Sodele, jetzetle – 4 Wochen steht das Pärchen NuVero10 jetzt in meinem Wohnzimmer.
4 Wochen, in denen ich so viel Musik gehört habe wie schon lange nicht mehr und mit Spaß wie noch nie.
Aber der Reihe nach:
Über 10 Jahre lang leistete mir die Credo von Naim ausgezeichnete Dienste. Wer die frühen Modelle von Naim kennt, der weiß, dass die Credo aus der Reihe der schmalbrüstig musizierenden Lautsprecher damals schon deutlich hervorstach. Sie stammt aber dennoch aus einer Zeit, in der man bei Naim wenig Schmerz hatte, im Zweifelsfall für eine homogene Darstellung das letzte Quentchen Auflösung zu opfern. Aber sie hat Tempo, Timing und Dampf ohne aber dabei nennenswerten Tiefbass reproduzieren zu können. Ihr besonderer Charme ist, dass sie von vornherein auf eine sehr praxistaugliche wandnahe Aufstellung konzipiert wurde, was ich sehr zu schätzen gelernt habe (und was heute mein einziges Haar (Härchen) in der NuVero-Suppe ist).
2006 stieß ich dann auf das Nubert Forum und fing an, mich mit den diversen Modellen zu beschäftigen. Hörte mal diese, mal jene, vor Ort in Schwäbisch Gmünd und bei Bekannten. Die partiell vorhandene Überlegenheit z.B. im Bassbereich beeindruckte mich schon damals, überzeugte mich aber in der Summe nicht so, dass ich bereit gewesen wäre, die Credo in Rente zu schicken.
Dann warf Nubert die NuVero auf den Markt und nach allem was ich las, schien das ein Lautsprecher zu sein, der lieferte, was mir vorschwebte. Aber gut Ding will Weile haben so dauerte es noch ein paar Jahre, bis ich mich dann wirklich dazu entschloss, der Gefahr einer Neuinvestition ins Auge zu blicken.Und da ich Verständnis für meine Frau habe, die keine schrankwandgroßen Monsterboxen im Wohnzimmer stehen haben will, entschied ich mich letztlich für einen Heimtest der NuVero 10.
Klaus 5.1 kommentierte meinen Test mit den Worten „Bin natürlich gespannt, wie dir die 10er klanglich gefallen, da du ja vorher doch Lautsprecher ganz anderen Types hattest.“ Bezogen auf das, was mir wichtig ist, sind die Lautsprecher gar nicht so unterschiedlich (mir ist aber bewusst, dass man hier je nach Betrachtungsweise auch zu einer ganz anderen Einschätzung kommen kann ... ). Beide reproduzieren Impulse schnell und präzise, die Musik kommt wie aus einem Guss. Und sie machen Spaß. Aber erkaufen sich diesen Spaß nicht mit billiger Effekthascherei.
Unterm Strich kann die nuVero alles, was die Credo kann mindestens einen Tick besser und dort, wo die Credo Kompromisse macht, macht die Vero keine. Soll heißen, dass die NuVero genau so mitreißend und dynamisch musiziert wie die Credo, dabei über den kompletten Frequenzbereich wesentlich besser auflöst und das bis in den Hochtonbereich ohne auch nur eine Sekunde lästig zu werden (da bin ich sehr empfindlich, sicherlich der Hauptgrund, warum ich mit dieser Schwäche der Credo so lange sehr gut leben konnte). Und dann dieser Bass … hier kam so manche Hörsession einem Erweckungserlebnis gleich. „Ach, da geht es so weit runter …"
![Eek 8O](./images/smilies/nuforum/icon_eek.gif)
Und auch bei den perversesten Pegeln mit einer Präzision, die mich umhaut.
Dieser Lautsprecher wird mein Wohnzimmer so schnell nicht wieder verlassen.