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Re: DIY Helmholtzresonator Abstimmungsproblem
Verfasst: Mi 18. Mär 2015, 12:42
von Tin
Danke für eure Einschätzungen! Ich habe jetzt nochmal nachgedichtet und werde wenn es getrocknet ist nochmals drüber schauen und evtl. nochmals nachdichten. Die Frontplatte sollte meines Erachtens aber dicht abschließen, da sie zwar nur an der Kante der Rückplatte aufliegt, aber Rückseitig wie folgt mit Kleber verschlossen wurde. Dabei handelt es sich im übrigen um "Fix ALL Classic".
Was aber eben auch nicht verstehe, dass die Wasserfalldiagramm sich offensichtlich schon unterscheiden und teilweise ja auch charakteristische Absenkungen haben. Aber ich kann eben kein Muster erkennen.
Liebe Grüße
Re: DIY Helmholtzresonator Abstimmungsproblem
Verfasst: Mi 18. Mär 2015, 13:16
von Sencer
Die Unterschiede würde ich entweder auf Messungenauigkeiten oder auf verschieben von Messmikro oder Lautsprecher zurückführen. Der Lautsprecher musst du fürs Bohren wegbewegt haben. Hast du Korken für die Löcher? Dann könnte man nochmal messen ohne etwas zu verschieben - meine Vermutung wäre, dass es dann noch weniger Unterschiede gibt.
Re: DIY Helmholtzresonator Abstimmungsproblem
Verfasst: Mi 18. Mär 2015, 17:25
von Georg A.
Ich hab da auch noch was im Kopf, dass der Helmi wirklich effizient nur nahe der Hörposition ist. Vielleicht ist das hier das Problem
Re: DIY Helmholtzresonator Abstimmungsproblem
Verfasst: Mi 18. Mär 2015, 20:03
von Tin
Das denke ich nicht. In den Raumecken ist die Anregung am stärksten und entsprechend wirkt der HHR meines Wissens nach dort am besten.
Ich habe heute einen Erfolg verbuchen können und im Klopftest eine Resonanz deutlich messen können. Zuvor hatte ich nochmal nachgedichtet und einen anderen FFT-Analyzer für die Analyse genutzt. Ich hatte das 45mm Loch wieder verschlossen und bin jetzt mit 4x 32mm und 1x 8mm bei einer Resonanzfrequenz von 32 Hz.
Macht es Sinn den HHR auf die 23 Hz Mode abzustimmen (Beeinflusst diese nicht alle höhenwertigen Moden?)? Oder sollte ich besser auf die 40 Hz Mode trimmen?
Liebe Grüße
Re: DIY Helmholtzresonator Abstimmungsproblem
Verfasst: Do 19. Mär 2015, 18:24
von engineer
Die Wirkung auf den Gesamtraum ist in den Ecken am Stärksten, da dort der Schalldruck am größten ist und damit die Anregung zum Gegenschwingen. Die Auslöschung ist lokal damit am Besten. Je weiter man weg geht von dem HR, ist es so, dass man etwas mehr (primären) Schalldruck hat und etwas weniger Auslöschung abbekommt. Ganz konkret ist es aber so, dass eben in den Ecken der Druck am Grössten ist und beim Weggehen massiv abnimmt, womit sich die Situation definitiv verbessert. Man wird ja auch sicher nicht in der Ecke sitzen und hören.
Umgekehrt kann es Moden geben, die am Abhörplatz ein relatives Druckmaximum haben. Theoretisch könnte ein HR dort durchaus besser wirken. Man muss das eben 3-dimensional sehen und schauen, welche Frequenz gerade das Problem ist, wo ist drückt und wo sie stört.
Zu der Frage der 23 Hz: Bist du sicher, dass Du den Helmi so weit von seiner designten RF wegtrimmen kannst?
Zu der Frage der Vielfachen der Modenfrequenzen: Generell wirkt der HR nur auf der eingestellten Frequenz und keulenartig bei Nachbarfrequenzen, je nach Bandbreite und Dämpfung. Die Wirkung auf die Vielfachen davon Moden ist gering bis null.
Re: DIY Helmholtzresonator Abstimmungsproblem
Verfasst: Fr 27. Mär 2015, 12:53
von Andy4u
Hi, hast du denn einen Dämmstoff in den Resonator eingefügt bzw in den "Resonatorhals" ?
Der sollte da schon irgendwo rein sonst wird der Absorptionsbereich sehr schmalbandig.
http://www.nubert-forum.de/nuforum/post ... 13&t=38566#
Ansonsten würd ich auch die Lautsprecheraufstellung etwas optimieren, Weiter weg von der Wand...
Ich will mir demnächst übrigens auch mal so´n Ding in die Ecke stellen / Selbstbauen. ..
Also, ich hoffe auf positive Resonanzen von dir
(Wortspiel ich lach mich tot)
Re: DIY Helmholtzresonator Abstimmungsproblem
Verfasst: Fr 27. Mär 2015, 13:18
von stanley
Hatte mich auch einmal versucht mit Helmholtzresonatoren. Ist leider fehlgeschlagen. Man findet viele verschieden Formeln etc. Schlussendlich hätte ich auch so riesen Dinger bauen müssen um etwas zu erreichen.
