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Re: Spulen auf nuVero 14 Frequenzweiche übereinander?
Verfasst: Mi 16. Jan 2013, 12:04
von stan libuda
Eure Sorgen möchte ich haben....
Wenn diese Weiche ein Kompromiss wäre, dann gäbe sie es gar nicht.
Oder seid Ihr neu bei Nubert
Gruß Dirk
Re: Spulen auf nuVero 14 Frequenzweiche übereinander?
Verfasst: Mi 16. Jan 2013, 12:12
von TBien
Atedon284 hat geschrieben:
Daher können wir davon ausgehen, daß solche Weichen zunächst als Prototyp mit dem gewünschten Platinenlayout aufgebaut werden - und dann die Soll/Ist Werte abgeglichen und ggf. einzelne Bauteile in ihren Werten nochmal korrigiert werden müssen. Natürlich ändert sich der Wert eines einzelnen Bauteiles nicht - aber misst man die fertig aufgebaute Schaltung nach, kann es eben sein, daß die bezweckte und geplante Funktion noch nicht zufriedenstellend erreicht ist - dann werden die Werte "nachjustiert"
Genauso ist es. Hinzuzufügen wäre, dass die Spulen, welche übereinander sitzen, in jeweils völlig unterschiedlichen Frequenzbereichen arbeiten. Das bedeutet, dass die Beeinflussung einer Mittelton-Spule auf die weiter unten sitzende Hochton-Spule in einem Bereich stattfindet, in dem die Hochtonspule noch nicht (oder nur im Sperrbereich) wirksam ist. Für den umgekehrten Fall gilt dies natürlich genauso. „Sehr stark“ ist die Beeinflussung der Spulen ohnehin nicht, zumal es sich, wie „raw“ schon richtig vermutet hat, um Spulen handelt, welche Saugkreisen angehören, in welchen ein nahezu verschwindend geringer Strom fließt. Bei Luftspulen (im Gegensatz zu Spulen mit Ferritkern) ändert sich der Spulenwert nur minimal, solange die Spulen in gleicher Wickelrichtung angeordnet sind. Trotzdem wird natürlich der Wert beim vorliegenden Muster, wie schon erwähnt, „nachjustiert“.
Schöne Grüße,
Thomas Bien
Re: Spulen auf nuVero 14 Frequenzweiche übereinander?
Verfasst: Mi 16. Jan 2013, 12:38
von Atedon284
Danke, Thomas
Gruß
Klaus
Re: Spulen auf nuVero 14 Frequenzweiche übereinander?
Verfasst: Mi 16. Jan 2013, 14:02
von Linearbevorzuger
Vielen Dank für die Erläuterungen - noch dazu von dem, der's wissen muss!
(Darum mag ich diesen Laden...
)
Gruß Holger
Re: Spulen auf nuVero 14 Frequenzweiche übereinander?
Verfasst: Mi 16. Jan 2013, 20:56
von luckyspiff
Auch von mir vielen Dank für die Erläuterungen! Schön sowas aus 1. Hand zu bekommen
Re: Spulen auf nuVero 14 Frequenzweiche übereinander?
Verfasst: Do 17. Jan 2013, 04:26
von STM
Da mich diese Frage als technisch Interessierter auch beschäftigt hat sage ich ebenfalls danke für die Antwort!
Re: Spulen auf nuVero 14 Frequenzweiche übereinander?
Verfasst: Mo 16. Feb 2015, 09:43
von wolfgang520
Hallo meine Herren,
ich habe eben diese Frage in einem Nubert Forum gestellt, ohne das mir euer Beitrag bekannt war. Leider haben die Forumsteilnehmer die Konstruktion der Nubert Frequenzweichen verteidigt wie ihr letztes Hemd und waren auch nicht bereit konstruktiv über diese Frage nachzudenken.
Diese Konsumentenbindung spricht zwar für die Fa. Nubert, hilft bei der Beantwortung der Frage jedoch nicht.
Auch ich habe gelernt, dass Spulen nicht achsenparallel zu montieren sind.
