Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Hallo Uwe,

unter Räumlichkeit im positiven Sinne verstehe ich, wie Du bereits sagtest, die Wiedergabe der Akustik der Original-Location. Hierfür sollte vermieden werden, dass sich der von dort kommende Raumeindruck mit dem Raumeindruck des Hörraums vermischt. Daraus jetzt aber den Schluß ziehen zu wollen, dass der ideale Hörraum schalltot ist, ist ebenfalls nicht richtig, da im schalltoten Raum bedingt durch die fehlenden Schallanteile von der Seite und von hinten ein bedrückendes und unnatürliches Gefühl entsteht.

Von daher liegt das Optimum wohl irgendwo in der Mitte, d. h. beim Wohnraum, in dem die Lautsprecher so positioniert sind, dass zumindest die frühen Reflexionen verhindert wird und möglichst auch kein extremer Nachhall den Klangeindruck stört.

Ein Charakteristikum einer Räumlichkeit im positiven Sinne ist auch der dreidimensionale Klangeindruck der Phantomschallquellen, der besonders gut bei kleinen Besetzungen (Jazz oder Kammermusik) zu verifizieren ist. Dies kann die nuWave 125 in erstaunlicher Art und Weise besser als die nuWave 10.

Gruß,

Markus.

US hat geschrieben: Zur Präzision der Abbildung:
Phantomschallquellen, wie z.B. eine Stimme sollte scharf umrissen zwischen den LS zu orten sein. Sie darf werder zerrisen sein nach li/re, noch diffus im Raum vorhanden sein, sondern sehr klein und scharf abgebildet werden. Dies kann man subjektiv eigentlich ganz gut prüfen.
Gruß, Uwe

Immer vorausgesetzt, die Stimme wurde mit identischem Pegel auf beide Kanäle (sozusagen Mono) abgemischt. Häufig ist dies nicht der Fall.

Viele Aufnahmen arbeiten absichtlich mit Stimmen die nicht in der Mitte sind. Gegentest: über konventionelle Kopfhöhrer sollte die Stimme mitten im Kopf singen.

Optimal sind dafür Test CDs geeignet (z.B. die Sheffield XLO CD).

Eine Stimme wird dabei exakt mittig abgemischt, dann einmal Phasenrichtig und "verpolt" wiedergegeben.

Bei der verpolten (out of phase) Widergabe darf die Stimme keinerlei Fokus haben. Sie sollte von überall aus dem Nichts kommen. Erst wenn dies erreicht ist (Lautsprecherschieberei), wird im "in Phase" mode die Fokussierung optimal sein.
Mit vielen Speakern wird das nie klappen.

Mit diesm Test lassen sich gut 99% aller Anlagen als falsch auf/eingestellt entlarven. Vor allem (seiten) wandnah aufgestellte Speaker werden nie eine optimale Fokussierung erreichen, weil die early reflections einen zu hohen Anteil am Gesamtschall haben.

Es entsteht ein "aufgeblähte" pseudoräumliche Darstellung ohne jegliche Ortbarkeit, der Instrumente. Zu nah an der "Rückwand aufgestellte Speaker bekommen zusätzlich einen gehörigen Bassboost.
Dies wird beides oft als spektakulär und gut empfunden.
Meines Erachtens ist dies das Gegenteil von HiFi. Klingt dann eher nach tiefergelegtem Golf mit "HiFi"-Ausstattung.

Markus hat geschrieben:Hallo Schabbes,

erst mal eine doofe Frage vorneweg: Du bist sicher, dass Du die Lautsprecher phasenrichtig angeschlossen hast (rot an rot, schwarz an schwarz)? Ansonsten wird's nämlich gar nichts mit der richtigen Wiedergabe.

da bin ich mir relativ sicher. Aber ich schaue heute abend noch mal nach.

