Re: High End on Tour
Verfasst: Mo 23. Nov 2015, 23:18
Sooo. Habe es gestern doch noch auf die High End nach Dortmund geschafft
Ich war gleich zu Beginn da. Was mir schon mal auffiel und unverständlich blieb, warum alle Vorführungen ausschließlich zur vollen Stunde beginnen!? Die dauern dann auch meistens nicht einmal ganz 30 Minuten. Bei 6 Stunden Öffnungszeit hat man dann natürlich keine Chance, alles hören zu können, falls man das möchte, da es ja deutlich mehr als 6 Räume gab, wo vorgeführt wurde. Es wäre so einfach, wenn der eine oder andere vielleicht einfach mal zur halben Stunde anfangen würde.
Interessant auch das unterschiedliche Konzept der Vorführungen: Die einen haben diese bei offener Tür gehalten. Natürlich gab es dann einen hörbaren Grad an Unruhe (aber vertretbar). Die meisten wollten dem vorbeugen, indem sie die Türen geschlossen haben. Man konnte aber trotzdem immer hinein und heraus gehen. Nur Quadral pflegte hier ein besonderes Verfahren: Da wurde die Tür direkt mit Beginn der Präsentation abgeschlossen! Ich war 2 Minuten nach der vollen Stunde da und kam nicht mehr hinein!
Aber nun zu den Geräten (bezüglich dessen, was ich hören konnte):
Ich bin zuerst bei den Kopfhörern hängen geblieben. Ich habe dort die Top-Teile von Audio-Technica, Grado, Audioquest und von Hifiman hören können. Der Audio-Technica ließ sich nicht schlecht an, war aber mit komplexerem Orchestergeschehen irgendwie überfordert. Das wirkte dann wie komprimiert. Grado und Audioquest haben mich nicht überzeugt. Dafür war der Hifiman (HE-1000) ziemlich geil. Guter Sitz, sehr detaillierter Klang, ohne aber zu sezieren. Ein schöner entspannter Klang in allen Lagen, auch keine aufdringlichen Höhen. Einfach schön zu hören. Für 3,5k€ kann man aber auch was erwarten. Interessant, dass die anderen keineswegs günstigen Hörer dagegen schon deutlich abfielen!
Bei den Lautsprechern sind mir folgende Marken als interessant aufgefallen:
Progressive Audio - Extreme I (ein erstaunlicher Bass aus der kleinen Box! Hätte gern mal ein größeres Modell gehört.)
Cabasse - Murano (tolle Kompakt-LS zum Preis der NV140, nur im Tiefbass hörbare Grenze)
Geithain - ME 800K in einer Vorführung des WDR
??? - es gab noch ein Paar aktive Kompakte (was hier in etwas eine Größe der NV60 meint), die ich leider nicht mehr zuordnen kann. Sie spielten erstaunlich unbeachtet vor sich hin. Hatten mich aber ziemlich beeindruckt. Sehr guter und vollständiger Gesamtklang mit erstaunlichem Tiefgang.
Ein bisschen muss man natürlich auch bei den Zubehör-Herstellern stöbern. Da habe ich mal den Herrn vom Phonosophie-Stand angesprochen, worauf ich spontan eine erstaunliche Vorführung bekam, was der Raumaktivator und ein Energie-Sphere so machen. Die Demonstration wurde im Gespräch, also mit der Sprache und deren Verständlichkeit, vorgeführt. Ich habe deutliche Unterschiede gehört und hätte das gern im Canton-Raum nochmal anhand von Musik hören wollen, wo der Herr mich hin empfahl. Hier wurde aber wieder nur mit der Reference gemetert. Diverse Phonosophie-Teile waren da zwar sichtbar im Einsatz. Darauf wurde aber nicht eingegangen, zumindest so lange ich da war.
Bei Silent Wire konnte man mal Kabelquerschnitte verschiedener LS-Kabel sehen. Interessant, wie unterschiedlich das so aussehen kann und durch was für kleine Äderchen das Signal bei einem mehr als daumendicken Kabel dann doch nur gehen. Die Erklärung auf meine Frage nach den Unterschieden der Bauart war eher dürftig und sicher nicht so recht dazu angetan, letztlich sündhaft teure Kabel zu rechtfertigen. (Ein Schelm, wer jetzt hier Böses denkt!)
Auch auf der Messe angekündigt, aber letztlich doch nicht anwesend, war der Kopfhörer-Optimizer von HD-Klassik. Zum Glück konnte ich den vor ein paar Tagen schon an anderer Stelle ausgiebig begutachten. Im Netz findet sich schon ein interessanter Testbericht dazu (Link zum Gerät und Test nachstehend). Ich konnte die dort beschriebenen Eindrücke vollumfänglich nachvollziehen (habe den Test erst NACH meinem Hören entdeckt und gelesen, wusste also beim Hören noch nicht, was mich erwarten würde).
