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Re: 1db a day keeps the little man away
Verfasst: Mi 22. Jul 2015, 01:13
von caine2011
volker.p hat geschrieben:Sencer hat geschrieben:Auch wenn ich an dem Tag nichts sonst mache, drehe ich gegen Ende des Tages immer 1db lauter. So freue mich täglich mindestens einmal darüber wie der Vorhang fällt, die Räumlichkeit besser wird und man präzisere Ortung / Staffelung hat.
Also ich will dir deine Euphorie über Klangverbesserung durch Lauter machen nicht nehmen. Aber wie kann es sein, das du all die Verbesserungen durch Lauter stellen erreichst?
weil man nunmal einfach mehr hört, je lauter es ist, das liegt im ding der sache
ansonsten muss man natürlci stefanb uneingeschränkt recht geben: warum verbessern wollen, wenn man zufrieden ist
da muss man sich auch nicht selbst mit psychotricks einlullen....was soll das?
Re: 1db a day keeps the little man away
Verfasst: Mi 22. Jul 2015, 07:05
von horch!
caine2011 hat geschrieben:
ansonsten muss man natürlci stefanb uneingeschränkt recht geben: warum verbessern wollen, wenn man zufrieden ist
da muss man sich auch nicht selbst mit psychotricks einlullen....was soll das?
Ob StefanB das wirklich so gemeint hat? Stimmt, sein Beitrag liest sich so. Aber von ihm waren auch schon völlig andere Töne zu
lesen...
Ansonsten würde ich zustimmen bzw, es so sagen: Zufriedenheit ist das Ziel, nicht Verbesserung - und wenn man mit "Psychotricks" zu diesem Ziel beitragen kann - warum nicht? Immerhin sitzt man hier sozusagen an der Quelle, denn Zufriedenheit spielt sich in der Psyche ab! Verbesserung hingegen wäre ein Ziel, an dem man prinzipiell niemals ankommen kann. (Das schließt natürlich
nicht aus, dass ein gewisses Maß an Verbesserung auch zielführend sein kann.)
PS: Umgekehrt funktioniert es natürlich auch. Psychotricks sorgen für Verbesserungsbedarf trotz bereits erreichtem höchsten Niveau und ehemaliger Zufriedenheit - nennt sich Marketing.
Re: 1db a day keeps the little man away
Verfasst: Mi 22. Jul 2015, 07:17
von horch!
caine2011 hat geschrieben:volker.p hat geschrieben:Sencer hat geschrieben:Auch wenn ich an dem Tag nichts sonst mache, drehe ich gegen Ende des Tages immer 1db lauter. So freue mich täglich mindestens einmal darüber wie der Vorhang fällt, die Räumlichkeit besser wird und man präzisere Ortung / Staffelung hat.
Also ich will dir deine Euphorie über Klangverbesserung durch Lauter machen nicht nehmen. Aber wie kann es sein, das du all die Verbesserungen durch Lauter stellen erreichst?
weil man nunmal einfach mehr hört, je lauter es ist, das liegt im ding der sache
Meiner Erfahrung nach hört man die Details (bei gehobenen Lautstärken - von richtig laut rede ich nicht) einfach leichter. Wenn man sich aber dann auf einzelne Details konzentriert, hört man sie auch leise.
Ich frage mich das oft, wenn ich hier Hörvergleiche lese: Wenn Box B in den Ohren des Hörers etwas besser macht als Box A, z.B. die Lokalisierung - heißt das nicht einfach nur, dass mit Box A ein Tick mehr Konzentration notwendig ist? Gerade wenn der Vergleich auf sehr hohem Niveau stattfindet, wie bei Spitzenboxen ein und desselben Herstellers?
Re: 1db a day keeps the little man away
Verfasst: Mi 22. Jul 2015, 08:25
von caine2011
@horch: naja das ding ist ja: du weißt dass es 1/2/3 dB lauter ist und deswegen besser klingt, die ungewissheit ob was geht bleibt
und zum zweiten punkt: naja wenn eine box weniger konzentration benötigt als eine andere, dann ist wieder eine besser, du hast nur die wertungskriterien verschoben
Re: 1db a day keeps the little man away
Verfasst: Mi 22. Jul 2015, 08:32
von StefanB
Wenn man ne Eltax 3 dB lauter hört als ne nubert, ist die dann besser ?
Kaufen wir also 79,90€ Boxen, machen die tüchtig laut, und gut ?
Ziemlich kurzer Ansatz.
Stefan
Re: 1db a day keeps the little man away
Verfasst: Mi 22. Jul 2015, 08:38
von dimitri
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
Re: 1db a day keeps the little man away
Verfasst: Mi 22. Jul 2015, 08:39
von caine2011
Re: 1db a day keeps the little man away
Verfasst: Mi 22. Jul 2015, 09:37
von Genussmensch
König Ralf I hat geschrieben:Hallo,
wenn das bei dir klappt ists ja gut.
Leider hab ich für mich die Erfahrung gemacht das auch Geräte die leiser gehört werden , besser klingen können.
Oder Geräte die lauter gehört werden , immer noch schlechter klingen.
Von daher klappt das bei mir nicht.
Ich käme auch nicht auf die Idee Geräte nur bei einer Lautstärke zu testen.
Aber ich bin nicht Forumsmehrheitskonform.
Macht mir aber auch nichts.
Ich versuche einfach so dem kleinen Mann im Ohr nicht zu schnell nachzugeben.
Mir reicht meist der Gedanke an den Wertverlust und ob mir die weiteren Investitionen das Geld wert sind.