Markus hat geschrieben:Wenn Du jetzt noch in einem vernünftigen Abstand (Daumenregel: gleichseitiges Dreieck) zu den Lautsprechern sitzt und der Hall nicht zu groß ist, dann solltest Du ein zufriedenstellendes Klangbild erhalten.

der Hall ist mit Sicherheit VIIIIIIEL zu groß. Der stört mich ja selbst beim reden!

Die Dinger kommen ins Arbeitszimmer. Probeweise.

Gruß,

Schabbeskugel (Jochen).

Für alle, die's wissen wollen: "Schabbeskugel" ist ein jüdischer Witz (nicht Antisemitisch!; aus Salcia Landmann's "der jüdische Witz", Patmos Verlag):
Itzig fragt den Postboten, ob dieser Post für Ihn habe. Der Postbote kennt ihn nicht und fragt nach dem Namen. "Der geht sie gar nix an!". Der Postbote: "Wenn Sie mir Ihren Namen nicht sagen, kann ich auch nicht feststellen, ob ich Post für Sie habe". Itzig: Also gut, ich heiße "Schabbeskugel" (auflaufartige Süßspeise). Postler: "Tut mir leid, ich habe keine Post für Sie". Itzig: "Kein Wunder, ich heiß ja auch gar nicht Schabbeskugel".

schabbeskugel hat geschrieben:Ich vermisse die "Räumlichkeit".
Kann das vom halligen Raum kommen?

Ich nehme auch an, du meinst die virtuelle Abbildung der Instrumente in deinem Stereobild (Phantomschallquellen).
Das Ganze funktioniert nicht mehr richtig, wenn die Reflexionen (Wand, Decke, Boden) zu stark sind.
Natürlich hängt das vom Musikmaterial ab.
Sehr gut lässt sich das mit einer Monoaufnahme (Monoschalter, Nachrichtensprecher etc. ) kontrollieren. Idealerweise muss der Ton exakt aus der Mitte kommen, man denkt, es wäre nur der center an (obwohl gar keiner da ist) Die beiden LS stehen einfach im Raum, man meint aber, von dort kommt nichts.
Pack doch mal Decken, Matratzen etc. in dein Wohnzimmer, da kannst du den Unterschied am besten feststellen. In einem anderen Zimmer wird es generell anders klingen. Besonders die Flächen solltest du dämpfen, die an deiner Sitzposition zur Reflexion beitragen. Also gedachte Linien zur Reflexionsfläche und von dort zum LS. (Einfallswinkel = Ausfallswinkel an der Reflexionsfläche). Häng dort mal besonders ein paar Decken hin. Vielleicht kannst du später dort einen Läufer, Wandteppich, Vorhang, Grünpflanze etc. plazieren.
Viel Spaß und lass dich von deiner Frau nicht abhalten
Gruß Thias

Ich gebe auch zu, daß es schwierig ist, bei dem Thema Effekt und Wirklichkeit zu unterscheiden.

Ich hab gestern auch ein paar mini-Bose-Würfel gehört, die ziemlich räumlich klangen. Das kann aber kaum "echte" Räumlichkeit sein, sondern irgendein Effekt durch Stereobasisverbreiterung oder ähnliches.

Auch mein Receiver (HK 3470) hat sowas: VMAx. Das geht einem aber nach längerer Zeit ziemlich auf den Keks.

Ich denk da nochmal drüber nach und schmeiß alle Decken ins Wohnzimmer

Habe mich bei der Hotline erkundigt.

Siehe auch "Klangunterschiede der Serien nuBox, nuWave und nuLine",
Kapitel "Räumlichkeit"

Man hält synthetisches Geblubber auch mal schnell für Räumlichkeit. Habe ich gut an mir selbst gemerkt: Zu Beginn meiner "Karriere" war ich ganz begeistert davon, Musik in PL II zu hören. Als dann auch noch der Onkyo-Amp mit allen Einstellmöglichkeiten kam, habe ich "Panorama" für mich entdeckt. Ich war einfach angetan davon, wie die Musik plötzlich im Raum hing, insbesondere von den Seitenwänden zu kommen schien.
Inzwischen ertrage ich PL II nur noch bei ganz wenigen Aufnahmen und bei Hintergrundgedudel, "Panorama" ist völlig tabu. Zwar ist der Klang von den LS losgelöst, aber gut klingen tut's trotzdem nicht.

