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Verfasst: Do 30. Okt 2003, 14:26
von HeckMc
Soweit ich weiss, besteht ein generelles Rückgaberecht bei im Internet bestellten Sachen. Das testen kann sicherlich nicht unterbunden werden. Es kann aber eine Teilvergütung bei sichtlichen Gebrauchsspuren gefordert werden.

Ich hab da jetzt leider keine Paragraphen zu zur Hand und gebe nur wieder, was ich mal so gehört und gelesen habe. Wie es wirklich juristisch aussieht, würde mich aber auch interessieren.

Nur kommen wir jetzt hier glaub ich vom Thema ab. ;)

Re: Wozu Watt?

Verfasst: Do 30. Okt 2003, 15:17
von Forrest|Gump
Phish hat geschrieben:In welchem Verhältnis stehen Watt und Ampere denn idealerweise?
Ich glaube da kann man kein Verhältniss angeben. Ich erinnere mich nur noch daran, dass z.B. der HK 3470 45 A als maximalleistung hat und der HK 670 75 A. Bei der Signature steht ja noch ein bisschen mehr dabei. Was dir das nun genau bringt wissen sicher andere Leute besser.

mfg Klaus

Re: Wozu Watt?

Verfasst: Do 30. Okt 2003, 17:57
von Frank Klemm
Forrest|Gump hat geschrieben:
Phish hat geschrieben:In welchem Verhältnis stehen Watt und Ampere denn idealerweise?
Ich glaube da kann man kein Verhältniss angeben. Ich erinnere mich nur noch daran, dass z.B. der HK 3470 45 A als maximalleistung hat und der HK 670 75 A. Bei der Signature steht ja noch ein bisschen mehr dabei. Was dir das nun genau bringt wissen sicher andere Leute besser.
Ein Verstärker mit z.B. stabilisierten 40 Volt Betriebsspannung gibt üblicherweise (bei 0,47 Ohm Emitterwiderständen) an 4 Ohm ca. 135 Watt ab,
an 3,2 Ohm 170 Watt.

Dabei fließen im Spitzenfall durch den 4 Ohm-Widerstand ca. 8,2 Ampere, durch den 3,2 Ohm-Widerstand ca. 10,3 Ampere.
Größere Ströme können nicht fließen, es sei denn,
man nimmt die Schutzschaltung außer Betrieb und
ersetzt die Lautsprecher durch eine Kurzschlußbrücke.

Schutzschaltung haben u.a. die Aufgabe, die
Endstufe vor der Zerstörung zu bewahren.
Dazu sind mehrere Systeme eingebaut:

- Strombegrenzung
- besser: Spannungsabhängige Strombegrenzung
- thermische Überlastsicherung

Die Strombegrenzung hat die Aufgabe, schnelle
Defekte zu verhindern, die eine rein thermische
Überlastsicherung nicht bewerkstelligen kann, da

- Transistoren auch durch zu hohen Strom kaputtgehen können
- Die Sperrschicht schon überhitzt sein kann, bis der Sensor anspricht, wenn die Anstiegsgeschwindigkeit zu hoch ist

Wann die Strombegrenzung einsetzt, sieht man aus
der abgebbaren leistung bei 4, 3 und 2 Ohm Last.
Über 20 A hat noch keine Hifi-Endstufe geschafft.

An nichtohmischen Lasten ist alles noch kritischer.
Der maximale Strom am Transistor fällt nicht mehr mit der minimalen Spannung zusammen. Oder anders betrachtet, muß die Endstufe auch noch die
Differenz zwischen Wirk- und Scheinleistung (das ist nicht die Blindleistung) thermisch umsetzen.
Daher begrenzt man meist noch den Strom spannungsabhängig, um die Verlustleistung bei
phasendrehenden Lasten nicht zu stark ansteigen zu lassen.

Die Zusammenhänge sind für den Nichtlaien schön
und NACHVOLLZIEHBAR im "Tietze / Schenk -- Halbleiterschaltungen" erklärt.

Re: Wozu Watt?

Verfasst: Do 30. Okt 2003, 18:01
von Frank Klemm
Phish hat geschrieben:Moin, moin !
ghnomb hat geschrieben:Idealerweise sollte man beim Vergleich von Amps immer die Leistung "Watt" und die Stromlieferfähigkeit "A(mpere)" vergleichen - letztere wird aber leider nicht immer angegeben.
Die Amperezahl ist ja bei Amps wie dem H/K Signature 1.5 sehr hoch (125 A)…
…beim Marantz PM 8000 kann ich nix finden…
In welchem Verhältnis stehen Watt und Ampere denn idealerweise?
125 A benötigt man bei einer Nennimpedanz von 4 Ohm für Verstärker mit einer Ausgangsleistung von
31 Kilowatt.

