Der Grundsatz der Idee ist der dass man die Erkenntnis aus Blindtests heranzieht und noch weiter zu seinen Gunsten zu nutzen. Also nicht nur um "Fehlkäufe" zu vermeiden (wo man glaubt etwas sei besser, aber es stellt sich heraus man dachte das nur weil kein Pegelabgleich stattgefunden hatte), sondern um proaktiv zu sagen, für eine so schmale Nuance der Verbesserung die bereits durch wenige db Lautstärkeunterschied übertroffen wird, brauche ich die Investition nicht zu machen.
Natürlich ist es ein Stückweit auch nur ein Gedankenspiel. Aber es geht nicht um selbstveräpplung, sondern tatsächlich in die gleiche Stoßrichtung wie Stefans Frage: Muss es immer eine Verbesserung sein? Wenn ja warum? Und wenn sich ein vergleichbarer starker oder gar stärkerer Effekt erzielen lässt durch einen kostenlosen Dreh am Lautstärkeregler, ist es dann sinnvoll trotzdem noch die 1000€ hinzulegen? Im Hörvergleich wird ja schnell mal jede Nuance riesig - da fällt es schwer ein Urteil zu fällen ab wann ein Unterschied groß genug, dass er eine Ausgabe rechtfertigt.
Daher die Idee des "Handicaps" - i.S.v. eine Verbesserung muss so deutlich spürbar sein, dass sie auch trotz eines Lautstärkehandicaps noch eindeutig durchsetzen kann.
caine2011 hat geschrieben:ansonsten muss man natürlich stefanb uneingeschränkt recht geben: warum verbessern wollen, wenn man zufrieden ist
da muss man sich auch nicht selbst mit psychotricks einlullen....was soll das?
Weil es verschiedene "Ebenen gibt auf denen man etwas versteht. Es gibt einen riesigen Unterschied dazwischen etwas kognitiv zu verstehen und etwas als Erkenntnis durch und durch zu begreifen. Beispiel: Objektiv/Kognitiv weiß man dass die ganzen Probleme etc. des Alltags NIchtigkeiten sind und dass es einem eigentlich gut geht. Aber wenn du mal in einem schweren Verkehrsunfall völlig unbeschadet rauskommst dir aber bewusst wird wieviel gravierend schlechter alles hätte nun sein können, erlebst du die Tage danach mit einer derartigen Gelöstheit/Sorgenfreiheit wie sich durch nichts anderes replizieren lässt.
Stefan versucht ja auch verzweifelt mit Worten zu vermitteln was seine seine Erkenntnis aus X Jahren Hifi ist - es gibt aber Dinge die lassen sich nicht kognitiv vermitteln. Es braucht praxisbehaftete Elemente die auch eine innerliche Veränderung der Einstellung hervorrufen. Und der Dreh am Lautstärkeregler ist so etwas (wenn auch natürlich nichts annähernd so dramatisches/wirkungsvolles wie eine Nah-Tod Erfahrung).
volker.p hat geschrieben:Also ich will dir deine Euphorie über Klangverbesserung durch Lauter machen nicht nehmen. Aber wie kann es sein, das du all die Verbesserungen durch Lauter stellen erreichst?
Weil diese Erfahrungen wiederholt immer wieder beschrieben werden wenn bei einem Hörvergleich kein Pegelabgleich stattgefunden hat. Und weil sich das auch teilweise durch die Psychoakkustik erklären lässt wie das Gehör funktioniert (geht natürlich nur bis zu einer gewissen Lautstärke...). Und weil ich selber die Erfahrung schon gemacht habe wieviel besser es klingt, wenn man (bei guten Aufnahmen ) lauter stellt und wieviel bescheiden, wenn man wieder leiser dreht. Auch die Loudness-Funktion/ATM-Dreherei ist ja nichts weiter als das Nutzen dieser Wissens um das subjektive Hörerlebnis zu verbessern.