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Armeezeit
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Re: Armeezeit
Ich war 97/98 beim Bund, 10 Monate und da wurde schon vieles gelockert. Wir waren am ersten WE schon daheim. Wenn man sich überlegt, dass zu NVA Zeiten die Soldaten die ersten 6 Monate Ausgangssperre hatten... Das wird hier im Westen nicht viel anders gewesen sein. Aber es gab ja auch kein Feindbild mehr.
@Andy
Bei uns waren zum Schluss alle OG, 2-3 besonders fleißige, wurden sogar zum HG befördert. Ich kann mich nur an einen Busfahrer erinnern, der war Oberstabsgefreiter (?). 12 Jahre verpflichtet und 28 Striche auf der Schulter.
Ich war übrigens auch die letzten Monate im Casino. Wollte irgendwie keiner machen. Wobei die Dienstzeiten ja ganz gut waren: 1 Woche Dienst, 1 Woche frei, immer von Freitag auf Freitag. Wir haben als Ordonanz auch mehr Kohle bekommen. Alleine die Trinkgelder waren teilweise richtig gut. Bei großen Veranstaltungen haben wir zu 5-6 locker 1000 DM und mehr bekommen. Das wurde dann aufgeteilt.
Einzig unter der Woche konnte es sehr langweilig werden, wenn keine Gäste kamen. Ich habe immer um 10 Uhr angefangen, bis 24 Uhr. Und dann vor allem der verfügbare Alkohol.... Deswegen habe ich nicht verlängert und bin da raus....
@Andy
Bei uns waren zum Schluss alle OG, 2-3 besonders fleißige, wurden sogar zum HG befördert. Ich kann mich nur an einen Busfahrer erinnern, der war Oberstabsgefreiter (?). 12 Jahre verpflichtet und 28 Striche auf der Schulter.
Ich war übrigens auch die letzten Monate im Casino. Wollte irgendwie keiner machen. Wobei die Dienstzeiten ja ganz gut waren: 1 Woche Dienst, 1 Woche frei, immer von Freitag auf Freitag. Wir haben als Ordonanz auch mehr Kohle bekommen. Alleine die Trinkgelder waren teilweise richtig gut. Bei großen Veranstaltungen haben wir zu 5-6 locker 1000 DM und mehr bekommen. Das wurde dann aufgeteilt.
Einzig unter der Woche konnte es sehr langweilig werden, wenn keine Gäste kamen. Ich habe immer um 10 Uhr angefangen, bis 24 Uhr. Und dann vor allem der verfügbare Alkohol.... Deswegen habe ich nicht verlängert und bin da raus....
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Re: Armeezeit
Nee, ab den siebziger Jahren wurde es für Wehrpflichtige recht locker, wenn man sich nicht zu zu blöd oder bockig anstellte. Ich hatte ab dem 4. Monat sogar "Urlaub bis zum Wecken" jeden Tag, Heimschläfer als Wehrpflichtiger. Genial! Und als Waffeninstandsetzer hatte ich wenig Langeweile und einen kostenfreien Führerschein.aaof hat geschrieben:Ich war 97/98 beim Bund, 10 Monate und da wurde schon vieles gelockert. Wir waren am ersten WE schon daheim. Wenn man sich überlegt, dass zu NVA Zeiten die Soldaten die ersten 6 Monate Ausgangssperre hatten... Das wird hier im Westen nicht viel anders gewesen sein.
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Re: Armeezeit
Also, wenn ich das so lese, bin ich relativ sprachlos. Als Zivi hatte ich durchgängig zu tun, durchgängig den Eindruck etwas Sinnvolles zu tun und nachher eine riesige Masse an Überstunden (und das, obwohl man früher gelegentlich als "Drückeberger" bezeichnet wurde - selbst vereinzelt von den betreuten Senioren...). Während viele die Bundeswehrzeit als verloren bezeichnen, kann ich das von der Zivildienstzeit nicht sagen. Sehr prägend und lehrreich war das damals - und ich denke weiterhin gerne daran zurück.
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Re: Armeezeit
Mmm, ich empfinde eher mich als Drückeberger, der sich einer "echten" sozialen Verantwortung entzogen hatte, in dem er den Erwachsenenspielplatz (Armee) wählte, statt dem Zivlidienst. So hat Jeder seine Sicht der Dinge.
Jedenfalls die Anekdoten die ich aus meiner Wehrzeit erzählen könnte, sind kaum zu glauben, wenn man sie nicht miterlebt hat. Wenn absurdes Theater der Zweck der Übung war, das wurde hinreichend geboten.
Jedenfalls die Anekdoten die ich aus meiner Wehrzeit erzählen könnte, sind kaum zu glauben, wenn man sie nicht miterlebt hat. Wenn absurdes Theater der Zweck der Übung war, das wurde hinreichend geboten.
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Re: Armeezeit
Meine Grundausbildung hatte ich auch in Weißenfels.AndyRTR hat geschrieben:Die Erfahrungen ähneln sich. Auch mit Abi.. Bei mir 12 Monate Pflichtdienst 94/95 in ETW (=Eierteigwaren rund um die Uhr) Weißenfels.
Der einzige Grund, warum ich nicht Zivi gemacht habe: 13 Monate versus 10 Monate und der Beginn war am 01.09. => Das kollidierte leider mit meinem geplanten Studienbeginn, also habe ich mich der kürzeren Laufzeit ergeben.Observer hat geschrieben:Mmm, ich empfinde eher mich als Drückeberger, der sich einer "echten" sozialen Verantwortung entzogen hatte, in dem er den Erwachsenenspielplatz (Armee) wählte, statt dem Zivlidienst. So hat Jeder seine Sicht der Dinge.
