Seite 2 von 3

Re: Subwoofer im Parallelbetrieb

Verfasst: Sa 13. Jul 2013, 00:23
von ThomasB
Das Group Delay hängt mit der Charakteristik der Filter zusammen, nutzt du diesen Filter nicht, also so dass KEINE Trennung von 4 erfolgt, sondern diese wirklich parallel über einen anderen Ausgang spielen, so gibt es auch kein Groupdelay durch Filter.

Die Laufzeiten können hingegen doch anders sein. Um eine gut gewählte Einstellung von Phase/Delay kommst du nicht herum.

Ich würde dir empfehlen ganz klassisch über Sub oder Vorstufe zu trennen und nach Gehör das ganze anpassen. Mit dem AW 13 kannst du über das Delay sogar gezielt das Groupdelay auslöschen. Ob du das hörst, steht wie gesagt auf einem anderem Papier, ein Optimum zu erreichen geht aber ziemlich einfach.

Gru Thomas

Re: Subwoofer im Parallelbetrieb

Verfasst: Sa 13. Jul 2013, 00:35
von Brette
Hi ThomasB,

um gleich zurück auf das Thema zu kommen, ich finde ein erhöhtes Groupdelay ist durchaus hörbar, aber schwer zu beschreiben.
Da ich die letzte Zeit rel. viel Energie in die Optimierung der Basswiedergabe mit meinen Subwoofern gesteckt habe versuche ich das mal zu beschreiben.

Kurz zuvor noch ein "bisschen" Theorie:
Schuld an dem erhöhten Groupdelay ist der Trennfilter, welcher die tiefen Frequenzen dem Sub und die hohen Frequenzen den LS zuteilt. Je steiler getrennt wird umso "schlimmer"
Bei einem Standard 24dB/Oktave-Filter ist das Groupdelay höher als bei einem 12dB Filter.
Der Unterschied zwischen einem 12dB und einem 24db Filter finde ich sehr gering aber auch hörbar, zumindest wenn der Trennfilter recht hoch (>=80Hz) eingestellt wird.
Es kommt sehr stark darauf an wo, bzw. bei welcher Frequenz getrennt wird.
Je tiefer getrennt wird umso mehr verliert das Groupdelay an Bedeutung, obwohl das Groupdelay grösser wird, es aber bei Musik nicht mehr so störend ist. mM.

Das richtig Doofe an der Sache ist, das Groupdelay, bzw. die Verzögerung des Signals ist frequenzabhängig.
D.h. es werden nur bestimmte Frequenzbereiche zeitlich verzögert gespielt, während andere Frequenzbereich (MT&HT) "zeitrichtig" gespielt werden.
Auch spielt nicht der komplette Frequenzbereich des Sub verzögert, sondern hauptsächlich der Bereich um die Trennfrequenz
und der unteren Grenzfrequenz spielt verzögert. Der Bereich dazwischen spielt der Sub zeitrichtiger.
Deshalb bringt es auch nichts die Entfernung des Subs (im DSP oder im AVR) auf das Groupdelay anzupassen, denn hier wird der komplette F-Bereich des Subs zeitlich manipuliert. :wink:
Ausserdem wird nicht nur das Signal zum Sub verzögert, sondern auch der Bereich um die Trennfrequenz der LS.
D.h. die LS spielen im Bereich der Trennfrequenz auch langsamer/später.
Das ist auch gut so, denn dann spielen sie zumindest in diesem Bereich zeitlich richtig mit dem Subwoofer und es ensteht ein sauberer Übergang von Sub zu LS.
Deshalb sollte man auch einen Sub nicht einfach parallel zu seinen Hauptboxen betreiben, ohne die LS auch über den Filter zu trennen.
Dadurch entstünde ein zeitlicher Versatz zwischen Sub und LS (daran denken, dieser ist frequenzabhängig).
Matsch und Auslöschungen wären die akustische Folge.