Grüße
Ralf
Das sehe ich genauso. Die Lautstärke ändert nichts an der Grundcharakteristik eines Lautsprechers.
Der Ansatzpunkt dürfte einzig und allein die innere Haltung sein. Da es definitiv immer noch bessere Boxen geben wird, bedarf es zur Zufriedenheit des Entschlusses, dass das erreichte Niveau in Anbetracht der eingesetzten Mittel ausreichend ist. Es ist tatsächlich in erster Linie ein Entschluss, weniger ein sich irgendwie, also ohne eigenes Zutun einstellendes diffuses Gefühl des "Angekommenseins"; solche Gefühle sind schwankend und drohen jederzeit umzuschlagen in latente Unzufriedenheit. Resultat sind die bekannten ewigen Austauschzyklen.
Ein solcher Entschluss bedarf - je nachdem - einer nicht unerheblichen Willenskraft. Das ist anstrengend und manchmal wenig erfreulich. Es ist umso anstrengender, je mehr einem die qualitativ hochwertige Musikwiedergabe bedeutet.
Ich habe übrigens den Eindruck, dass StefanB mit vielen seiner Beiträge auf diesen mentalen Kraftakt hinweisen will.
Viele Grüße
Genussmensch
Re: 1db a day keeps the little man away
Verfasst: Mi 22. Jul 2015, 10:00
von caine2011
wer an vertstärkerklang glauben möchte, der hat sowieso nichts mit pegelabgleich am hut
Re: 1db a day keeps the little man away
Verfasst: Mi 22. Jul 2015, 11:07
von Sencer
Der Grundsatz der Idee ist der dass man die Erkenntnis aus Blindtests heranzieht und noch weiter zu seinen Gunsten zu nutzen. Also nicht nur um "Fehlkäufe" zu vermeiden (wo man glaubt etwas sei besser, aber es stellt sich heraus man dachte das nur weil kein Pegelabgleich stattgefunden hatte), sondern um proaktiv zu sagen, für eine so schmale Nuance der Verbesserung die bereits durch wenige db Lautstärkeunterschied übertroffen wird, brauche ich die Investition nicht zu machen.
Natürlich ist es ein Stückweit auch nur ein Gedankenspiel. Aber es geht nicht um selbstveräpplung, sondern tatsächlich in die gleiche Stoßrichtung wie Stefans Frage: Muss es immer eine Verbesserung sein? Wenn ja warum? Und wenn sich ein vergleichbarer starker oder gar stärkerer Effekt erzielen lässt durch einen kostenlosen Dreh am Lautstärkeregler, ist es dann sinnvoll trotzdem noch die 1000€ hinzulegen? Im Hörvergleich wird ja schnell mal jede Nuance riesig - da fällt es schwer ein Urteil zu fällen ab wann ein Unterschied groß genug, dass er eine Ausgabe rechtfertigt.
Daher die Idee des "Handicaps" - i.S.v. eine Verbesserung muss so deutlich spürbar sein, dass sie auch trotz eines Lautstärkehandicaps noch eindeutig durchsetzen kann.
caine2011 hat geschrieben:ansonsten muss man natürlich stefanb uneingeschränkt recht geben: warum verbessern wollen, wenn man zufrieden ist
da muss man sich auch nicht selbst mit psychotricks einlullen....was soll das?
Weil es verschiedene "Ebenen gibt auf denen man etwas versteht. Es gibt einen riesigen Unterschied dazwischen etwas kognitiv zu verstehen und etwas als Erkenntnis durch und durch zu begreifen. Beispiel: Objektiv/Kognitiv weiß man dass die ganzen Probleme etc. des Alltags NIchtigkeiten sind und dass es einem eigentlich gut geht. Aber wenn du mal in einem schweren Verkehrsunfall völlig unbeschadet rauskommst dir aber bewusst wird wieviel gravierend schlechter alles hätte nun sein können, erlebst du die Tage danach mit einer derartigen Gelöstheit/Sorgenfreiheit wie sich durch nichts anderes replizieren lässt.
Stefan versucht ja auch verzweifelt mit Worten zu vermitteln was seine seine Erkenntnis aus X Jahren Hifi ist - es gibt aber Dinge die lassen sich nicht kognitiv vermitteln. Es braucht praxisbehaftete Elemente die auch eine innerliche Veränderung der Einstellung hervorrufen. Und der Dreh am Lautstärkeregler ist so etwas (wenn auch natürlich nichts annähernd so dramatisches/wirkungsvolles wie eine Nah-Tod Erfahrung).
volker.p hat geschrieben:Also ich will dir deine Euphorie über Klangverbesserung durch Lauter machen nicht nehmen. Aber wie kann es sein, das du all die Verbesserungen durch Lauter stellen erreichst?
Weil diese Erfahrungen wiederholt immer wieder beschrieben werden wenn bei einem Hörvergleich kein Pegelabgleich stattgefunden hat. Und weil sich das auch teilweise durch die Psychoakkustik erklären lässt wie das Gehör funktioniert (geht natürlich nur bis zu einer gewissen Lautstärke...). Und weil ich selber die Erfahrung schon gemacht habe wieviel besser es klingt, wenn man (bei guten Aufnahmen ) lauter stellt und wieviel bescheiden, wenn man wieder leiser dreht. Auch die Loudness-Funktion/ATM-Dreherei ist ja nichts weiter als das Nutzen dieser Wissens um das subjektive Hörerlebnis zu verbessern.