1 Jahr später haben sie übrigens die Zivi-Dienstzeit auf 10 Monate angepasst...
Anekdote am Rande: Bevor ich am 01.09. morgens aufstand, ließ ich mich vom Radio wecken und diese Hurensöhne wussten genau, was am 01.09. regelmäßig ansteht und spielten "In The Army Now" von Status Quo. Habe ich geflucht...
Re: Armeezeit
Das gleiche bei mirWeyoun hat geschrieben: …
Anekdote am Rande: Bevor ich am 01.09. morgens aufstand, ließ ich mich vom Radio wecken und diese Hurensöhne wussten genau, was am 01.09. regelmäßig ansteht und spielten "In The Army Now" von Status Quo. Habe ich geflucht...
Im August oder September 1988 auf dem Weg nach Delitzsch (Sachsen) zur Uffz.-Schule. (Seither hasse ich diesen Song.) Das erste halbe Jahr Grundausbildung dort war echt furchtbar. NVA halt… mit allen Spielarten der Disziplinierung, Gehorsam und Erniedrigung. Danach war man geistig/seelisch kaputt - aber wenigsten sportlich topfit.
Meinen restlichen Wehrdienst habe ich dann bis 08/1990 relativ ruhig im schönen Kleinmachnow im Süden von Berlin verbracht.
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Re: Armeezeit
Ich war damals schon für die Musik zuständig *g*. Als Song zum aufwachen gab es immer: Enya: Orinoco Flow
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Re: Armeezeit
Was ich echt krass fand: wir waren eine Eliteeinheit. Knapp 1000tsd. Soldaten. Dennoch wurden wir von der Polizei beschützt. Abends fuhr die Polizei alle Stunde Streife übers Gelände. Wenn irgendwas vorgefallen war, standen die 24h vorm Tor. Ich meine, die Bundeswehr ist eine Parlamentarische Armee, sie dient aber vor allem dem Schutz unseres Landes. Wir konnten und durften nicht mal unsere eigene Kaserne verteidigen.
Das Rekruten nicht mit scharfen Waffen ballern durften, schon klar, aber wir hatten auch Berufssoldaten und Zeitsoldaten, dass waren Maschinen mit Nahkampfausbildung bei den Israelis erlernt.
Teilweise wurden wir von der Kaserne sogar direkt zum Bahnhof gefahren, damit uns auf dem Weg blos ja nix passiert. Manchmal mussten wir Zivil anreisen, da man Angst hatte, dass wir in Armeekleidung angegriffen werden.
Das Rekruten nicht mit scharfen Waffen ballern durften, schon klar, aber wir hatten auch Berufssoldaten und Zeitsoldaten, dass waren Maschinen mit Nahkampfausbildung bei den Israelis erlernt.
Teilweise wurden wir von der Kaserne sogar direkt zum Bahnhof gefahren, damit uns auf dem Weg blos ja nix passiert. Manchmal mussten wir Zivil anreisen, da man Angst hatte, dass wir in Armeekleidung angegriffen werden.
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Re: Armeezeit
Ich habe noch 24h Wachdienste an der eigenen Kaserne geschoben mit scharfer Munition. Wir hatten noch keine externen Dienste dafür.aaof hat geschrieben:Was ich echt krass fand: wir waren eine Eliteeinheit. Knapp 1000tsd. Soldaten. Dennoch wurden wir von der Polizei beschützt. Abends fuhr die Polizei alle Stunde Streife übers Gelände. Wenn irgendwas vorgefallen war, standen die 24h vorm Tor. Ich meine, die Bundeswehr ist eine Parlamentarische Armee, sie dient aber vor allem dem Schutz unseres Landes. Wir konnten und durften nicht mal unsere eigene Kaserne verteidigen.
Scharfe Munition war bei uns normal. Ab dem dritten Mal Übungsschießen hatte ich offiziell immer sofort einen Ladehemmer. Reduzierte den Putzaufwand enormaaof hat geschrieben:Das Rekruten nicht mit scharfen Waffen ballern durften, schon klar, aber wir hatten auch Berufssoldaten und Zeitsoldaten, dass waren Maschinen mit Nahkampfausbildung bei den Israelis erlernt.
Wir waren verpflichtet, in Grünkluft die Heimfahrten zu machen. Unter Androhung von Strafen war dabei auch die Kopfbedeckung zwingend. Alles gaga gewesen.aaof hat geschrieben:Teilweise wurden wir von der Kaserne sogar direkt zum Bahnhof gefahren, damit uns auf dem Weg blos ja nix passiert. Manchmal mussten wir Zivil anreisen, da man Angst hatte, dass wir in Armeekleidung angegriffen werden.
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Re: Armeezeit
Das spiegelt in etwa meine Dienstzeit. Ja, Wache laufen. Durfte ich z.B. an Neujahr bei minus 20°C. Und später als stellvertretender Wachhabender mit geladener P8 am Gürtel (immer in Nierennähe, damit man nicht wie John Wayne aussieht). Ach ja, uns wurde verboten bei Nahberührung mit Wildschweinen diese zu erschießen, galt dann als Wilderei. Nur Warnschuß in den Himmel war erlaubt. War alles genau geregelt.