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HiFi-Stereo auf etwas ungewöhnliche Weise

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
Oliver67
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Beitrag von Oliver67 »

Hallo Ol-Die,

ich höre ebenfalls mit Vollbereichs-Rundstrahlern. Den großen von MBL. Ja es widerspricht der reinen Lehre der Studiofraktion, weil es den Raum bewußt mit einbezieht. Nein ich möchte nicht darauf verzichten. Die Umstellung von normalen Boxen auf die Radialstrahler war eine Offenbarung für mich.

Oliver
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Beitrag von OL-DIE »

Hallo Oliver67,

Danke für deinen Beitrag. Es freut mich wirklich, dass noch andere Teilnehmer dieses Forums dem Charme der Rundstrahler erlegen sind. Wobei die großen MBL's ja in einer anderen "Gewichtsklasse" spielen und m. E. Biegeschwinger sind (meine Pyramiden arbeiten mit konventionellen Chassis). Ich halte es für absolut sinnvoll, den Raum mit in das Klanggeschehen einzubeziehen.

Selbst Direktstrahler kommunizieren mit dem Hörraum wegen der Reflexionen an Wänden, Böden, Decken und Möbeln und damit drückt sich dem Klanggeschehen der Stempel des Hörraumes auf. Wer hört schon in einem Raum mit lauter Eierkartons an den Wänden?

OL-DIE
Oliver67
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Beitrag von Oliver67 »

Hallo OL-DIE,

die Gewichtsklasse mag eine andere sein (vom Frequenzgang und vor allem der Verzerrungsfreiheit möchte ich die 101d auch ohne Radialstrahlereigenschaften nicht mehr missen) aber das Phänomen Rundumstrahler ist einmalig.

Eierkartons an den Wänden hat fast keiner, die meisten hören mit normalen Boxen im normalen Zimmer. Und da verweise ich dann auf den Test in "The Absolute Sound"; der Chefredakteur meinte damals über den Vorgänger 101c (ohne Subwoofer): bei allen anderen (herkömmlich abstrahlenden) Spitzenboxen mußte er seinen Hörraum immer mehr dämpfen, um ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen (also den Raum ausschalten), was fast niemand tut. Beim Radialstrahler konnte er zum ersten Mal die Dämpfung abmachen und saß (fast) wieder in einem normalen Zimmer.

Mal abgesehen davon, dass man mit Rundumstrahlern nicht darauf angewiesen ist, den Kopf in den Schraubstock am Sweetspot zu zwängen.

Viel Spaß mit Deinen Pyramiden!

Oliver
Zuletzt geändert von Oliver67 am Di 28. Okt 2003, 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von OL-DIE »

Genau so ist es!

Auch dir viel Spaß mit deinen MBL's! (ein Traum für Genießer...)

OL-DIE
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tarzanoj
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Beitrag von tarzanoj »

Wie wär's denn damit ?

http://www.visaton.de/deutsch/artikel/art_571.htm

Die hat mein Nachbar als Rears und Surrounds stehen. Ist schon lustig, dass der räumliche Eindruck nicht mehr so abhängig von der Hörposition ist.

tarzanoj
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Master J
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Beitrag von Master J »

Siegfried Linkwitz (ja, der Mann lebt) geht das Thema recht pragmatisch an:
http://www.linkwitzlab.com/surround_speaker.htm

Gruss
Jochen
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OL-DIE
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Beitrag von OL-DIE »

Hallo tarzanoj und Master J,

Danke für eure Beiträge und die Links. Die werde ich gleich mal ansurfen und durchlesen. Master J, ich finde es gut von dir, das Thema Rundstrahler pragmatisch anzugehen (du meinst zwar Siegfried Linkwitz) aber wenn du ihn zitierst, hast du seine Meinung vermutlich auch irgendwie verinnerlicht...

Gestern war ich übrigens mal wieder in einem Konzert (Klassik), aufgeführt wurde Musik aus dem hohen Norden (Edvard Grieg und Jean Sibelius). Großes Orchester (27 Violinen, 8 Violoncello, 2 Kontrabässe, 5 Flöten, 2 Oboen, 4 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, 3 Schlagzeuge, keine Nubert- oder sonstige Boxen...).

Ein richtig großer Klangkörper also, Genuss pur, optimal um die HiFi-Öhrchen zu trainieren...

Resultat: Die Aussage mancher Fachzeitschriften, man könne bei einem klassischen Konzert mit guten Lautsprechern "bisweilen eine zentimetergenaue Staffelung einzelner Stimmen und Instrumente bla bla..." ist, vorsichtig gesagt, nicht wirklich richtig. Selbst wenn man das Orchester vor sich sieht ist es dem Konzertbesucher bei komplexen Passagen nur äußerst schwer möglich (wenn nicht gar unmöglich) das einzelne Instrument örtlich zu bestimmen und akustisch "herauszuschälen". Bei funkelndem Blech (Trompete usw.) schon, aber nicht bei einer von 27 Violinen (vorausgesetzt keine spielt falsch).

Weiterhin: Die Raumakustik ist das A und O. Beim Konzert im Konzertsaal und auch bei dessen Wiedergabe zu Hause. Orchester und Konzertsaal spielen "miteinander" genauso wie unsere Lautsprecher im Hörraum. Das ist so bei Direktstrahlern und auch bei Rundstrahlern wie ich sie einsetze.

Wenn nun diese intensive Kommunikation zwischen Box und Raum schon da ist, warum nicht gleich den Raum gezielt mit einbeziehen? Diesen Weg gehen nun mal Rundstrahler, auch wenn die absichtliche Erzeugung von Indirektschall von manchen Hörern abgelehnt wird.

