Hallo,
zur Entscheidungsfindung, ob man besser einen großen oder zwei kleinere Woofer einsetzen sollte, kann ich vielleicht einige Überlegungen und Erfahrungswerte beitragen.
Wen die Fülle der Information abschrecken sollte, kann sich ja auf einzelne Punkte beschränken.
Zum Geheimtipp von "Master J" über
zwei Woofer, - jeweils links und rechts neben dem Hörplatz - bring ich noch mal einen der vielen zugehörigen "Links" zum "Oberguru" David Griesinger über "Bassausbreitung und Umhüllung" in geschlossenen Räumen.
Aber Vorsicht!; - das Dokument setzt gute Englisch-Kenntnisse voraus und hat 16 Seiten! (Größe 430kB)
***admin*** (2009) der Nachfolgende link funktioniert nicht mehr.
http://world.std.com/~griesngr/multichan.pdf
Unabhängig davon einige Grundgedanken zu Subwoofern:
In den meisten Räumen gibt es (je nach Raumgröße und -Geometrie) drei "dominante" Überhöhungen zwischen etwa 25 und 70 Hz, die auf dem "Luftweg" (also ohne Körperschall-Übertragung) die Wände und Zwischendecken besonders stark zum Schwingen anregen. (Verursacht durch die "ersten" Moden "links/rechts", "oben/unten" und "vorne/hinten".)
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die gleichen Maßnahmen, die zu gleichmäßigerer Verteilung der Bässe in einem Raum führen, ebenfalls die Vibrationen der Wände - und damit Störungen von Nachbarn - reduzieren.
Diese Überhöhungen kann man am Wirkungsvollsten durch den Einsatz mehrerer Subwoofer in Verbindung mit großen Absorbern begegnen, was schon recht viel Feinarbeit erfordert.
Das absolute "machbare Maximum" das allerdings vorerst noch "fast praxisfremd" aufwändig ist, wird hier beschrieben:
Das sind die gleichen links, die wir in unserer "Technic-Special"-Seite zur Basswiedergabe anbieten.
Hörräume, Boxen-Aufstellung, Klangregler, DSP-Systeme und Anschlusskabel. Allgemeine Betrachtungen - und ein bisschen Philosophie.
(ca 15 Seiten ca 1 MB)
http://www.nubert.de/downloads/ts_klang ... ktoren.pdf
Wie in geschlossenen Räumen "Dröhnfrequenzen" und "Auslöschungen" entstehen, kann man hier sehr gut sehen:
http://www.hunecke.de/calculator/mode/r ... k-mode.htm
Dokumentation zur "Optimierung der Tieftonwiedergabe" von Anselm Goertz, Markus Wolff & Lutz Naumann. (2 Seiten 1.5 MB)
http://www.monkeyforest.de/Page10383/Ak ... -Paper.PDF
In der Praxis muss man wohl einen Kompromiss suchen.
Für Surround-Effekte ist die beste Aufstellung einfach die, die am meisten Spass macht. Für HiFi-Wiedergabe sieht es etwas anders aus. Dazu etwas über die Technik, wie es mit der nuWave 125 gemacht wird:
http://www.nubert.net/g-nubert/Standlau ... erenTT.pdf
Es wurde uns schon öfters die Frage gestellt, wie wichtig 20 Hz (relativ zu 35 Hz) überhaupt sind! - Klar ist, dass man bei 20 Hz vor allem in großen Räumen kräftige Probleme bekommen kann. (Wenn die Raum-Länge etwa 8.5 m beträgt; - also die Hälfte der 20-Hz-Wellenlänge von 17 m.)
In kleinen Räumen gibt es bei so tiefen Frequenzen keine stehenden Wellen - dafür sitzt man bei Woofern mit sehr tiefreichendem linearen Frequenzgang) sozusagen in "einer Druck-Kammer" und hat einen umso stärkeren Pegelanstieg, je tiefer die Frequenz wird.
In kleineren Räumen wäre also ein "Tiefstbass-Klangregler" sinnvoll, der eine einstellbare Steilheit zwischen 6 und 12 dB/oct und einstellbare Eckfrequenz (z.B. 30 bis 50 Hz) hat. Ansonsten sind die Probleme eher geringer als in großen Räumen.
Eine weitere Frage wäre hier die Hörbarkeit von "Group-Delay" (Signal-Durchlaufzeit in Abhängigkeit von der Frequenz).
Ein Woofer, der bis 20 Hz runtergeht, hat bei 35 Hz deutlich "weniger" Signal-Durchlauf-Zeit, als ein Woofer, der "nur" bis 35 Hz runter geht. - Weil Frequenzen unter 35 Hz recht selten vorkommen, kann er also "schneller" und "präziser" klingen.
Die "subjektiv dominante" Quelle von hörbarer Signalverzögerung liegt aber offenbar nicht so sehr im group-delay-Anstieg bei der unteren Grenzfrequenz, sondern in der "steilen Filterung" zwischen Woofer und Satellit (80 Hz-Trennfrequenz mit Filtern 4. Ordnung).
Die Verzögerung des Summensignals von ca. 7 ms bewirkt, dass die Woofer etwa 2 m "entfernter" geortet werden, als sie wirklich aufgestellt sind. Bei einem einzelnen Woofer sitzt man oft in einer "Auslöschungs-Zone", wenn man ihn 2 m näher positioniert als die main-speaker. Bei
zwei Woofern ist das aber durchaus erlaubt; - oft sogar vorteilhaft. (Wie oben beschrieben.)
Insgesamt würde ich persönlich lieber 2 kleinere Woofer als einen größeren bei mir installieren.
(Unabhängig vom "größeren Subwoofer-Umsatz") natürlich am Besten
zwei größere!
Zur Frage von Victor "einen Woofer am LFE" und einen an den Rears:
Die ganze "Multi-Woofer"-Optimierung funktioniert nur dann, wenn alle Woofer genau das gleiche Eingangs-Signal bekommen. Also "mit Mono-Signal".
Gruß G. Nubert