So nun aber zum Praktischen: :sweat:
Ja wie hört sich so ein Groupdelay denn nun so an. ???
Nehmen wir als Beispiel eine Bassdrum.
Die Bassdrum hat einen rel. grossen Frequenzbereich.
Wenn der Schlegel die Bassdrum trifft, sind da durchaus Frequenzanteile vorhanden, welche auch der HT/MT spielt.
Dadurch kann man die Bassdrum auch auf der Bühne lokalisieren.
Hört euch einmal die Bassdrum von Charly Antolini ohne HT an, das klingt nicht mehr realistisch, einfach nur Bass, aber ohne Drum. :?

Und wie ist es nun bei einem erhöhtem Groupdelay?
Nun kommt der Bass und auch der spürbare Schalldruck verzögert beim Hörer an.
Oft klingt es einfach nicht wie eine echte Bassdrum, irgendwie leicht synthetisch.

Ohne Groupdelay (oder mit einem konstanten Delay über den gesammten Frequenzbereich) hört es sich einfach authentischer, schneller und insgesamt knackiger an......live.
Tonal gibt es keinen Unterschied zu hören.

Wie war es nun bei mir bzw. meiner Anlage mit Subwoofern.
Gestört hat es mich eigentlich nicht, obwohl ich in der Theorie wusste: "die Subs sind langsam".
So richtig bewusst ist mir das bei einem Besuch bei Nubert in SG geworden, als ich die NV14/11/10 Probehören durfte.
Manometer, spielen die knackig. 8O
Dazu hatte ich keinen Direktvergleich zu meiner Anlage gebraucht.

....um das Ganze ein wenig abzukürzen:
Musik mit Sub ???
Für mich ein klares "JA" wenn folgende Dinge eingehalten werden:

- saubere Frequenztrennung von Sub und Sat
- min 2 gut aufgestellte Subwoofer (egal ob DSP Sub oder nicht)
- 2X 12dB Filter besser als 1X24dB (nubert DSP vs. AVR)
- Optimal mit Korrektur (Acourate / Audiovolver / nuControl ??? / usw.)

Noch so zum Schluss am Rande: Die Einmessysteme der AVRs, und seien sie auch noch so toll, kompensieren NICHT das Groupdelay. :!:

Gruß Brette

Re: Subwoofer im Parallelbetrieb

Verfasst: So 14. Jul 2013, 19:33
von Brette
.......ääähm, ich wollte jetzt keinen vor dem Thema "Musik mit Sub" abschrecken :!: :sweat:

Gruß Brette

Re: Subwoofer im Parallelbetrieb

Verfasst: So 14. Jul 2013, 21:31
von musitho
Hallo,
danke für Eure Antworten und Erfahrungen.
Ich bin auch für Standlautsprecher offen. Hatte zuletzt die nuWave 105.
Werde im Sommer mal zu Nubert fahren und mir die neuen nuLines anhören.
Auch die nuVero Serie habe ich noch nicht gehört.
Hätte ich mir halt gut vorstellen können, eine kleinere, feine Lautsprecheranlage und einen
Subwoofer mit starkem Verstärker für den unteren Bassbereich.
Werde das alles in Ruhe angehen.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas

Re: Subwoofer im Parallelbetrieb

Verfasst: So 14. Jul 2013, 21:38
von Brette
Wenn man einen Standlautsprecher gut stellen kann ist man hier meist schneller am Ziel einer qualitativ hochwertigen Wiedergabe.
Ich bin mittlerweile ein Fan von Sub-Sat und werde mir sehr wahrscheinlich keinen Stand-LS mehr kaufen, auch wenn ich Platz dazu hätte.

Die Vorteile eines Sub-Sat-Systems überwiegen die einer Standbox - für mich.

