Der "Fehler" besteht in dem Fehlen eines exakten Phasenvergleichs und einer dynamischen Phasenmessung. Die Kurven auf den Oszilloskopschirmen werden getriggert, d.h. je nach Einstellung der Triggerschwelle wird eine stabile Kurve mit willkürlicher Phase gezeigt. Ein niederfrequenteres Schweben fällt damit unter den Tisch. Diese statische und dynamische Phasenverschiebung kann man mit einer etwas anderen Anordnung leicht zeigen, indem man das erzeugende Signal als Bezug nimmt.
Und: Oszilloskope gelten eher als "Schätzeisen", denn als genaue Messinstrumente, denn wer möchte anhand eines fetten Strahls entscheiden, wie genau die Kurven zusammenpassen? Selbst auf einen DSO ist das nicht direkt darstellbar, da die auch auf nur mit 10/12 Bit sampeln. Einen Fast-Sinus, den ein Laie oprisch nicht von einem guten unterscheiden kann, lässt sich schon mit einem R2R-DAC mit einfachem RC-Filter erzeugen. Wenn, bräuchte man eine Differenzmessung der beiden Signale und eine vorherige Kalibierung der Kanäle.
Von daher ist das Video - sagen wir mal - "unvollständig". Vor allem die Darstellung, es gäbe keine Treppen, ist nur für die digitale Domain richtig. Denn am Ausgang des DACs auf der analogen Seite hat man diese Ecken durchaus ( siehe dazu aber weiter unten).
Richtig und auch sehr anschaulich finde ich die Darstellungen zum Dithering und Noise Shaping, wobei ich nicht sicher bin, ob das der Laie in so kompakter Form auch vollständig versteht. Dabei geht es allgemein gesprochen um das Überwinden der Probleme einer diskreten Abtastfrequenz sowie der limitierten Auflösung beim Sampeln. Durch Überabtasten und Verrauschen kann man die Stufigkeit sozusagen "tunneln".
Moderne DACs nutzen das und verzerren das Signal, das sie ausgeben, passend vor, sodass der rekonstruierende Anti-Aliasing-Filter optimal angesteuert wird und ein möglichst optimales geglättetes Signal erzeugt. Von daher kommen praktisch keine wirklichen Treppen (siehe oben) aus dem DAC, sondern verrauschte Signale. Die sehen auf den ersten Blick noch schlimmer aus, werden aber nach dem AA-filter zu einem glatten Kurvenzug.
http://www.mikrocontroller.net/articles/Dithering
Auch schon bei der Aufnahme (ADCs) werden diese Techniken genutzt. Trotzdem gelingt das auf beiden Seiten niemals perfekt und ist nach wie vor weit davon entfernt, echte 24 Bit auszulasten. Selbst beste Wandler haben da noch wenigstens einen Faktor 10 Luft.