Ein kleiner Nachtrag zu der Frage HRA-Quellen und -Senken im Bezug auf Oberwellen:
Wenn man HRA mit einem erweiterten Frequenzbereich nutzen möchte, muss man logischerweise schauen, dass nicht irgendwo in der Signalkette Bandbegrenzungen auftauchen. Das gilt auch für die Eingangsgrenzfrequenzen vieler Verstärker und Vorverstärker, die analog an Abspieler angekoppelt sind. Wenn da 18kHz oder weniger wirken, ist das für HIFI-Abhörewege sinnvoll und sogar hilfreich, weil oberwellenlastiges Material aus DACs mittelqualitativer Zuspieler passend limitiert wird. Es führt aber mithin auch dazu, dass hohe Frequenzen im Nutzband gesenkt werden, was die Brillianz leiden lässt und ein Grund dafür sein kann, warum manch einer keine Unterschiede hört.
In dem Zusammenhang ist ein Blick auf die Daten des eigenen AMPs ganz interessant. Viele haben Bandbreiten bis zu 40kHz und mehr und Ähnliches ist auch bei höherwertigen Soundkarten zu beobachten, die mit 96kHz / 192kHz abtasten: Die Eingangsfilter werden umgeschaltet. Dabei ist die Strategie, dass nur die Signalquelle die Bandbegrenzung liefert und der (PRE-)AMP nicht weiter eingreift. Die Geschichte ist insoforn interessant, als das es eben auch Audiogeräte gibt, die die gleiche Strategie verfahren, nämlich eine Bandbegrenzung ab z.B. 24kHz einzusetzen, die mit ihrem Roll-Off dann Frequenzanteile bis 50kHz und mehr überträgt, damit das Folgegerät nicht eingeschränkt wird.
Koppelt man das, bekommt man Signalübertragungswege, die im Ultraschallbereich arbeiten können.
Jetzt wird jeder sagen, "Macht ja nix" die Ohren hören es nicht, aber ganz so einfach ist das nicht. Es kommt dann letzlich drauf an, was die Weiche und der angeschlossene Lautsprecher im Weg draus machen. Im Normalfall bei Musik mit typischem Spektrum ist es ziemlich egal, weil dieser hohen Anteil klein und die Impedanz dafür hoch ist.
Aufgefallen kann das aber bei der Nutzung bestimmter Musikgeräte: Konkret die analogen modularen Synthesizer kommen an ihren Ausgängen und Zwischenstufen oft mit Bandbreiten jenseits der 100kHz daher, um Rechteck-Signale und Sägezähne zu transportieren, auf die dann weitere anzuschließende Filter arbeiten sollen. Die reagieren dann durchaus auf hochfrequente Oberwellen und speziell die nichtlinearen Stufen, wie MOOG-Kaskaden oder Dioden-Limiter zeigen da interessante Effekte, wenn der eigentlich unhörbare Spektralanteil relevante Ausmaße annimmt, was bei solchen Wellen da der Fall ist.
Ein Punkt dabei ist, dass durch solche Anteile auch lineare Schaltungen früher an ihre Grenze kommen und dann zunehmend Oberwellen produzieren und das ist dann bei solchen Verstärkern ohne Bandbegrenzung der Fall. Damit muss man ein wenig aufpassen und mitdenken, welchen Verstärker man für welchen Zweck einsetzt.
Lustigerweise ist das bei z.B. digitalen Synthesizern (obwohl "böse" Digitaltechnik) oft nicht der Fall, weil dort die problematischen Oberwellen weggelassen oder gar nicht erst erzeugt werden:
Wen es interessiert - hier ist eine Darstellung zu dem Thema:
https://www.mikrocontroller.net/topic/221197#6922022