Danke Jungs, so oder ähnlich wird das auch im Blog beschrieben werden, um besonders den Nutzern Anhaltspunkte zu bieten, die verstanden haben, wie wichtig Raumakustik ist, aber eben (wie die meisten) nicht beliebig viel ändern können in ihrem Zimmer.
TukiTuk hat geschrieben:Schall, der mindestens an einer Wand reflektiert wurde, kommt mit Verzögerung an meinem Ohr an und führt dann zu dem Echoeffekt bzw. "Nachhall". Richtig?
Der Echoeffekt tritt mehr beim Flatterecho auf, als bei den frühen/ersten Reflektionen. Die frühen Reflektionen lassen nicht nur den Nachhall wachsen wodurch der Klang verwaschen/verschwommen ist, sondern sie zerstören auch noch die Stereoabbildung/Bühne, da der Schall aus mehr verschiedenen Richtungen kommt, als eigentlich vorgesehen. Bei 100% Direktschall ist die Ortung maximal und das macht ja neben sauberem Klang auch eine Menge aus beim Stereohören.
TukiTuk hat geschrieben:ich dann auch den bestklingendsten Sound genießen kann, weil ja alle Schallanteile, die sich nicht direkt zu meinem Ohr bewegen, ins Nirvana verschwinden?
Zumindest hast du dann nur noch die Anteile im Klang, die der Produzent drin haben wollte. Dadurch wirst du die bestmögliche Stereoabbildung haben und auch den saubersten Klang. Allerdings wird dir da ziemlich sicher etwas im Bassbereich fehlen, da man hier eine Aufdickung aus den normalen Räumen gewöhnt ist.
TukiTuk hat geschrieben:Oder anders gesagt, wenn man einen Raum ringsherum so dämpft, dass alle ersten Reflexionen 100% absorbiert werden, dann ist es egal, ob ich weit an der Rückwand sitze oder nicht.
Wenn
TasteOfMyCheese hat geschrieben:Schall wird oberhalb von etwa 200 Hz ähnlich abgestrahlt,
das nicht wäre, hättest du recht. Unterhalb von ca. 200 Hz haben wir kein Diffusschallfeld mehr im Raum, sondern der Schall wird Kugelförmig von den Boxen abgestrahlt. In diesem Bereich wird der Klang dann durch Raummoden bestimmt/verfärbt. Daher wirst du zwar beim sitzen an einer Wand (im perfekt gegen Erstreflektionen abgeschirmten Raum) oberhalb von ca. 200 Hz nur Direktschall bekommen, dazu gesellt sich dann aber ein fieses Dröhnen, da du an der Wand direkt im Druckmaximum sämtlicher Moden in dieser Richtung sitzt.
TukiTuk hat geschrieben:Ich würde also direkt hinter den Lautsprechern (jeweils 0,5 m Breite x 0,5 m Höhe) und direkt hinter meinem Hörplatz (2m x 2m Fläche an der Wand) Absorber anbringen.
Direkt hinter den Lautsprechern würde nicht viel bringen, da hier nur sehr wenig Schall im Frequenubereich oberhalb von 200 Hz vorhanden ist. Mehr bringen würde es zwischen den Lautsprechern oder zwischen Lautsprecher und Hörplatz an der Wand, eben nach der Spiegelmethode (nur nicht direkt hinter den Boxen)
endurance hat geschrieben:Reicht für die ersten Reflexionen das 1cm Basotect aus, oder sollte das Dicker sein?
Mit 1cm dickem Basotect wirst du gerade mal bis ca. 3kHz hinunter dämmen können und das auch nur bei optimaler Platzierung (Abstand des Absorbers zur Wand = Absorberdicke).
Da aber bereits Frequenzen ab ca. 200 Hz gedämmt werden sollten (zumindest ein wenig) sollten es schon ca. 5cm sein. Diese werden auch nicht alles wegdämmen, können aber bei 200 Hz immerhin schon ein wenig helfen. Dabei ist wieder auf den richtigen Wandabstand zu achten!
Viele Grüße
Berti