Gruß,
Philipp

schabbeskugel hat geschrieben:Gruß,

Schabbeskugel (Jochen).

Für alle, die's wissen wollen: "Schabbeskugel" ist ein jüdischer Witz (nicht Antisemitisch!; aus Salcia Landmann's "der jüdische Witz", Patmos Verlag):
Itzig fragt den Postboten, ob dieser Post für Ihn habe. Der Postbote kennt ihn nicht und fragt nach dem Namen. "Der geht sie gar nix an!". Der Postbote: "Wenn Sie mir Ihren Namen nicht sagen, kann ich auch nicht feststellen, ob ich Post für Sie habe". Itzig: Also gut, ich heiße "Schabbeskugel" (auflaufartige Süßspeise). Postler: "Tut mir leid, ich habe keine Post für Sie". Itzig: "Kein Wunder, ich heiß ja auch gar nicht Schabbeskugel".

Das wurde aber auch mal Zeit, mit den ganzen Fränken und C/Kläusen hier!

Gruss
Jochen, auch den jüdischen Witz liebend

Bei aller Euphorie für Nubert-Boxen muss ich sagen dass ich von der räumlichen Abbildung der nuLine-100 auch nicht sehr begeistert bin.
Ich habe in meiner Wohnung in einem fast völlig unbedämpften Raum (Teppich, Schaumstofftapete, wenig Möbel) 3-Weg-Boxen eines anderen deutschen Herstellers. Da tönt der Nachrichtensprecher (in mono) so exakt aus der MItte, dass man meint, hier wäre ein Center-Speaker am Werk.
Die nuLine-100 (+ABL) meiner Freundin sind dazu nicht zu bewegen. Der Raum ist stärker bedämpft (große Sitzgarnitur mit Stofbezug, viele Kästen und Regale) und der Wandabstand (vor allem seitlich) ist auch größer, trotzdem klingt ein Mono-Signal diffuser im Raum und ist nicht exakt in der Mitte zu lokalisieren. Obwohl ich den Klang des Centers durch Modifikation nach Vorschlag von Hrn.Nubert genau auf die Mains angepasst habe, kann man bei einem Monosignal mit verbundenen Augen deutlich zwischen Stereo und Prologic unterscheiden - es ist einmal diffus und das andere mal exakt aus der Mitte!
Das ist schade, denn der Klang (Neutralität, Dynamik, Bassfundament) der Nubis ist über jeden Zweifel erhaben.

Markus hat geschrieben: Bei mir gab's bei der nuWave 10 die große Erleuchtung, als ich diese mal nahezu einen Meter von der Rückwand weggezogen habe (das gleiche galt für den Hörplatz), auf einmal gewann der Klang an Tiefe, allerdings immer noch nicht zu vergleichen mit der nuWave 125.

Hallo,

ich werde mir demnächst vielleicht auch die NuLine 100 holen. Die NuWave 125er erscheint mir zu gewaltig für das Wohnzimmer. Wie ich in Aalen hören konnte, waren die 125er deutlich (!) besser als die NuLine 100. In Verbindung mit dem AW-1000 wird der Abstand allerdings etwas kleiner. Dennoch haute mich der Klang der NuLine 100 (übrigens auch der 125er) "nicht um". Es könnte auch am Testraum gelegen haben. Nun erschreckt mich aber der Hinweis, dass die NuLines 1 m von der Wand wegstehen sollten, um räumlicher zu klingen. Ich hätte aber höchstens 30-50 cm ??

Gruss
tiad