Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Huskykiro hat geschrieben:
2. Für eine Flache Rotwein unter einer Brücke wird es langen

Haste mal ne Mark, äh Euro.

Die verschiedenen Herangehensweisen an diese Thematik sind schon sehr interessant und wie so oft im Leben, breit gefächert.

Durch den Thread hier erhält man mal einen guten Einblick wie die Leute vorsorgen, das geht von der rein gesetzlichen Rente, bis hin zu den verschiedensten privaten Absicherungen..... Ein spanendes Thema.

Jemand hier mit privater Basisrente?
Was zahlt Ihr so durchschnittlich pro Jahr ein (Teil-/Vollselbstständig)?

Ein Teil meiner Altersvorsorge war die Aufnahme eines Studiums - dafür muss ich Ende des Jahres dann erstmal das BaFög-Darlehen zurückzahlen Gelohnt hat es sich jedenfalls jetzt schon.
Danach habe ich dann wieder mehr Luft um Geld in Fonds (Indexfonds und Rentenfonds) zu stecken.
Ansonsten stecke ich seit Studienzeiten Geld in eine private Rentenversicherung mit bisher noch ganz guter Verzinsung und später dann steuerfreier Auszahlung. Die monatlichen Beiträge sind nicht so hoch, aber dafür spare ich dann über einen recht langen Zeitraum - ausserdem sind solche Versicherungen immer nur mässig flexibel, daher möchte ich nicht zu viel Geld dort reinpumpen...lieber investiere ich das dann in Fonds.

Abgesehen davon ist das bei mir mit der Berechnung der späteren Rente eh nicht so einfach, da ich derzeit in ein ausländisches System einzahle welches eine Umlage- und ein Anlage-Komponente beinhaltet. Gibt dann also später vier Töpfe aus denen ich Rente erhalten werde, was für eine Wundertüte. Daher sträube ich mich auch, einen weiteren Vertrag abzuschliessen, obwohl ein nachranging besteuerter, steuerabzugsfähiger Vertrag bei meinem Grenzsteuersatz sehr attraktiv wäre.

jottlieb hat geschrieben:Ein Teil meiner Altersvorsorge war die Aufnahme eines Studiums - dafür muss ich Ende des Jahres dann erstmal das BaFög-Darlehen zurückzahlen Gelohnt hat es sich jedenfalls jetzt schon.

Ja, ich denke je jünger man ist umso sinnvoller ist jede Investition in Bildung und Qualifikationen die einem später beim Erfolg im Beruf helfen. Aus rein finanzieller Sicht schon.

In jedem Fall kann ich dazu nur sagen:

dtpadler hat geschrieben:zu 2) bisher Riester ich ein bisschen vor mich hin, aber was ernsthaftes wird wohl erst kommen, wenn ich mit Studium fertig bin und endlich verdiene.

Wenn ich es heute nochmal entschieden müsste, ich würde nicht in die starren & teuren Versicherungsprodukte investieren, schon gar nicht wenn man noch studiert. Natürlich ist das sparen an sich wichtig und disziplinierend, aber die Beträge die man sich da mühsam abgespart machen den Braten dann doch nicht fett - zumal man kaum/gar nicht von Steuereffekten profitiert und gerade bei den Versicherungsprodukten soviel in Gebühren und Provisionen fließt, dass auch ein Großteil des Zinseszins-Effekts verloren geht. Aber - damals habe ich es auch so gemacht und die Versicherungen laufen auch heute noch. Wahrscheinlich müsste ich mal ausrechnen ob es nicht sinnvoller wäre die Verträge Beitragsfrei zu stellen und die Sparraten nicht auch woanders anzulegen.

Lieber - wie jottlieb u.a. auch schreiben - in freies Vermögen sparen - es gibt auch nichts besseres als die gefühlte Freiheit einen Job zu kündigen wenn es nicht mehr paßt und trotzdem keine Sorge zu haben zu müssen wie man im Zweifel eine bestimmte Zeit überbrücken kann.

urlaubner hat geschrieben:Jemand hier mit privater Basisrente?
Was zahlt Ihr so durchschnittlich pro Jahr ein (Teil-/Vollselbstständig)?

http://dr-peterreins.de/2013/09/basisre ... gerechnet/
http://dr-peterreins.de/2015/02/lohnt-s ... -wirklich/
Ich finde dieser Autos schreibt nüchtern, gut und verständlich zum Thema. Rürup dürfte wohl v.a. interessant sein um Kapital für die AV vor den Folgen einer Insolvenz zu schützen bzw. wenn man seiner Selbstdisziplin nicht über den Weg traut. Oder wenn man viele Verwandte hat die überdurchschnittlich alt geworden sind und man das Risiko der Langlebigkeit absichern will.

Ansonsten schließe ich mich Marcel an, ich finds interessant zu lesen wie unterschiedlich die Herangehensweisen sind. Ich bin überrascht, dass noch keiner aufs große Erbe verwiesen hat. Kenne so manchen im Umfeld wo das einen Großteil der Planung ausmacht.

Ein weiterer grundsätzlicher Lesetipp fand ich früher immer die Kolumne aus der FAZ von Volker Lohmann:
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/mei ... FAZContent
Auch wenn die Beträge um die es da geht oft recht hoch gegriffen sind, funktionieren sie gut um die grundsätzlichen Mechanismen zu erklären. Vor allem den Gedanken Renten als Barwerte beim "Kassensturz" mit zu berücksichtigen war (für mich) ein echter Aha-Effekt, auch wenn es im Nachhinein so offensichtlich klingt. Die Kolumnen von 2008-2013 sind noch alle einsehbar, wobei sich im Laufe der Jahre natürlich auch vieles wiederholt hat. Ich fand es jedenfalls sehr motivierend mich näher mit manchen Themen auseinanderzusetzen.

