Squeeze hat geschrieben: Fr 26. Mär 2021, 18:04
Halte uns auf dem Laufenden.
Erster Zwischenbericht:
Ich benötige als erste Ausstattung einen Netzwerkplayer für die Haupt-Anlage in meinem neuen "Spielzimmer" (eine Kombination aus Gästezimmer, Homeoffice-Büro und Musikzimmer) und eine Player-/Verstärker-Kombination für die Zweitanlage im Wohnzimmer. Deswegen habe ich mittlerweile einen Node 2i und einen Powernode 2 gekauft. Letzteren gab es bei Nubert als Kundenrückläufer für 500 Euro im Angebot, deswegen habe ich zugeschlagen. Statt des neuen Powernode 2i zum Vollpreis von 900 Euro würde ich wohl eher noch einen Node 2i und einen günstigen 350-Euro-Verstärker kaufen, um Streamer und Verstärker getrennt zu haben und ggf. auch einzeln tauschen zu können.
Vom Node 2i bin ich wirklich begeistert. Die Einrichtung war problemlos und schnell mit ein paar Klicks erledigt, keinerlei Verbindungsprobleme trotz eher schwachem WLAN am Standort (Kabel habe ich bewusst erstmal weggelassen, es soll ja ein Härtetest sein). Die komplette Musiksammlung mit ca. 13000 Tracks wurde in unter 15 Minuten indexiert, ein Delta-Scan bei geänderten oder hinzugefügten Stücken dauert keine Minute. Diese Werte sind vergleichbar mit LMS auf dem NAS. Ich hatte ein paar Alben mit zu großen Artwork-Dateien (embedded), die wurden mir zunächst ohne Artwork angezeigt. Mit MP3-Tag habe ich alle zu großen Bilder in der Sammlung per Batch-Auftrag automatisch verkleinern lassen, jetzt wird alles ordentlich angezeigt (Zielvorgaben: <1200x1200 Pixel und <600 kB). Das war im Prinzip ein überfälliges Aufräumen.
Seitdem läuft alles hervorragend. Was die gespeicherte Musik auf dem NAS angeht, lässt sich BluOS mehr oder weniger gleich bedienen wie die Apps für LMS: ich wähle Musik aus, indem ich entweder direkt danach suche, oder ich scrolle alle Künstler oder die Alben eines Genres durch - das ist sowohl mit LMS als auch mit BluOS problemlos möglich.
Ein paar Punkte sind mir aufgefallen, bei denen LMS mehr Möglichkeiten bietet: z.B. wird die "Artists"-Liste durch einen Scan des "Album Artist"-Tags befüllt, d.h. die einzelnen Künstler auf Samplern erscheinen nicht, sondern nur der Sampler selbst unter "Various Artists" (sofern alles entsprechend getaggt ist). Wenn man aber auf der Übersichtsseite eines Künstlers ist (entweder durch direkte Suche oder durch Anklicken in der Artists-Liste, falls vorhanden), dann wird auf dieser Seite alles angezeigt, was mit dem "Artist"-Tag getaggt ist - also auch Samplerbeiträge. Dieses Verhalten ist fest vorgegeben. Bei LMS kann ich entscheiden, nach welchen Tags gefiltert werden soll, teils über Plugins. Mir reichen die festen Vorgaben von BluOS aus, allerdings höre ich auch nur "unkomplizierte" Musik, was Tagging angeht (Rock, Pop, Metal etc.). Evtl. kommt das System bei Klassik an die Grenzen, wenn es zusätzlich zum Interpreten auch Komponisten, Dirigenten etc. gibt.
Bis hierher aus meiner Sicht Gleichstand. Der Node funktioniert einfach und bietet alles was ich benötige, das tut LMS aber auch. Deutlich im Vorteil ist BluOS aber bei der Einbindung von Spotify. Das war bei LMS immer nur eine schlechte Krücke, aber bei BluOS ist das nicht schwieriger, als die Musik direkt am Handy abzuspielen. Endlich lassen sich also ALLE meine Quellen so flüssig und unkompliziert bedienen, wie ich mir das schon immer gewünscht habe.
Zur Hardware: alle Streams, bis hin zu 24/96, laufen problemlos und unterbrechungsfrei auch über WLAN. Der Klang ist hervorragend, das war er aber vorher mit dem DAC des Antimode Dual Core auch schon (den habe ich in den letzten Jahren nur noch als reinen DAC für die Squeezebox Touch genutzt). Ob da jetzt ein paar Prozent Steigerung sind oder nicht, kann man vermutlich nur messen, aber kaum hören. Zumindest nicht ohne direkten Vergleich und Blindtest, und das wäre mir zu aufwändig...
Alles in allem finde ich das Gerät super, und würde ohne zu zögern auf Bluesound umsteigen...
...wenn jetzt nicht der Haken namens Powernode 2 kommen würde. Das Ding macht mir leider bisher viel Ärger. Angefangen bei Verbindungsproblemen bei der Einrichtung (nach einer vollen Stunde und unzähligen Update-Abbrüchen habe ich dann doch das LAN-Kabel angesteckt), dann unvollständige Übernahme des vom Node 2i erstellten Musiksammlungs-Index, schließlich vergisst das Gerät seine Grundeinstellungen und muss komplett neu eingebunden werden. Nach einem vollständigen Werksreset und neuem Aufsetzen scheint es stabil zu laufen, und ein Neustart löscht auch nicht gleich das WLAN-Passwort, so wie es bisher ein paar Mal passiert ist. Immerhin.
Rein funktional ist das Gerät jetzt einsatzfähig, auch wenn ich mittlerweile etwas misstrauisch bin. Was ich aber überhaupt nicht zum Laufen bekomme, ist die Anzeige der Album-Grafiken. Es ist definitiv alles konform zu den BluOS-Standards (s.o.), aber der Powernode mag die Grafiken einfach nicht anzeigen - und zwar überhaupt keine einzige. Ich habe alles mögliche versucht (Neustart, Werksreset, alten Index löschen und vom Powernode neu aufbauen lassen, etc.), aber es funktioniert nicht.
Ich könnte mir 4 mögliche Ursachen vorstellen:
- ich habe ein Montagsgerät erwischt (auch wenn ich mir diesen spezifischen Fehler nicht mit einem Hardware-Problem erklären kann)
- die Serien 2 und 2i kommen beim Austausch des Musiksammlungs-Index nicht miteinander klar
- der Powernode 2 hat irgendwelche Konnektivitäts-Schwierigkeiten in meinem Netzwerk (Billig-Router!), die der Node 2i dank modernerer Hardware nicht mehr hat
- das Bluesound-Multiroom-System ist grundsätzlich instabil und fehleranfällig
Ich werde jetzt mal mein Problem im Bluesound-Supportforum schildern, evtl. gibt es dort noch Tipps. Wenn das nicht hilft, werde ich nach Ostern den Powernode zurückgeben und mir statt dessen noch einen weiteren Node 2i holen. Wenn der Fehler durch eine der ersten drei Ursachen kommt, dann sollte es ja mit zwei Node 2i funktionieren. Wenn aber die letzte Möglichkeit zutrifft, sollte das dann ja zu Tage treten...