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Hilfe!!! Bildschirm/Drucker Kalibrieren

Hier dreht es sich um (fast) alles...
Ruben1979
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Re: Hilfe!!! Bildschirm/Drucker Kalibrieren

Beitrag von Ruben1979 »

BlueDanube hat geschrieben: Außerdem sind solche Karten bezüglich Farbe ebensowenig kalibriert wie ein Taschentuch.
Das stimmt nicht, beim SpyderCube und anderen Graukarten aus Kunststoff ist das grau nicht einfach gedruckt sondern durchpigmentiert. Basierend auf eine industrielle Kalibrierung.
Will heissen, wenn du es verkratzt, ist darunter auch das gleiche Grau.

Übrigens ist dieses 18% grau wirklich eher dunkel aber seit eh und je der Standard für die Fotografie. Sowohl für die Belichtungsmessung wie auch für den Weissabgleich, wenn man in der RAW-Bearbeitung von den drei Pipetten (weiss, grau, schwarz) die graue nimmt.
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BlueDanube
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Re: Hilfe!!! Bildschirm/Drucker Kalibrieren

Beitrag von BlueDanube »

18% grau ist seit eh und je Standard für die Belichtungsmessung, nicht für Weißabgleich - den gibt es erst seit ein paar Jahren!
Die Standardgraukarte für die Belichtungsmessung ist seit Jahrzehnten die von Kodak (Größe Ca. A4). Diese hat exakt 18% Reflexionsvermögen, ist aber nicht 100% farbneutral.
Dass Spyder eine 18% Graufläche anwendet, ist eigentlich ein Designfehler, denn für die Belichtungsmessung ist die Fläche zu klein und für den Weißabgleich ist sie zu dunkel.
Hellgrau bietet hierfür eine bessere Genauigkeit.
194 +/- 1 ist genauer als 128 +/-1.
Gruß
BlueDanube

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Ruben1979
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Re: Hilfe!!! Bildschirm/Drucker Kalibrieren

Beitrag von Ruben1979 »

Es ist genau das gleiche grau einer Graukarte. Und es ist ja nicht für die Belichtungsmessung, sondern für den Weissabgleich gedacht. Die werden ja nicht so einen SpyderCube designen und nicht daran denken, das richtige grau zu verwenden.

18% Reflexionsvermögen ist bei grau ja nichts anderes als eben 18% grau...

Ist ja auch egal, Tatsache ist, Hauptsache Graukarte, ich benutze nunmal dieses SpyderCube und bin froh ist es etwas robust, eine gewöhnliche Graukarte tut es aber auch. Wichtig ist, dass man den Weissabgleich macht...
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lalamichel
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Re: Hilfe!!! Bildschirm/Drucker Kalibrieren

Beitrag von lalamichel »

Ruben1979 hat geschrieben:Wichtig ist, dass man den Weissabgleich macht...
Kommt drauf an was man erreichen will. Wenn man im Studio professionelle Fotos machen möchte ist es sicher unabdingbar.
Für Urlaubsbilder oder wenn man überwiegend aussen fotogrfiert ist es eher nicht so wichtig, das können aktuelle DSLRs schon ganz gut alleine.
Dann gibt es immer noch die Möglichkeit mit der Tonwertkorrektur in PS oder ähnliches etwas nachzujustieren.
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Re: Hilfe!!! Bildschirm/Drucker Kalibrieren

Beitrag von BlueDanube »

lalamichel hat geschrieben:Wenn man im Studio professionelle Fotos machen möchte ist es sicher unabdingbar.
Für Urlaubsbilder oder wenn man überwiegend aussen fotogrfiert ist es eher nicht so wichtig, das können aktuelle DSLRs schon ganz gut alleine.
Das Gegenteil ist der Fall.
Im Studio kennt man bereits die Farbtemperatur der verwendeten Lampen.
Im Freien wechselt die Beleuchtung aber signifikant - da muss man messen!
Die in der Kamera integrierte Automatk kann nur die Farbe des fotografierten Objekts messen und ausgleichen - nicht die Farbe der Beleuchtung.
Gruß
BlueDanube