Ja, Augen auf bei der Berufswahl.
Man muss aber auch bedenken, dass man, wenn man zu Arbeitszeiten ein höheres Einkommen gewohnt ist, natürlich auch im Alter einen höheren Bedarf hat. Einfach, weil man es gewöhnt ist.

Wohnungs- Hauseigentum zur Selbstnutzung: Auch wenn man so umsichtig ist und auch immer über die notwendigen Geldmittel verfügt, dass kein Renovierungs-/Reparaturstau entsteht, darf man nicht vernachlässigen, dass selbst die Nebenkosten und die laufenden Instandhaltungskosten für ein Haus um ein Vielfaches höher sind, als bei einer Mietwohnung. Dazu kommt, dass man im Alter vielleicht einen viel geringeren Platzbedarf hat und mit der normalen Unterhaltspflege von Haus und Garten aus gesunddheitlichen Gründen eventuell überfordert ist. Ok, kann man dann die Hütte immer noch verkaufen, solange sie noch in Schuss ist...

Seit Jahren explodieren die Erwerbskosten für Immobilien in teils astronomische Höhen, so dass man sich wirklich fragt, wer diese Investitionskosten jemals erwirtschaften will. Selbst wenn die Finanzierung derzeit außerordentlich günstig ist. Klar, an wirtschaftlich unattraktiven Standorten sieht es vielleicht anders aus. Muss jeder selber wissen, ob er seine begrenzte Lebenszeit mit der Fahrt zur Arbeit verbringen will....

Ansonsten sind über diesen immens langen Zeitraum einfach viel zu viele Unwägbarkeiten. Einen Plan zu haben ist sicher gut, ob er aufgehen wird, weiß man am Tag X.

Und der Tag X wird prognostisch immer später eintreten. Vorsorge sollte also auch für den Fall getroffen werden, dass man bis zum Tag X nicht mehr aktiv am Erwerbsleben teilhaben kann. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung schützt bis zum möglichen Renteneintritt. Was gleicht aber die verloren gegangenen Anwartschaften aus?

Das erinnert mich doch dran, das mich seit Tagen dieser Fuzzi von der Bank versucht zu erreichen. Es geht um Altersvorsorge, wovor ich mich bisher erfolgreich gedrückt habe…ts ts ts

rubert hat geschrieben:Das erinnert mich doch dran, das mich seit Tagen dieser Fuzzi von der Bank versucht zu erreichen. Es geht um Altersvorsorge, wovor ich mich bisher erfolgreich gedrückt habe…ts ts ts

Ein guter Grund, darauf nicht zu reagieren.
In Deutschland nennt man ja leider irrtümlicherweise die Angestellten bei einer Bank “Bankberater” - das ist komplett irreführend. Man sollte immer im Hinterkopf behalten dass die Leute bei einer Bank letztendlich auch nur Verkäufer sind und damit inhaltlich das gleiche tun wie Angestellten im Autohaus oder Media Markt. “Beratung” findet höchstens im Rahmen des eigenen Produktportfolios statt.

Bitte ihn mal danach dir eine Rechnung zu den Produkten mit Zahlungsstrom aufzustellen und für den Garantiezins den Effektiv-Zinssatz auszurechnen. Das Excel soll er dir mitgeben...
Keine Sorge er wird es vermutlich eh nicht können, weil die auch nur "Tools" haben wo sie Knöpfe drücken können (so jedenfalls meine Erfahrung).

Hintergrund: Der "Garantiezinssatz" bei den Produkten bezieht sich immer nur auf den "Sparanteil", wieviel aber von deinem monatlichen Beitrag übrig bleibt als Sparanteil weißt du in der Regel nicht. So kommen die ganzen negativen Renditen zu stande. Beispiele für Kosten:
- Abschluss- und Vertriebskosten (idR verteilt auf die ersten X Jahre)
- laufende Kosten in der Aufschubdauer: x€ für jedes Versicherungsjahr
- laufende Kosten im Rentenbezug: x% der gezahlten Rente für jedes Jahr
- Verwaltung des Sicherungskapitals: Y% des Deckungskapital
- Kosten für die beinhalteten Fonds / Verwaltungskosten
- Bei Dachfonds kommt natürlich noch die Verwaltungskosten des Dachfonds dazu.

Sencer hat geschrieben:
Also wie schaut es bei euch mit dem Thema Altersvorsorge :
1) Habt ihr einen Plan?
2) Falls ja, wie weit seid ihr mit eurem Plan?

zu 1: Kein Plan.
zu 2: siehe zu 1

Ich muss zugeben das ich, ausser der gesetzlichen Rente, noch absolut gar nix in dieser Hinsicht unternommen habe.

Wenn ich mir die aktuelle Entwicklung so angucke bin ich im Moment eh der Meinung das es, wenn es für meine Generation soweit ist, eine Einheitsrente für jeden gibt.
Da kann es einem eventuell sogar passieren, das sie einem jeden Cent den man andersweitig für die Rente angelegt hat, auf die gesetzliche anrechnet und dadurch solange gekürzt wird bis das andersweitige aufgebraucht ist. Siehe auch Arbeitslosengeld oder Harz4.

Ich weiß, klingt sehr pessimistisch.