Kurz zum Gerät: Der (eigene) Kopfhörer wird individuell vermessen und der Optimizer, der im Grunde ein KH-Verstärker ist, wird speziell auf den eigenen KH eingestellt, so dass er baubedingte Abweichungen in Lautstärken und Frequenzgang ausgleichen soll. Angeblich sollen ja gerade die teureren KH schon vom Hersteller selektierte Teile haben. Trotzdem gibt es hier offensichtlich noch mehr als deutlich hörbare Reserven! Man kann die "Optimizer"-Funktion ein- und ausschalten. Wenn man sie gehört hat, geht es zurück geschaltet einfach nicht mehr auszuhalten. Unfassbar, wie der bisher für normal oder sogar gut gehaltene Hörer so klingen kann! Die Instrumente erhalten mit Optimizer einfach den natürlichen Klang. Die Raumortung nimmt zu, ebenso wie die Detail-Vielfalt. Da geht insgesamt nicht nur einer von den berühmten Vorhängen weg. Muss man einfach mal gehört haben. Ein sensationelles Produkt mit absolutem Alleinstellungsmerkmal - entwickelt von einem Tonmeister, der eine klangliche Referenz zum Abhören seiner Aufnahmen gesucht hat, da er ja sonst nie genau weiß, was der KH nun gerade selber dazu macht oder was der Aufnahme anzulasten ist. Leider auch nicht gerade ein Schnäppchen, aber mindestens mal für die eine Empfehlung, welche sich zum Spitzen-KH auch den standesgerechten KH-Verstärker anschaffen wollen. Das funktioniert übrigens auch bestens mit preiswerteren Kopfhörern.
http://www.hd-klassik.com/headphone-optimizer
http://www.av-magazin.de/Testergebnis-H ... 729.0.html
Es gab also insgesamt wieder Einiges zu entdecken, auch wenn einige gute Bekannte von der Berliner High End wieder mit der gleichen Vorführung da waren (umso mehr konnte ich mich auf die noch nicht gehörten Sachen konzentrieren) und das Konzept teilweise etwas besucherfreundlicher gestaltet werden könnte.
Bevor jemand fragt: Ich habe keinerlei Bilder gemacht. Ich hoffe, hier trotzdem einen kleinen Eindruck vermitteln zu können.
Ich war gleich zu Beginn da. Was mir schon mal auffiel und unverständlich blieb, warum alle Vorführungen ausschließlich zur vollen Stunde beginnen!? Die dauern dann auch meistens nicht einmal ganz 30 Minuten. Bei 6 Stunden Öffnungszeit hat man dann natürlich keine Chance, alles hören zu können, falls man das möchte, da es ja deutlich mehr als 6 Räume gab, wo vorgeführt wurde. Es wäre so einfach, wenn der eine oder andere vielleicht einfach mal zur halben Stunde anfangen würde.
Interessant auch das unterschiedliche Konzept der Vorführungen: Die einen haben diese bei offener Tür gehalten. Natürlich gab es dann einen hörbaren Grad an Unruhe (aber vertretbar). Die meisten wollten dem vorbeugen, indem sie die Türen geschlossen haben. Man konnte aber trotzdem immer hinein und heraus gehen. Nur Quadral pflegte hier ein besonderes Verfahren: Da wurde die Tür direkt mit Beginn der Präsentation abgeschlossen! Ich war 2 Minuten nach der vollen Stunde da und kam nicht mehr hinein!
Aber nun zu den Geräten (bezüglich dessen, was ich hören konnte):
Ich bin zuerst bei den Kopfhörern hängen geblieben. Ich habe dort die Top-Teile von Audio-Technica, Grado, Audioquest und von Hifiman hören können. Der Audio-Technica ließ sich nicht schlecht an, war aber mit komplexerem Orchestergeschehen irgendwie überfordert. Das wirkte dann wie komprimiert. Grado und Audioquest haben mich nicht überzeugt. Dafür war der Hifiman (HE-1000) ziemlich geil. Guter Sitz, sehr detaillierter Klang, ohne aber zu sezieren. Ein schöner entspannter Klang in allen Lagen, auch keine aufdringlichen Höhen. Einfach schön zu hören. Für 3,5k€ kann man aber auch was erwarten. Interessant, dass die anderen keineswegs günstigen Hörer dagegen schon deutlich abfielen!
Bei den Lautsprechern sind mir folgende Marken als interessant aufgefallen:
Progressive Audio - Extreme I (ein erstaunlicher Bass aus der kleinen Box! Hätte gern mal ein größeres Modell gehört.)