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lalamichel
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Re: Hilfe!!! Bildschirm/Drucker Kalibrieren

Beitrag von lalamichel »

Tja, komischerweise habe ich bei Aussenaufnahmen keine Probleme mit der Farbtemperatur, drinnen mit Blitz oder bei Mischlicht schon.
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vToast
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Re: Hilfe!!! Bildschirm/Drucker Kalibrieren

Beitrag von vToast »

Hallo Matthias211!

Vielleicht liegt der "Rotstich" nicht an deiner Datei, sondern am Fotoladen...

Als es noch Schlecker gab, habe ich die selben Fotos in zwei verschiedenen Filialen abgegeben.
Im direkten Vergleich sah man die Unterschiede. Ich habe die Verkäuferin daraufhin angesprochen und es stellte sich heraus, das verschiedene Fotolabors zuständig waren.

Also einfach mal den Fotoladen wechseln - vielleicht hilft es.
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root2
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Re: Hilfe!!! Bildschirm/Drucker Kalibrieren

Beitrag von root2 »

Im Grunde genommen ist es tatsächlich recht leicht die "Sache mit der Farbe"... solange es nur gleiche Lichtquellen gibt, die sich nie ändern :)

Dann misst man die Farbtemperatur der Lichtquelle(n) mittels eines Targets, stellt die Kamera entsprechend ein, und die Bilder werden konsistent und farbmäßig gleichmäßig. Dieser Fall wird aber nur dann zum Tragen kommen, wenn man im abgedunkelten Studio mit einem fest vorgegebenen Setting arbeitet. Hier würde ich auch definitiv den automatischen Weißabgleich der Kamera ausschalten und sowieso nur voll manuell fotografieren (bzw. halt so wenig Automatiken wie möglich aktiv haben - je nach Kamera).

Sobald man Mischlicht bzw. sich änderndes Licht hat wird es kompliziert.

Da gibt's mehrere Möglichkeiten:
- Man verlässt sich darauf, dass die Kamera "so schlau" ist und den Weißabgleich so einstellt, dass es "passt". Für mich die schlechteste Variante, denn nicht immer weiß die Kamera, was ich persönlich möchte. Daher...

- Natürlich haben moderne Kameras alle möglichen automatischen Helferlein an Bord aber bei so wichtigen Dingen wie dem Weißabgleich lasse ich mir nichts vorschreiben und stelle ihn manuell ein :) Natürlich muss man dann darauf achten, nicht in strahlender Sonne mit einem Weißabgleich für "Schatten" zu fotografieren... Diese Sache funktioniert ganz gut, wenn man sich auf die wechselnden Bedingungen beim Fotografieren einstellt (Wechsel zwischen Sonne/Schatten/Wolken/...). Aber auch diese Variante hat ihre Grenzen...

- Wenn nämlich Mischlicht ins Spiel kommt hat man sowohl mit der Automatik, als auch dem manuellen Weißabgleich verloren - zumindest wenn man ein farblich homogenes Bild möchte. Wird z. B. in einem Innenraum, der mit Neonröhren beleuchtet wird ein Blitz verwendet während man draußen im Fenster wunderschönen Sonnenschein sieht wird das farbtechnisch ohne Korrekturen sehr wahrscheinlich in einem mittleren Fiasko enden. Dann kommt man nicht umhin die Farbwerte der Lichtquellen so gut es geht "anzupassen" (Stichwort: "color balancing"). Da sich die Sonne nur ungern anpassen lässt, was ihre Farbtemperatur angeht könnte man sie (bzw. das Fenster) z. B. aus dem Bild herausschwenken. die Neonröhren wird man auch nur sehr unpraktikabel mit großen Farbfolien umhüllen können. Also bleibt noch die Option den Blitz in der Temperatur zu verändern (z. B. mittels eingefärbter Folien / "Gels").