War nur mal so ein Gedanke.

Gruss
OL-DIE
Oliver67
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Beitrag von Oliver67 »

OL-DIE hat geschrieben:Resultat: Die Aussage mancher Fachzeitschriften, man könne bei einem klassischen Konzert mit guten Lautsprechern "bisweilen eine zentimetergenaue Staffelung einzelner Stimmen und Instrumente bla bla..." ist, vorsichtig gesagt, nicht wirklich richtig. Selbst wenn man das Orchester vor sich sieht ist es dem Konzertbesucher bei komplexen Passagen nur äußerst schwer möglich (wenn nicht gar unmöglich) das einzelne Instrument örtlich zu bestimmen und akustisch "herauszuschälen". Bei funkelndem Blech (Trompete usw.) schon, aber nicht bei einer von 27 Violinen (vorausgesetzt keine spielt falsch).
Das denke ich mir auch jedesmal, wenn ich im Konzert sitze. Egal ob Augen auf oder zu, das Orchester präsentiert sich als Klangkörper. Wäre ja auch schlimm, wenn es anders wäre. Dann hörte man keine Symphonie, sondern viele Musiker, die zufällig was ähnliches spielen.

Oliver
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Thias
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Beitrag von Thias »

Hi,
mag sein, dass ich von "der anderen Fraktion" :wink: bin, aber ich hege da so meine Zweifel
Wenn nun diese intensive Kommunikation zwischen Box und Raum schon da ist, warum nicht gleich den Raum gezielt mit einbeziehen?
Nur wie zieht man den Raum gezielt mit ein? Gezielt würde heißen, den Raum genau auszumessen, und mit aktiven LS/Prozessorendstufen/DSP oder wie auch immer den LS und auch den Raum individuell anzupassen - ein recht großes Unterfangen. Die Zufälligkeit des Raumes gezielt einzubeziehen ist ein hohes Risiko oder eine Verschlimmbesserung.
Weiterhin: Die Raumakustik ist das A und O. Beim Konzert im Konzertsaal und auch bei dessen Wiedergabe zu Hause.
Das ist richtig.
Orchester und Konzertsaal spielen "miteinander" genauso wie unsere Lautsprecher im Hörraum.
Das ist falsch, da jedenfalls mein Wohnzimmer nicht so aufgebaut ist wie ein Konzertsaal, bei dem die Raumakustik bewußt ausgenutzt wird. Nimm mal eine "trockene" (im schallarmen Raum) Aufnahme eines akustischen Instrumentes und spiele das in deinem Wohnzimmer ab. Das wird furchtbar klingen, das
spielen "miteinander" genauso wie unsere Lautsprecher im Hörraum
wird auch nicht annähernd den Klang eines Konzertsaales ermöglichen, maximal den Klang eines gefließten Badezimmers :cry: Aus dem Grund sind nun mal die Rauminformationen auf der Konserve mit drauf.
Ich tue alles, damit mein eigenes Wohnzimmer diesen Klang nur möglichst gering verfälscht.... Außer vernünftigen Nachhallzeiten wird mein Wohnzimmer den Klang nicht verbessern können, sondern nur verschlechtern (Raumresonanzen, ungewollte Reflexionen usw.)
...nichts für ungut, ist eben meine Meinung
Gruß Thias
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Beitrag von OL-DIE »

Hallo Thias,

guter Beitrag. Unter gezielter Einbeziehung des Raumes verstehe ich die planmäßige Beschallung (z. B. indirekt durch Rundstrahler) um dem Ziel einer Konzertsaalatmosphäre möglichst nahe zu kommen. Die individuelle Ausmessung des Raumes ist tatsächlich aufwendig und m. E. auch nicht notwendig. Nachhall kann man sehr einfach und treffsicher durch Händeklatschen beurteilen. Das machen Profis oft auch so, wenn sie in Kirchen oder anderen Räumen einen ersten, aber entscheidenden Eindruck haben wollen.

Die Raumakustik ist das A und O. Beim Konzert im Konzertsaal und auch bei dessen Wiedergabe zu Hause. Dabei bleibe ich. Wie sich eine trockene Aufnahme eines akustischen Instrumentes in meinem Hörraum auswirkt, kann ich nicht beurteilen, weil ich es noch nicht ausprobiert habe.

Wohl aber, wie ein Originalinstrument in meinem Hörraum klingt. Meine jüngere Tochter spielt Geige und hat das auch schon zwischen meinen LS getan. Das klingt rau, laut, aber auch leise, hölzern, ruppig und sehr direkt, je nach Spielweise. Auf jeden Fall authentisch und gut, keinesfalls furchtbar. Sondern wahr. Und auch trocken, stimmt.

Spielt sie im Orchester, so klingen mehrere Geigen und das ganze anders: seidiger, weil mehrere Instrumente sich klanglich überlagern, der Raum größer ist, man mehr Abstand zum Orchester hat usw.

Ich orientiere mich eben am Original und nicht wie die üblichen Fachzeitschriften an irgendwelchen Referenzen, die kurze Zeit nach der Krönungszeremonie wieder vom Klangthron gestoßen werden.

Zum Trost: Ich bin der Meinung, dass der Hörraum (mit seinem großen Einfluss) uns klanglich hilft. Man stelle sich nur vor, die Lautsprecher, der Sänger, das Klavier, die Geige... stünden auf einem Acker. Es klänge furchtbar dünn, so dünn dass man am liebsten in einer Ackerfurche verschwände, aber alles wäre mit Sicherheit reflexionsfrei, dröhnfrei, hallfrei, schneefrei... schulfrei...

Entschuldigung, war nicht so ernst gemeint... :wink:

Gruss

OL-DIE
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