Das Argument es handle sich um Saugkreise oder um Spulen unterschiedlicher Frequenzbereiche passt nicht immer, z.B. sind die beiden I Kerne auf dem Bild rechts unten mit Sicherheit nicht Bestandteil von Saugkreisen. Schaut man sich die beiden Spulen mal etwas genauer an, dann ist das schon ein Transformator mit Luftspalt.
Aber gehen wir mal davon aus, dass das Ergebnis überzeugt.
MfG
Wolfgang
Re: Spulen auf nuVero 14 Frequenzweiche übereinander?
Verfasst: Mo 16. Feb 2015, 11:32
von TBien
Guten Tag "Wolfgang520",
ich dachte eigentlich, dass mein damaliger Kommentar dazu ausreichen würde, um alle Fragen zu diesem Thema zu beantworten. Dem scheint aber nicht so. Aber das Forum ist ja genau für solche Dinge da, daher "packe" ich dazu gerne noch einmal aus:
Die Frequenzweichen unserer Boxen sind von der Baugröße her so üppig dimensioniert (unter anderem deswegen, weil wir sehr hochwertige, und von der Belastbarkeit her teils weit überdimensionierte Bauteile verwenden), dass wir sie oftmals nur mit Schwierigkeiten in unsere Lautsprechergehäuse hineinbekommen. Daher ist es manchmal nicht ganz vermeidbar, dass ein oder zwei Spulen räumlich näher beieinander sitzen müssen, als es von der reinen Theorie her „erlaubt“ wäre. Aber man darf beruhigt sein: Ein „Übersprechen“, der Kanäle, wie etwa beim Plattenspieler, gibt es in diesem Fall nicht, oder nur dann, wenn die beteiligten Frequenzbereiche, bei denen die Spulen wirken, übereinstimmen – was hier nicht der Fall ist. Der einzige „Effekt“, welcher sich beim Übereinander Bauen von Spulen ergibt, ist, dass sich der Wert der Induktivität der Spule leicht verändert. „I-Kerne“ liegen jedoch hier nicht übereinander. Es handelt sich hierbei um reine Luftspulen, bei denen die Beeinflussung weit geringer ausfällt als bei Kernspulen. Dieser lässt ich durch eine umgekehrte Wickelrichtung der Spule sehr viel wirkungsvoller kompensieren, als etwa durch eine rechtwinklige Anordnung. Selbstverständlich bekommen wir vor der Produktion der Frequenzweiche originale Muster. Sollte eine geringe Beeinflussung trotz umgekehrter Wickelrichtung dennoch messbar sein, wird diese durch eine geringe Werte-Änderung der Spule ausgeglichen. Das Ergebnis sollte daher überzeugen, wie Sie in Ihrem letzten Satz richtigerweise schrieben.
Schöne Grüße,
T. Bien
Re: Spulen auf nuVero 14 Frequenzweiche übereinander?
Verfasst: Mo 16. Feb 2015, 11:47
von Nufreak
Puuuuuh, dann kann ich den Lötkolben wieder ausschalten
Re: Spulen auf nuVero 14 Frequenzweiche übereinander?
Verfasst: Mo 16. Feb 2015, 12:18
von wolfgang520
Hallo Herr Bien,
das Thema der umgekehrten Wickelrichtung war mir bisher nicht bekannt. Für diese Antwort vielen Dank.
In dem anderen Forum sind wir in der Diskussion jedoch etwas vom Thema abgekommen und zu guter letzt bei den Folienkondensatoren gelandet. Alle Diskussionsteilnehmer behaupten das generell keine Elektrolytkondensatoren in den Weichen Verwendung finden. Ich bin hier etwas erstaunt, da z.B. die Impedanzkorrektur eines Tieftonlautsprechers sehr hohe Kapazitätswerte erfordert, die als Folienkondensator, mal abgesehen vom Preis, auch sehr viel Platz auf der Leiterplatte in Anspruch nehmen.
Meine Frage lautet nun, werden die Elektrolytkondensatoren generell nicht verwendet oder bezieht sich diese Aussage nur auf die kritischen Bauteile des Mittel- und Hochtonzweiges. Vielleicht können Sie dazu kurz Stellung beziehen.
MfG