Auf andere Möglichkeiten (RAW Fotografie, nachträgliches selektives Ändern der Farbtemperatur und Korrektur mittels Maskieren, etc.) gehe ich mal nicht ein :)
Wobei: RAW zu fotografieren macht es einem sehr leicht einen grundlegend falsch eingestellten Weißabgleich ohne Verluste der Bildqualität zu ändern. Daher lege ich es jedem ans Herz- wenn es die Kamera hergibt - gerade bei wichtigen Shootings unbedingt im RAW Format zu schießen.

Interessenten des Themas kann ich folgende (englischsprachige) Seite nur wärmstens ans Herz legen:
- Den strobist Blog mit ihrem umfangreichen "101": http://strobist.blogspot.de/2006/03/lighting-101.html
- Den Blog von lightingmods: http://lightingmods.blogspot.de/2007/11 ... color.html
- Den Artikel über "color balancing" auf der Seite der "Digital Photography School": http://digital-photography-school.com/h ... with-gels/

Die "Sache mit der Farbe" lässt sich also nur dann reproduzierbar und korrekt umsetzen, wenn man sie von Anfang (Farbtemperatur beim Foto) an bis zum Ende (Ausbelichtung) stringent umsetzt und sich mit der Materie ein klein wenig auskennt.

Die Anpassung (Kalibirierung/Profilierung) der einzelnen Komponenten aufeinander ist da absolut wichtig. Denn gilt es doch hier verschiedene Farbräume unter einen Hut zu bringen. Die meisten Kameras schießen Fotos in RGB (additive Farbmischung), die meisten Drucker (bzw. die Druckvorstufe) arbeiten aber im (kleineren) CMYK Farbraum (subtraktive Farbmischung). Eine bestmögliche Anpassung der verschiedenen Systeme (Drucker, Scanner, Kamera) und Farbräume (RGB, CMYK, HCL) wird durch die Verwendung von ICC-Profilen (Farbprofilen) und das sogenannte "Gamut-Mapping" vorgenommen. Hier wird versucht, dass möglichst alle Farben auf dem gesamten Arbeitsprozess gleichmäßig und konsistent wiedergegeben werden. Im besten Fall geschieht die Profilierung der einzelnen Prozesse bzw. Hardware durch genormte Muster ("IT8-Targets") an deren Ende ein ICC-Profil entsteht, welches für den weiteren Arbeitsprozess gerätetypisch eingesetzt werden muss, um die Farbverbindlichkeit gewährleisten zu können.

Interessante Links zum Thema "Profilierung":
http://www.saxoprint.de/blog/der-farbra ... vergleich/
http://de.wikipedia.org/wiki/ICC-Profil
http://de.wikipedia.org/wiki/IT8

Kurzfazit: Wenn Farbverbindlichkeit gewünscht ist, müssen ALLE beteiligten Geräte Profiliert sein und die jeweiligen Profile auch verwenden - sonst wirds nix :D

Viel Spaß beim Fotografieren und weiterhin immer gutes Licht :)

P.S.: Kleine Anekdote zum Thema "Wenn Farbmanagement schief läuft" zum Schluss...
Ich hatte mal - aus Mangel an entsprechenden Labors und weil ich die Fotos schnell brauchte - einen Film Ilford HP5 (Schwarzweissfilm) in einem kleinen Fotolädchen entwickeln und ausbelichten lassen, der "sich damit auskennt". Ergebnis: Der Film wurde zwar einigermaßen korrekt entwickelt, die Bilder jedoch wurden auf allerbestes "Kodak Royal Digital" Papier ausbelichtet und hatten alle einen ganz sanften... Hellblaustich - Kunst kommt eben doch von Können! ;)
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