Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Du musst diese Ansicht auch nicht teilen. Es ist doch völlig ok, wenn man unterschiedliche Herangehensweisen hat, sein Hobby, Musik zu hören, auszuleben.
Außerdem wurde hier bisher ein evtl. besserer Klang nicht als Hauptargument für Vinyl genannt.

Noble-Savage hat geschrieben:Außerdem wurde hier bisher ein evtl. besserer Klang nicht als Hauptargument für Vinyl genannt.

So ist es. Ich fand es zu Beginn einfach nur spannend einen 25-30 Jahren Plattenspieler mit der doch sehr modernen nuPro A-700 zusammen zu bringen.

Erst mit der (Wieder-) Beschäftigung mit dem Thema Vinyl, ist das Interesse daran erneut entbrannt. Ich gehöre einer Generation an, die mit Schalplatten aufgewachsen ist.
Vielleicht wird man - was das Thema Vinyl angeht - einfach nostalgisch.

Wie dem auch sei, mir geht es ausdrücklich nicht darum "Digital vs. Analog", da soll jeder Musik genießen wie er/sie mag. Mir jedenfalls macht's mit Analog wieder viel Spaß .

Gruß
Ente

Nucon hat geschrieben:...
Aber wer liebt schon die praktische und bequeme Frau...?
....

An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich's (zumindest beim Musikhören) doch eher sehr bequem haben möchte.

Ich habe es früher so extremst gehasst, ständig Tonträger auspacken zu müssen und anschließend wieder aufzuräumen (als ehemaliger Nebenerwerbs-DJ war das für mich damals besonders nervig).
Mit steigender Anzahl der Tonträger stieg auch der Hass auf das Aus- und Einräumen der Tonträger.

Da ich aber eh keinen Unterschied zu meinen digitalisierten Schallplatten-Dateien hören kann, bin ich nun endlich komplett davon befreit irgendwelche Tonträger aufräumen zu müssen (auch den CD-Player gibt es nicht mehr).

Aber ich gebe zu, beim Anblick eines Technics 12xx kommen mir auch noch schöne Erinnerungen zurück.



Gruss Rank

Habe auch nicht den Eindruck, dass es um den Vergleich von Qualitäten geht. Alle 'Datenträger' haben ihre Vor- und Nachteile und sicherlich auch ihre Berechtigung. Trotzdem wäre für mich auch die bessere Klngqualität...was auch immer das bedeutet...kein Grund die Platte aufzugeben.

Letztlich hoffe ich doch, dass es uns allen um das spontane Fuss Wippen, Mitgröhlen, freuen und Weinen geht...die Emotionen die Musik auslösen kann. Wenn es nämlich um messbares ginge, müsste sich so manch altes Medium geschlagen geben, klar!

Ich nehme den Thread auch nicht als Diskussion wahr sondern vielmehr als Forum über seine Leidenschaft aus unterschiedlichen Perspektiven zu sprechen

Auch von mir herzlichen Glückwunsch zu Deiner neu entdeckten Leidenschaft.
Ich war damals, als die CD groß herauskam auch kurz versucht meine Schallplattensammlung zu verkaufen und mir für das Geld neue CDs zuzulegen.
Gottseidank habe ich den Gedanken aber schnell verworfen.
Für mich war das Hören von Schallplatten immer ein bewussteres Musikhören. Wenn mir bei einer CD ein Titel nicht so gut gefallen hat, dann wurde er einfach übersprungen. Bei der Platte war das naturgemäß nicht so einfach und so habe ich meine Platten meistens ganz durchgehört. Dadurch habe ich gewisse Lieder durch mehrmaliges Hören erst richtig schätzen gelernt.
Für mich ist mein Plattenspieler auch eine "Zeitmaschine" - wenn ich mich am Abend bei einem kühlen Bier oder einem guten Glas Wein hinsetze und die Platten höre, die ich mir in den 70er Jahren von meinem kargen Taschengeld gekauft habe, versetzt mich allein der Geruch des Vinyls beim Auflegen in meine Jugend zurück und es kommen die schönsten Erinnerungen hoch an die Zeit wo gewisse Klassiker der Musikgeschichte noch einfach brandneue Lieder waren. Auch die Haptik und die Gestaltung der Cover tragen dazu bei.
Ich habe mir heuer auch ein neues Tonabnehmersystem gegönnt und bin schwer überrascht, welche Verbesserung das gegenüber meinem alten System gebracht hat.
Ich habe aber auch eine große CD Sammlung und höre Musik auf MP3 Player - alles hat seine Berechtigung und Vor- und Nachteile.
Aber das Hören von Vinyl ist für mich einfach Genuß pur und wie ich aus einigen Beiträgen entnehme gibt es doch sehr viele Gleichgesinnte, die genauso denken und fühlen.
Aber das hat sicher nichts mit der Qualität der Aufnahmen zu tun, sondern hat, wie oben angeführt, diverse andere Gründe.
Vielleicht ist es auch eine Frage des Alters , da die heutige Jugend eben mit anderen Techniken groß geworden ist.