Ansonsten messe mal die Leerlaufspannung und teile sie durch die Widerstände der Stromgegenkopplung im Emitterzweig der Leistungsendstufe und vergleiche den Wert "125 A".

Mannomann, "Zurück in die Zukunft" ist verglichen mit den Vorstellungen mancher High-Ender ja noch vergleichsweise realistisch.

Re: Wozu Watt?

Verfasst: Do 30. Okt 2003, 18:27
von pinglord
Frank Klemm hat geschrieben:Die Zusammenhänge sind für den Nichtlaien schön
und NACHVOLLZIEHBAR im "Tietz / Schenk -- Halbleiterschaltungen" erklärt.
Danke für den Tip

Gruß
pinglord

Re: Wozu Watt?

Verfasst: Do 30. Okt 2003, 18:46
von Frank Klemm
pinglord hat geschrieben:
Frank Klemm hat geschrieben:Die Zusammenhänge sind für den Nichtlaien schön
und NACHVOLLZIEHBAR im "Tietz / Schenk -- Halbleiterschaltungen" erklärt.
Danke für den Tip.
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 74-3428544

Häh?

Verfasst: Do 30. Okt 2003, 18:47
von PhyshBourne
Moin, moin !

Mensch, Frank, das war ja richtig viel!
Ganz herzlichen Dank!
Aaaaaaaaaber: ich hab' keine Ahnung von höherer Mathetik.
Und fast kein Wort verstanden - bin halt Geisteswissenschaftler…
Kannst Du all' diese wunderschönen Erläuterungen 'runtertransponieren auf Normalsterblichenniveau?
Vielleicht auch, indem Du die Eingangsfrage noch 'mal aufgreifst?
Das wäre ganz super!
THX in advance!

GrEeTinX'n'BLeZZInX

G. Warnecke

Verfasst: Do 30. Okt 2003, 18:54
von Thias
Frank Klemm hat geschrieben:Ein Verstärker mit z.B. stabilisierten 40 Volt Betriebsspannung gibt üblicherweise (bei 0,47 Ohm Emitterwiderständen) an 4 Ohm ca. 135 Watt ab, an 3,2 Ohm 170 Watt.
Einen Verstärker mit stabilisierter Betriebsspannung ist mir aber noch nicht untergekommen. :wink:
Oftmals sind die Netzteile recht weich. Die Leerlaufspannung kann durchaus über 60 V betragen, die bei Dauerlast entsprechend zusammenbricht. 0,47 Ohm Emitterwiderstand ist auch etwas hoch gegriffen (bzw. es können Darlington-Endstufenschaltungen zum Einsatz kommen) und ein LS kann durchaus die vorgeschriebene Toleranz von 3,2 Ohm durchbrechen, sagen wir mal 2,5 Ohm. Dann sind es kurzzeitige Stromspitzen von ungefähr 24 A.
Diese Zahl wäre für mich noch im schlechtesten Fall glaubhaft. Aber 125 A oder 75 A kann man mit einem angeschlossenen LS nicht erreichen. Mag sein, dass der Hersteller Endstufentransistoren eingebaut hat, die diese Ströme abkönnen (in Parallelschaltung), aber fließen werden sie nie und nimmer. Wie Frank schon gesagt hat, ist da schon längst eine funktionierende Schutzschaltung gekommen.
Gruß Thias

Re: Wozu Watt?

Verfasst: Sa 1. Nov 2003, 13:24
von WeSiSteMa
Frank Klemm hat geschrieben:125 A benötigt man bei einer Nennimpedanz von 4 Ohm für Verstärker mit einer Ausgangsleistung von 31 Kilowatt.
hallo frank.

wieso 31 kw?
mit i quadrat r komme ich auf 62,5 kw.
oder rechne ich hier blödsinn :?: (was ich nicht ausschließen will :wink: )

werner.

Verfasst: Mo 3. Nov 2003, 01:26
von Amperlite
@ WeSiSteMa

Ich komm auf dasselbe ergebnis.
Zur Sicherheit nochmal mit U=R*I nachgerechnet.

Und wenn man sich überlegt, dass das Stromnetz, an dem der Verstärker hängt, maximal 3,68 KW liefern kann......

Hier mal die Grundformeln, für alle Nicht-Elektroniker:

U = Spannung
R = Widerstand
I = Strom
Spannungsberechnung : U = R * I
Widerstandsberechnung : R = U / I
Stromberechnung : I = U / R

Dazu noch die Leistung P:
P = U * I
oder P = U² / R

Auf so komplizierte Dinge wie Phasendrehungen will ich garnicht erst eingehen....