Re: Empfehlung für Stereosystem (später Erweiterung auf 5.1)
Verfasst: Mo 24. Dez 2018, 03:02
Ich bin mir da gar nicht so sicher, ob es da immer wissenschaftlich zugeht; ich habe oft den Eindruck, dass man sich hier schon eher im Bereich der Pseudowissenschaft oder von Voodoo befindet. Ich hätte einmal gerne einen Blindvergleich zwischen unterschiedlichen Methoden/Materialien. Aber darum soll es hier nicht gehen.Phauly hat geschrieben: Ich habe ein wenig zu der Thematik recherchiert - man kann aus der Höherlegung der Lautsprecher wohl eine regelrechte Wissenschaft machen. Sind Granitplatten hier das Mittel der Wahl oder was würde sich sonst anbieten, um die Lautsprecher zumindest 10 cm höher zu bekommen? Bin wie gesagt kein Freund von schlechten Bastellösungen.
Granit (meint hier alles, was unter dieser Begriff im Handel ist) aber auch anderes Gestein (etwa Marmor, Schiefer) scheinen mir hier sehr häufig verwendet zu werden. Es gibt womöglich auch aus akustischer Sicht Gründe dafür, aber da weiß ich selbst auch zu wenig darüber. Vielleicht waren aber auch nur clevere Steinmetze da am Werk. Rein theoretisch dürfte es aber schon auch so sein, dass hier schwere Bauteil nicht leicht in Schwindung versetzt werden können. Über Sinn, Unsinn oder Notwendigkeit sollte man hier besser gar nicht diskutieren; das wäre locker einen eigenen Thread Wert (und es findet sich auch genug dazu in diversen Foren - auch wenn ich vieles davon bezweifle). Ob dann eine Verbesserung (oder auch nur Veränderung) aufgrund eines speziellen Materials eintritt oder es einfach nur an einer Veränderung der Höhe liegt oder gar nur an Selbstaffirmation, soll hier offen bleiben.
Granit (oder Stein im Allgemeinen) wird sicher oft auch darum gewählt, weil es edel und hochwertig aussieht. Bei mir z.B. war es nur ein Frage der Optik/Haptik und mein schwarzer Nero Assoluto kostete leider knapp das 3-fache vom günstigsten grauen Granit; bei nur 3 cm (Stichwort "Fensterbank") und geringer Größe war das absolut aber nicht so relevant und ich wollte alles in schwarz haben. Siehe auch Granit-Platte für nuLine 244: Welche Farbe?.
Bei 10 cm können da aber schon auch ein paar Euro zusammenkommen. Aber sicher sind da auch Kombinationen von unterschiedlichen Materialien möglich (z.B. Stein und darunter Sockel/Beine - aus welchem Material auch immer, z.B. Holz).
Auch sehe ich eigentlich keinen Grund, warum man das nicht nur aus Holz machen kann (z.B. mehrere Lagen HDF-Platten, Zuschnitt im Baumarkt, verleimen, dann grundieren und nach Wunsch lackieren). Das muss absolut nicht nach einer schlechten Bastellösung aussehen. Was für Lautsprechergehäuse gut ist, wird für einen Sockel wohl auch recht sein!
Es gibt hier aber sicher viele Möglichkeiten, eine Erhöhung zu konstruieren. Bei der allgemeinen Stein-Affinität ist sicher noch genügend Platz für andere, kreative Lösungen (Stein [neben Granit, Marmor und Co. vielleicht auch Backstein oder ähnliches], Holz, Metall; alle möglichen Kombinationen). Und preislich geht das wohl von ein paar Euro bis zu mehreren hundert Euro.
Falls du dich dann für die 84er oder 244er entscheidest, dann würde ich es ohnedies zuerst auch ohne Erhöhung probieren. Falls es zu tief ist, kannst du dann ja mit beliebigen Materialien (Holzbretter) die optimale Höhe für dich ermitteln. Und dann, wenn du weißt wie hoch es sein soll, kannst du dich immer noch für eine endgültige Lösung entscheiden - je nach Wunsch und Geld. Ich denke, man kann da gar nicht so große Fehler machen. Vielleicht nicht gerade einen Hohlkörper, der vibrieren kann, aber sonst gibt es wohl unzählige Möglichkeiten.
