-Teilnehmer fragt, ob er lieber grüne oder gelbe Lautsprecher kaufen soll, antworten Sie was über die Abstrahl-Charakteristik.
Praktisch alle Leute, - auch wenn sie keine Techniker sind, "lokalisieren" den Höhenbereich "emotionell" in der Gegend von 6 oder 8 kHz aufwärts.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass "FamousAl" die "2kHz-Abstrahl-Charakteristik" meint, wenn er beschreibt, dass ihm der Klang der nuLine 30 "hell, fast grell" vorkommt. Er ist damit zwar innerhalb einer recht kleinen Minderheit, aber ich kann ihn trotzdem irgendwie verstehen, denn ich höre überwiegend auch mit leicht zurückgedrehten Höhen am Verstärker. (Wir haben schon über 10.000 "Kunden-Rückmeldungen" statistisch ausgewertet und über 90 % der Kunden finden die Höhenmenge unserer Boxen "genau richtig". (Bei den sehr hellen Modellen unseres Programms sind es nur knapp 90 %)
Zur Bemerkung mit dem Klirrfaktor: Ich bin immer wieder völlig verblüfft, wenn ich eine K2 + K3-Messung mit unseren Boxen mache. Bei 90 dB Schalldruck muss ich immer die untere Skalierung von 0,1 % auf 0,01 % umstellen, wenn ich verhindern will, dass der Klirr oberhalb 1 kHz über weite Bereiche am unteren Anschlag "klebt". Bei "THD+N" liegt der Klirr überwiegend zwischen 0,2 und 0,3%. - Auch bei wesentlich höheren Pegeln gibt es keinen nennenswerten Klirr-Anstieg in der Nähe der Übernahme-Frequenz.
Die besagten Horn-Ansätze, mit denen man die Abstrahl-Charakteristik z.B. bei 2 kHz reduzieren kann, haben vielleicht die von Ihnen erwähnten Vorteile; - leider fielen sie bei hunderten von Hörtests überwiegend durch, weil sie das Klangbild leider auch "trötig" verfärben. Ein Nadelimpuls eines Metall-Membran-Hochtöners sieht übrigens ähnlich wie ein "zerfledderter Rasierpinsel" aus! Mit vielleicht 20 "ringing-Wellenzügen bei 22 bis 25 kHz. - Sie merken schon; - ich bin ein "Anti-Fan" von Hörnern und Metallmembranen. (Ich empfinde den ca 8 mm langen Hornansatz unserer eigenen Hochtöner auch schon als "etwas lang"; - insgesamt aber als recht guten Kompromiss.) Für PA-Anwendungen kann man (leider) auf Hörner nicht ganz verzichten, (wenn man von den "Stage-Accompany-Bändchen" mal absieht.
Übrigens hatte ich schon genügend Studio-Boxen mit "Wave-Guides" im Labor. Wenn sie ebenso linear sind wie die nuLine 30, - und die nuLine als "hell" empfunden wird, klingen die Wave Guides im Allgemeinen noch metallischer. Etliche Studio-Monitore sind allerdings ziemlich höhenarm. Ich sende Ihnen gleich nachher eine "etwas historische" Messung (1996) eines ziemlich bekannten Monitors, der bei einer erneuten Prüfung eines Exemplars vom Jahr 2000 noch genau so aussah. Wenn ich Ton-Ingenieur wäre, würde ich damit nicht arbeiten!
Gruß G. Nubert
wir haben ja schon E-Mails hin und her geschickt und ich glaube, dass Sie und ich in der "HiFi-Grund-Mentalität" gar nicht so weit auseinander liegen. Z.B. in der Ablehnung "pseudowissenschaftlicher" Effekte oder des "Kabelklangs".
Aber manchmal sind die "Studio-Jungs" doch irgendwie weltfremd.
Warum kann man nicht einfach akzeptieren, dass viele Leute den Klang eines Dipol-Strahlers oder eines Rundstrahlers "einfach schöner" finden?