Gruß
Charly

Ich höre auch Platte ab und zu wenn das Wetter gut ist!

in der aktuellen MINT (No. 11) ist ein sehr interessanter Artikel zu diesem Thema.

Nun muss ich mich noch mal melden....

grade habe ich eine meiner Lieblingsplatten rausgenommen, mit meiner neuen Ultraschall-Waschmaschine gewaschen, aufgelegt, und ohne einen einzigen Knackser durchgehört.
Eine Scheibe von 1978, ich weiss noch, bei meinem ersten Liebeskummer (aber auch bei besseren "Gelegenheiten" ) ) legte (und lege) ich sie immer noch gerne auf.

Abgesehen aller Fragen von Qualität und Praktikabilität ist es einfach ein wunderschönes Gefühl, diese LP (und eben genau diese, und keine andere) in der Hand zu haben und zu hören.

Ich bin stolz und glücklich, diese LP über lange Zeiten, viele Partys, schlechtere Dreher wie heute, gebracht zu haben. Über 30 Jahre begleitet mich die LP....das ist dann wohl der berühmte "ideelle" Wert.

Nun kann ich das nicht wirklich "objektiv" beurteilen, denn ich stamme eben aus der "analogen" Zeit, mein erstes Hörspiel (Hui Buh, das Schlossgespenst) habe ich auf so einem Kofferplattenspieler gehört. Aber ich glaube einfach nicht, das eine Datei auf einer Festplatte emotional das gleiche bedeuten könnte.
Ähnliches gilt sicher auch für ein liebgewonnenes Buch, Bild oder was auch immer.

Wollt ich nur loswerden....

Gutes Hören,

Martin

Danke!!!

(Mein erstes war 'Das Dschungelbuch'...habe eine Originalpressubg aus den 70ern für teuer Geld nachgekauft. Meine war leider nicht mehr aufzufinden)

Bravado hat geschrieben:Die LP's, die ich digitalisiert habe, haben ihren "analogen" Klang behalten. Der ist aber nach meiner Überzeugung das Ergebnis des Aufnahmeprozesses und nicht der Wiedergabe.
Wenn man sich heute bei den Aufnahmen noch so viel Mühe machen würde, wie früher, dann wären auch die Ergebnisse besser.
Und wenn man dann noch weiß, dass das Material für die LP-Versionen im Regelfall speziell für diesen Zweck gemastered werden, dann hat man m.E. die Erklärung für die wesentlichen klanglichen Unterschiede.

LPs müssen anders gemastered werden um für das schlechteren SNR angepasst zu werden und um den nichtlinearen Frequenzgang zu kompensieren (siehe Schneidkennlinie). Gleichzeitig führt der mechanische Press- und Abtastprozess zu ganz erheblichen und charakteristischen harmonischen Verzerrungen, die von vielen als diese "Wärme" der LP empfunden werden. Eine digitale Aufzeichnung eines Signals von der LP kann diese Eigenschaft einwandfrei erhalten, da schon das normale 44.1KHz/16bit PCM den Frequenzgang und Rauschteppich der LP übertrifft. Wenn sie wollten könnten also Tonmeister und Produzenten genau diesen Klang "ab Werk" auf die CD bringen...