Würde ich z.B. wirklich 10 cm benötigen würde, dann würde ich wohl eine Kombination aus Holz und Stein wählen: 18 mm MDF-Platten (Zuschnitt im Baumarkt; bei meiner Größe 0,84 Euro je Stück), 4 Lagen, verleimen (oder ggf. auch nur verschrauben). Dazu eine Dose Grundierung (EUR 5,45) und eine Dose Buntsprühlack (schwarz, seidenmatt, um EUR 5,39 beim Möbel-Diskonter). Als Deckschicht eine 2 cm "Fensterbank" (der teure Nero Assoluto; ca. 80 Euro für beide, inkl. Versand [SL -> AT]). Insgesamt unter 100 Euro für beide, dazu noch 2 oder 3 Stunden Arbeit und genug Zeit zum Trocknen zwischen den Lackierungen. Eine reine Holz-Lösung (5 Lagen à 18 mm = 90 mm) wäre sogar unter 20 Euro realisierbar (und ich hätte da keine akustischen Bedenken und auch optisch wäre das für mich durchaus OK, vielleicht würde ich sogar diese Lösung bevorzugen).
Da musst du immer bedenken, dass die untere Frequenz-Angabe bei den Lautsprechern ja schon -3 dB ist, der AVR auch ausreichend Power habe muss (was aber selten ein wirkliches Problem darstellen sollte, sofern man nicht ein ganz kleines Modell nimmt), aktive Subwoofer grundsätzlich immer noch tiefer gehen und Subwoofer gerne lauter als notwendig (normal) eingestellt werden.Phauly hat geschrieben:Ich bin davon ausgegangen, dass bei identischen Frequenzen der Subwoofer gewisserweise redundant sei.
Selbst der günstigste nuBox AW-443 geht hinunter bis auf 29 Hz (bei -3 dB) und somit 8 bis 10 Hz tiefer als die nuLine 84 bzw. 244. Und unten zählt jedes Hz! Der große nuLine AW-1100 würde nochmals 10 Hz tiefer gehen.
Ein Subwoofer macht sich praktisch immer "positiv" bemerkbar, selbst wenn der Frequenzgang nur wenig tiefer geht. Auch können sich andere Vorteile positiv auswirken (z.B. freiere Aufstellungsmöglichkeit im Raum).
Ob man aber einen braucht oder haben will oder schon mit der Bassleistung der normalen Lautsprecher sein Auslangen findet, ist wieder eine andere Sache.
Ja, da ist schon was dran. Vor allem wenn man sehr hochwertige Lautsprecher (z.B. nuVero) mit einem kleinen, schwachbrüstigen AVR betrieben will, verschenkt man sicher viel Potential der Lautsprecher.Phauly hat geschrieben:Ich denke man muss auch eine gewisse Verhältnismäßigkeit zwischen dem Preis des AVR und dem Preis der Lautsprecher sicherstellen.
Umgekehrt kann es aber durchaus legitim sein, wenn man ein bestimmtes Feature haben will, dass nur größere/teurere AVR bieten, eben auch einen größeren zu nehmen und damit auch günstigere Lautsprecher anzusteuern. Da wäre ich eher offen dafür. Nichts desto trotz sollte alles in einer gewissen/vernünftigen Verhältnis sein, und man genau wissen, warum man ggf. mehr in AVR oder mehr in Boxen investiert. Das Geld ist leider meist beschränkt und man muss die Kombination wählen, die einem am besten zusagt.
Nicht außer Acht lassen sollte man aber wohl auch die typische Einsatzdauer von AVR und Boxen, wo Boxen durchaus auch 3 mal so lange im Einsatz sein können (oder auch länger) - vorausgesetzt, man wird nicht infiziert und will sich ständig verbessern, denn dann wird es zwangsläufig teuer.