- Völlig egal, ob dadurch die "Absicht" des Toningenieurs verunstaltet wird!
Ich verunstalte ständig die Absicht von Toningenieuren, indem ich beispielsweise einfach genau da Klangregler einsetze, wo es mir gefällt. - Manche Musikstücke machen aber auch einfach mehr Spass, wenn man sie mit Rundstrahlern hört. - Ob das "akustisch richtig" ist, ist doch zweitrangig.
Ein Verstärker ohne Klangregler ist für mich sowas wie ein "Gipsbein" - er schränkt einfach die Bewegungs-Freiheit ein.
Aber nun zumThema: wenn ein Forum-Teilnehmer fragt, ob er lieber grüne oder gelbe Lautsprecher kaufen soll, antworten Sie was über die Abstrahl-Charakteristik.
Praktisch alle Leute, - auch wenn sie keine Techniker sind, "lokalisieren" den Höhenbereich "emotionell" in der Gegend von 6 oder 8 kHz aufwärts.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass "FamousAl" die "2kHz-Abstrahl-Charakteristik" meint, wenn er beschreibt, dass ihm der Klang der nuLine 30 "hell, fast grell" vorkommt. Er ist damit zwar innerhalb einer recht kleinen Minderheit, aber ich kann ihn trotzdem irgendwie verstehen, denn ich höre überwiegend auch mit leicht zurückgedrehten Höhen am Verstärker. (Wir haben schon über 10.000 "Kunden-Rückmeldungen" statistisch ausgewertet und über 90 % der Kunden finden die Höhenmenge unserer Boxen "genau richtig". (Bei den sehr hellen Modellen unseres Programms sind es nur knapp 90 %)
Zur Bemerkung mit dem Klirrfaktor: Ich bin immer wieder völlig verblüfft, wenn ich eine K2 + K3-Messung mit unseren Boxen mache. Bei 90 dB Schalldruck muss ich immer die untere Skalierung von 0,1 % auf 0,01 % umstellen, wenn ich verhindern will, dass der Klirr oberhalb 1 kHz über weite Bereiche am unteren Anschlag "klebt". Bei "THD+N" liegt der Klirr überwiegend zwischen 0,2 und 0,3%. - Auch bei wesentlich höheren Pegeln gibt es keinen nennenswerten Klirr-Anstieg in der Nähe der Übernahme-Frequenz.
Die besagten Horn-Ansätze, mit denen man die Abstrahl-Charakteristik z.B. bei 2 kHz reduzieren kann, haben vielleicht die von Ihnen erwähnten Vorteile; - leider fielen sie bei hunderten von Hörtests überwiegend durch, weil sie das Klangbild leider auch "trötig" verfärben. Ein Nadelimpuls eines Metall-Membran-Hochtöners sieht übrigens ähnlich wie ein "zerfledderter Rasierpinsel" aus! Mit vielleicht 20 "ringing-Wellenzügen bei 22 bis 25 kHz. - Sie merken schon; - ich bin ein "Anti-Fan" von Hörnern und Metallmembranen. (Ich empfinde den ca 8 mm langen Hornansatz unserer eigenen Hochtöner auch schon als "etwas lang"; - insgesamt aber als recht guten Kompromiss.) Für PA-Anwendungen kann man (leider) auf Hörner nicht ganz verzichten, (wenn man von den "Stage-Accompany-Bändchen" mal absieht.
Übrigens hatte ich schon genügend Studio-Boxen mit "Wave-Guides" im Labor. Wenn sie ebenso linear sind wie die nuLine 30, - und die nuLine als "hell" empfunden wird, klingen die Wave Guides im Allgemeinen noch metallischer. Etliche Studio-Monitore sind allerdings ziemlich höhenarm. Ich sende Ihnen gleich nachher eine "etwas historische" Messung (1996) eines ziemlich bekannten Monitors, der bei einer erneuten Prüfung eines Exemplars vom Jahr 2000 noch genau so aussah. Wenn ich Ton-Ingenieur wäre, würde ich damit nicht arbeiten!
Gruß G. Nubert