Hallo Kellerkind,
vielen Dank für die Wiederbelebung!
In meinem jetzigen Raum habe ich eine eher schlechte Aufstellung, da es sich um ein zentrales Wohnzimmer mit 5 Zimmertüren, 1 Balkonschiebetür, Parkett und relativ viel Glas handelt. Unsymetrische, modenbegünstigende Aufstellung, schlicht der Bewohnbarkeit geschuldet. Wenn es Dich interessiert schau mal in meine Galerie. Sind zwar teilweise noch alte Bilder mit den Nuboxen, aber das ändert ja am Raum nichts.
Das EQ System von meinem Receiver (Pioneer VSX 921) ist hier leider an seine Grenzen gekommen.
Daher hatte ich mir ein Antimode DC 2.0 mit dem ich viel experimentiert habe angeschafft. Das arbeitet mit parametrischen EQs. Damit war schon viel möglich, insbesondere im Bassbereich. Seit 14 Tagen nenne ich einen Emotiva XMC-1 Prozessor mein Eigen. Mit dem durch das Antimode Gelernten und der Software REW (Room EQ Wizard) habe ich die PEQs der XMC-1 dermassen gut eingestellt bekommen, das ich heute schon ziemlich glücklich bin. Ich weiß ja von welcher Achterbahn ich Frequenzgang- und Nachhallmäßig komme...
Im Dezember gibt es ein DIRAC (Raumkorrektur Software) Update für die XMC-1, mal sehen was damit noch geht... Die PC-Testversion der Software hatte ich mal ausprobiert und das war schon enorm, was die gebracht hat. Ich bin also was EQing angeht ganz gut ausgestattet und kann bei kritischen Raumsituationen eingreifen. Mittlerweile auch gerichtet und einigermaßen Zielführend.
Was ich aber auch gelernt habe, ist das eine gute Aufstellung, Raum- und Lautsprecher, sowie einfachste akustische Massnahmen (Eckabsorber, erste Reflektionen...), den größten klanglichen Gewinn bringen und das anschliessende Eingreifen maximal reduzieren. Der Nachhall durch Parkett, Beton, Leder und Glass, muss halt irgendwie kompensiert werden.
Ich glaub ich brauch nen anderen Einrichtungsstil... Holzständerbauweise, Teppich, Textilsofa und viele offene Regale... gefällt mir nur noch nicht...
Die heutige Wohnung ist nur noch absehbar unser Domiziel, daher kann ich mich mit den ganzen elektronischen Tricks und Gimmicks arrangieren und gehe Kompromisse ein.
In unserem zukünftigen Haus, wollen wir aber hoffentlich einige Jahrzehnte leben. Hier soll es dann schon, ohne die ganzen Spielereien so gut wie möglich passen. Was dann noch nicht passt kann man immernoch irgendwie optimieren.
Meine Kenntnisse beruhen aber auf Gelesenem und den Erfahrungen in meinem jetzigen Raum, der zwar grenzwertig ist, aber dennoch den allgemeinen Grundriss "Rechteck" entspricht. Da funktionieren dann die Regeln und Tipps, die man überall finden kann. Man kann sie ausprobieren und die Wirkung unmittelbar hören. Dann muss man sich halt entscheiden was davon dauerhaft machbar ist. Wenn die Lautsprecher mitten im Raum stehend hervorragend klingen, aber keiner mehr in die Küche kann, ohne über Kabel oder die LS zu stolpern, dann weiß ich zwar wie es klingen könnte, aber es ist halt in diesem Wohnzimmer nicht praktikabel...
Keine Erfahrungen und kaum was zum lesen, habe ich über Halboffene, L-förmige, unsymmetrische, etc. Räume gefunden. Meist nur "untypisches, unvorhersehbares, noch schwierigeres Verhalten". Daher meine Frage nach Einschätzungen zu diesem speziellen Raum, in einem potenziellen neuen Haus. Ich möchte hier ganz eigennützig von der größeren Erfahrung Anderer profitieren und versuchen die Lernkurve dann etwas steiler zu gestalten.
Allerdings haben wir uns mittlerweile aus anderen Gründen gegen diese Immobilie entschieden. Ich bin mir aber sicher bei der Nächsten, wieder einen akustisch suboptimalen Raum zu finden, der mich mit offenen Fragen zurück lässt.
VG,
Micha