Hallo Malte,
Malte hat geschrieben:Hallo Frank,
Frank Klemm hat geschrieben:- Hochtonkalotte 20 bis 25 mm
- Mitteltonkalotte 50 bis 75 mm
- Formgebung der Front
- Front aus Spritzguß (PP, PC oder Alu), nicht Holz oder ähnlich schwer formbare Materialien
Nicht das billigste, aber im normalen Preisrahmen machbar.
Mit einer solchen - auch in meinen Augen idealen - Bestückung (ich würde auf jeden Fall 75er und 25er Kalotten vorziehen, wenn ich auch mal in Richtung Trennfrequenzen/Pegelfähigkeiten etc. denke) erreicht man, plan auf einer halbwegs breiten Schallwand montiert, aber bestenfalls eine Halbraumstrahlercharakteristik. Das ist zwar für gut bedämpfte Räume und/oder geringe Hörabstände ideal, nicht jedoch für typische Hifi-Abhörsituationen - man überlege sich mal, besonders bei relativ nahen Seitenwänden, wie stark die Reflexionen sind, die durch den auf 50...120 Grad jenseits der Hauptachse abgestrahlten Schall entstehen. Will man aber größere Bündelungen als 5 dB erreichen (nehmen wir mal für Hifi-zwecke irgendwas um 8 oder 10 dB als Ideal an), wird die Formgebung der Schallwand/Schallführungen zu einer gewaltigen Aufgabe, man schaue sich nur mal die Mittelhochtonkonstruktion der bereits erwähnten K+H O500C an, von Entzerrung und Optimierung gar nicht zu reden.
Die Schallführung der O500C ist technologisch keine Herausforderung mehr. Mathematisch kann so was gut beschrieben werden, und auch von der Numerik ist das zwar aufwendig, aber mittlerweile von Aldi-PCs beherrschbar.
Zur Zeit der Konstruktion der O500C war das wahrscheinlich kritischer.
BTW sind 1-GHz-Prozessoren auch nicht machbar (unbestrittende Meinung um 1968 rum) und 10fach Zooms wird es auch nie geben (Anfang der 70er Jahre).
Die Produktion ist auch weitgehend unkompliziert, wenn man in größeren Stückzahlen produziert. K&H hat mit so was wahrscheinlich mehr Probleme als größere Hersteller.
Auch für Bastler ist das ein größeres Problem, er wird sich kaum für 20000 € die Preßformen herstellen lassen können und auch mit Mindermengenaufschlägen und Mindestabnahmemengen von 500 bis 2000 Stück wird er Probleme haben.
Formgebung im Feinmechanik/Optikbereich ist wesentlich kritischer, kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
Problematisch wird allerdings die Forderung nach Echtholzfurnieren bei solchen Schallwänden.
Anstreben würde ich weiterhin:
- Richtfaktor von 8 +/- 2 dB von 100 Hz bis 10 kHz
- Aktivkonzept mit DSP (ein Teil der Entwicklung kann ohne Hardwareänderungen am Schluß erfolgen)
- Class-D für die Frequenzbereiche bis 2 kHz
- Class-AB oder Class-H für höhere Frequenzen
Mögliche Chassisbestückung
- 25 mm Kalotte für 2 kHz ... 20 kHz
- 75 mm Kalotte für 700 Hz ... 3 kHz
- 180 mm Konus für 200 Hz ... 1000 Hz
- 180 mm Konus auf der Rückseite für aktive Bedämpfung rückwärtiger Schallanteile
- 4x 200 mm Konus für unterhalb 200 Hz mit Baßreflexabstimmung auf 27 Hz
- Reihenfolge: 200 mm, 200 mm, 200 mm, 180 mm, 75 mm, 25 mm, 200 mm
Bemerkung: Konuslautsprecher bündeln besser als Kalotten. Siehe Diagramme in der K&T. Kalotten fallen meist schon recht zeitig ab, strahlen aber immer noch viel zur Seite ab.
Konus hält sich meist wacker bis +/-30°, fällt dann aber schneller ab. Ohne Waveguide ist daher ein Konus besser, wenn man wenig Schall in Extremrichtungen haben will.
Verstärker
- 2x Class H mit 50 Watt an 4 Ohm
- 6x Class D mit 60 Watt an 4 Ohm
Netzteil
- Schaltnetzteil +/- 30 Volt bei Leerlauf, +/- 27 Volt bei 15 Ampere
Quellen
- Analog: 2 Volt oder 20 Volt effektiv
- Digital: Koax, 32...96 kHz
- Digital: Optisch, 32 kHz...96 kHz
- Debug-Modus: Alle 8 Chassis direkt vom PC aus ansprechbar (IEEE 1394 oder USB 2.0)
Mögliche Spielereien
- veränderbare Richtcharakteristik
- Modifikation der Frequenzverteilung auf die Chassis in Hochlastsituationen
- dynamsicher Subsonic-Filter entsprechend der Tiefsttonbelastung
- Ausschalten bei fehlendem Signal nach 1 Stunde
- Lautstärkereglung und Loudness
- Equalizer
Ein von mir recht geschätzter Teilnehmer eines anderen Forums hatte deshalb das o.g. Lautsprecherkonzept realisiert (mit 2 10" als TT, wenn ich mich entsinne, Kalotten von 75 und 25 mm sowie Trennung bei 600 und 3000 Hz), und eine Schallführung aus Schaumstoff davorgebaut (große Keile im Winkel von 45 Grad zur Schallwand, sodaß nur ein Abstrahlbereich von +-45 Grad frei bleibt), um die nicht erwünschten Schallanteile so weit wie möglich zu bedämpfen. Sehr einfach zu bauen und zu entzerren, bleibt als Problem nur die Optik (Breite der Konstruktion) und die gegenüber einer typischen Waveguide-Konstruktion verschlechterte Sensivity.
Hobbymäßig ist so was nicht einfach. Die Methoden, die einem zur Verfügung stehen, verschlagen einen in die 70er Jahre zurück.