Gruß Brette

Re: Subwoofer im Parallelbetrieb

Verfasst: So 14. Jul 2013, 23:15
von backes69
Brette hat geschrieben:Wenn man einen Standlautsprecher gut stellen kann ist man hier meist schneller am Ziel einer qualitativ hochwertigen Wiedergabe.
Das kann ich unterschreiben,
einfach ne Sat/Subkombi hinstellen ist leider nicht, da gehört schon mehr dazu, wurde ja sehr gut erklärt.
Brette hat geschrieben: Die Vorteile eines Sub-Sat-Systems überwiegen die einer Standbox - für mich.
Hmm, hab auch schon geile Standlautsprecher durch RipolSubs unterstützt gehört,
das war nicht zu verachten.... :wink:

VG
daweile ist das so einfach zu unterscheiden: "alter" ThomasB: arroganter blick vom profilfoto, neuer Thomas B.: kein bild
Mittlerweile Beide kein Bild mehr??? Aber manche Gesichter vergisst man nicht ...... :wink:

Re: Subwoofer im Parallelbetrieb

Verfasst: So 14. Jul 2013, 23:24
von Brette
backes69 hat geschrieben: Hmm, hab auch schon geile Standlautsprecher durch RipolSubs unterstützt gehört,
das war nicht zu verachten.... :wink:
Ja ne, das zählt dann auch zu einem Sub-Sat-System.
:mrgreen:

So ein Ripol werde ich mal für meinen Keller bauen.........irgendwann.......vielleicht.
Richtig fetter Treiber frei an einer Alukonstruktion aufgehangen.....lecker.
Ach neee :oops: , ich meinte einen DIPOL Sub.
Sind ja ähnlich.

Gruß Brette

Re: Subwoofer im Parallelbetrieb

Verfasst: So 14. Jul 2013, 23:43
von backes69
Brette hat geschrieben: Ja ne, das zählt dann auch zu einem Sub-Sat-System.
:mrgreen:
Schon klar, war ironisch angedacht..... :mrgreen:

War soviel ich noch weiss auf der HOT in Darmstadt (2012),
Feb. 2014 ist dort wieder HOT, für dich ja auch nicht so weit... :wink:

VGrüsse

Re: Subwoofer im Parallelbetrieb

Verfasst: Mo 15. Jul 2013, 11:22
von Brette
Stimmt, wenn ich Zeit habe werde ich da auch mal vorbeischauen.

Re: Subwoofer im Parallelbetrieb

Verfasst: Sa 31. Aug 2013, 00:07
von musitho
Hallo,

ich möchte Euch noch mitteilen, wie meine Auswahl ausgegangen ist.

Mit einem Musikfreund war ich in Schwäbisch Gmünd zum Probehören.
Zuerst haben wir die nuVero 4 gehört. Danach sind wir zu den Standboxen gegangen.
Eine Standbox hat mir doch mehr zugesagt.
Entschieden habe ich mich für die nuLine 284. Sie spielten irgendwie knackig frisch, vom Gefühl
authentischer.
Bei den nuVeros habe ich zwar wahrgenommen, dass die Höhen sanfter waren, die Stimmen auch. Die Stimmen mehr im Hintergrund.
Auch war durch die weniger ausgeprägten Stimmen bei den nuVeros etwas mehr an Details vom
Klanggeschehen zu hören.
Theoretisch habe ich gedacht, die nuVeros machen alles besser und angenehmer.
Aber immer wenn wir auf die nuLine 284 umgeschaltet haben, war das echtere Gefühl da, dabei zu sein.
Bei Eric Clapton unplugged hatte ich mehr das Gefühl er hat jetzt die Gitarre in der Hand und spielt vor mir.
Auch andere Musikrichtungen haben mir alle sehr gut gefallen. Mein Musikfreund empfand dies auch so.

Die 284er spielen zwar nicht so tief im Bass wie die nuVero 11 oder 14, aber sie haben ein ganz tolles konturiertes
Bassfundament, welches die Musik irgendwie trägt. Das hat mir sehr gut gefallen.
Ich habe mich selber gewundert, dass ich bei nuLine gelandet bin, habe vorher auf nuVero getippt.
Ein großes Lob an die Entwickler dieses Lautsprechers.

Die geschilderten Eindrücke waren meine Empfindungen beim Probehören, andere Hörer empfinden dies wieder ganz anders.

PS: Mein Username ist jetzt musitho. Mein vorheriger Username war wirklich zu ähnlich mit dem Username ThomasB.
Die Wahrscheinlichkeit der öfteren Verwechselung wäre zu groß.
Nochmals Danke an den Admin A.Krapohl für die Namensänderung.

Schöne Grüße
Thomas