1. Miss die Eigenfrequenz der Holzkiste. Auf die Kiste schlagen und mit dem Mik messen. Weiss nicht ob das Mik in der Kiste drin sein müsste oder nicht. Die Kiste kann ja schlussendlich nur die Frequenz "einfangen", die seiner Eigenfrequenz entspricht.
2. Dichtigkeit wurde schon angesprochen.
3. Leider ist es auch so, dass der HHR am richtigen Ort stehen muss. Also muss man das Ding herumschieben und herumdrehen und immer wieder messen.
Wenn man nur Löcher macht taucht in der Rechnung dementsprechend nur die Dicke des Materiales auf. Man kann auch verschieden lange Rohre, Röhrchen einführen für die Abstimmung. Z. B. Abwasserrohre aus Kunststoff vom Baumarkt etc. Geht auf alle Fälle schneller als Löcher bohren und anschliessend eventuell wieder verschliessen.
Re: DIY Helmholtzresonator Abstimmungsproblem
Verfasst: Fr 27. Mär 2015, 15:30
von engineer
Die Designformeln kranken meistens daran, dass ideale Verhältnisse angenommen werden und stur durchgerechnet wird, statt eine Variationsrechnung aufzuziehen. Da muss man nur mal eine 0mm bei dem Abstand für Dämmung und Kasten in eine 1mm ändern und bekommt total andere Kurven. Und nun lautet die Frage: Welchen Abstand hat die Dämmung? Antwort: Zwischen 0,02 und 0,2 mm - je nach Pressung, Dicke und Unebenheiten. Fehlervariation im Bereich 20%-50%.
Der zweite Punkt ist die Holzbeschaffenheit. Holz hat keine gleichmäßige Absorbtion sondern eine stark frequenz- und schwach amplitudenabhängige. Damit gibt es keinen konstanten Koeffizienten. Bei MDF sieht es etwas besser aus, weil das in kleine Bröckchen gespalten ist und gleichförmiger arbeitet. Da wirkt sich dann aber die Feuchtigkeit, der Leimgehalt und auch die Korngrösse aus. Fehlervariation im Bereich 20%-30%.
Der dritte Punkt ist die Öffnung. Wenn die nicht 100% sauber gebohrt ist und damit grösser, als berechnet oder teilweise entgratet wurde, sodass sich am Ausgang andere Luftwirbel bilden, kommen da weitere Unsicherheiten von 10%-20% rein.
Im ungünstigsten Fall addieren sich die Fehler und die erzielte Frequenz ist mal gleich 50% daneben.
Re: DIY Helmholtzresonator Abstimmungsproblem
Verfasst: Fr 27. Mär 2015, 16:07
von Andy4u
Man findet viele verschieden Formeln etc.
Hi also grundsätzlich ist die Formel f0=170*
(S/(V*(t+2dt)
)^0,5 richtig
Wobei S der ResonatorHals-Querschnitt in
cm^2; t die Resonatorhalslänge (Meistens = Materialdicke)in
cmund V in
l
Obacht muss man geben dass für Kreisförmige Löcher 2dt rund 0,8 D sind (also der 0,8 fache Durchmesser in cm und nicht der 1,6 fache)
Jedenfalls verändert Absorptionsmaterial im Halls mit Sicherheit die Resonanzfrequenz! und wenn der Resonator nicht in einem Schalldruckmaximum steht dann bringt er natürlich auch nix
Re: DIY Helmholtzresonator Abstimmungsproblem
Verfasst: Fr 27. Mär 2015, 17:42
von engineer
Diese Formel berücksichtigt aber schon mal keine Innenbedämpfung und auch nicht wirklich den Strömungswiderstand und die Position der Eingangsbedämmung. Das ist oben ist gewissermassen der leere Resonator, der nur durch die Luftreibung agiert. Das Problem solcher Typen ist, dass sie extrem schmalbandig sind und gleichzeitig anfällig gegen Temperatur- und Holzveränderung sind. Wenn sich das ein bischen verschiebt, ist die Wirkung dahin. Zudem können die gehörig nachschwingen. Mit breitbandigeren Systemen ist man da etwas besser bedient.
Zum Abstimmen vielleicht noch: Man kann auf die Innenseite des Holzes einen Ring / ein Rohr aufsetzen, das den Strömungskanal verlängert, und dies ohne, dass die Wandstärke in die Höhe schnellen muss. Mit weniger Wandstärke nimmt er weniger Energie auf und schwingt weniger nach. Noch ein Tipp: Länge, Breite und Höhe für schmalbandige Resos auf dasselbe Mass bringen - bei breitbandigen um jeweils 20%-30% variieren, also z.B. 50cm, 60cm, 75%.
Beim Aufstellen leichter und grossvolumiger Resonatoren schwingen deren Gehäusewände stärker. Die Elongation geht mit l im Kubik. Da macht es dann einen grossen Unterschied, ob sie auf einer stark schwingenden langen Seite liegen oder auf einer kurzen. Und auch ein harter Boden / oder ein Teppich, auf dem sie liegen, macht einen Unterschied. Gfs weich hinlegen oder gfs auch entkoppelt aufstellen.
Ist Dein Resonator innen verstärkt, also mit Querstrebe: Bei der Größe könnte das was helfen.
Man bräuchte mal ein Spektrum des Resos, wenn er angeregt wird.