Cabasse - Murano (tolle Kompakt-LS zum Preis der NV140, nur im Tiefbass hörbare Grenze)
Geithain - ME 800K in einer Vorführung des WDR
??? - es gab noch ein Paar aktive Kompakte (was hier in etwas eine Größe der NV60 meint), die ich leider nicht mehr zuordnen kann. Sie spielten erstaunlich unbeachtet vor sich hin. Hatten mich aber ziemlich beeindruckt. Sehr guter und vollständiger Gesamtklang mit erstaunlichem Tiefgang.
Ein bisschen muss man natürlich auch bei den Zubehör-Herstellern stöbern. Da habe ich mal den Herrn vom Phonosophie-Stand angesprochen, worauf ich spontan eine erstaunliche Vorführung bekam, was der Raumaktivator und ein Energie-Sphere so machen. Die Demonstration wurde im Gespräch, also mit der Sprache und deren Verständlichkeit, vorgeführt. Ich habe deutliche Unterschiede gehört und hätte das gern im Canton-Raum nochmal anhand von Musik hören wollen, wo der Herr mich hin empfahl. Hier wurde aber wieder nur mit der Reference gemetert. Diverse Phonosophie-Teile waren da zwar sichtbar im Einsatz. Darauf wurde aber nicht eingegangen, zumindest so lange ich da war.
Bei Silent Wire konnte man mal Kabelquerschnitte verschiedener LS-Kabel sehen. Interessant, wie unterschiedlich das so aussehen kann und durch was für kleine Äderchen das Signal bei einem mehr als daumendicken Kabel dann doch nur gehen. Die Erklärung auf meine Frage nach den Unterschieden der Bauart war eher dürftig und sicher nicht so recht dazu angetan, letztlich sündhaft teure Kabel zu rechtfertigen. (Ein Schelm, wer jetzt hier Böses denkt!)
Auch auf der Messe angekündigt, aber letztlich doch nicht anwesend, war der Kopfhörer-Optimizer von HD-Klassik. Zum Glück konnte ich den vor ein paar Tagen schon an anderer Stelle ausgiebig begutachten. Im Netz findet sich schon ein interessanter Testbericht dazu (Link zum Gerät und Test nachstehend). Ich konnte die dort beschriebenen Eindrücke vollumfänglich nachvollziehen (habe den Test erst NACH meinem Hören entdeckt und gelesen, wusste also beim Hören noch nicht, was mich erwarten würde).
Kurz zum Gerät: Der (eigene) Kopfhörer wird individuell vermessen und der Optimizer, der im Grunde ein KH-Verstärker ist, wird speziell auf den eigenen KH eingestellt, so dass er baubedingte Abweichungen in Lautstärken und Frequenzgang ausgleichen soll. Angeblich sollen ja gerade die teureren KH schon vom Hersteller selektierte Teile haben. Trotzdem gibt es hier offensichtlich noch mehr als deutlich hörbare Reserven! Man kann die "Optimizer"-Funktion ein- und ausschalten. Wenn man sie gehört hat, geht es zurück geschaltet einfach nicht mehr auszuhalten. Unfassbar, wie der bisher für normal oder sogar gut gehaltene Hörer so klingen kann! Die Instrumente erhalten mit Optimizer einfach den natürlichen Klang. Die Raumortung nimmt zu, ebenso wie die Detail-Vielfalt. Da geht insgesamt nicht nur einer von den berühmten Vorhängen weg. Muss man einfach mal gehört haben. Ein sensationelles Produkt mit absolutem Alleinstellungsmerkmal - entwickelt von einem Tonmeister, der eine klangliche Referenz zum Abhören seiner Aufnahmen gesucht hat, da er ja sonst nie genau weiß, was der KH nun gerade selber dazu macht oder was der Aufnahme anzulasten ist. Leider auch nicht gerade ein Schnäppchen, aber mindestens mal für die eine Empfehlung, welche sich zum Spitzen-KH auch den standesgerechten KH-Verstärker anschaffen wollen. Das funktioniert übrigens auch bestens mit preiswerteren Kopfhörern.
http://www.hd-klassik.com/headphone-optimizer
http://www.av-magazin.de/Testergebnis-H ... 729.0.html
Es gab also insgesamt wieder Einiges zu entdecken, auch wenn einige gute Bekannte von der Berliner High End wieder mit der gleichen Vorführung da waren (umso mehr konnte ich mich auf die noch nicht gehörten Sachen konzentrieren) und das Konzept teilweise etwas besucherfreundlicher gestaltet werden könnte.
Bevor jemand fragt: Ich habe keinerlei Bilder gemacht. Ich hoffe, hier trotzdem einen kleinen Eindruck vermitteln zu können.