Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Wenn ich mal aus einer alten nuBox 310 Anleitung zitieren darf: was jetzt auch schon 17 Jahre her ist.

Wir setzen diesen sehr hochwertigen, abgeschirmten Hochtöner ein, der in dieser Boxen-Preisklasse eigentlich „zu wertvoll“ ist, um gleichzeitig eine relativ niedrige Trennfrequenz und hohe Belastbarkeit erreichen zukönnen.

Der Aufbau der Frequenzweiche mit so hochwertigen Bauteilen ist für eine Box dieser Preisklasse nicht selbstverständlich.
Es kommen sowohl für die Trennung der Frequenzen als auch für die Linearisierungs-Schaltkreise anstelle der deutlich billigeren Elektrolytkondensatoren ausnahmslos die hochwertigeren Kunststoff Folienkondensatoren zum Einsatz.
Dadurch gewinnt man bessere elektrische Eigenschaften und perfekte Langzeitstabilität.
Sämtliche Bauteile der Weiche sind für die doppelte Nennbelastbarkeit der Box ausgelegt.
Mit 4 Drosselspulen, 4 Kondensatoren, 6 Leistungswiderständen und zwei Sicherungselementen in der Frequenzweiche wurde ein in dieser Preisklasse wohl einzigartiger Aufwand betrieben.

Ich denke es war nie anders... bei Nubert wird nicht an der Bauteile Qualität gespart.

Hallo,

ich möchte noch auf ein weiteres Problem des sogenannten Frequenzweichentunings aufmerksam machen, nämlich das Platzproblem.

Selbst wenn sich eine Klangverbesserung durch die anderen Bauteile ergäbe (was ich wie bereits ausgeführt bezweifele), so zeichnen sich die „besseren“ Spulen und Kondensatoren stets durch ihre opulente Größe aus.

Eine derart voluminöse Frequenzweiche reduziert das akustisch wirksame Boxenvolumen und hat insbesondere bei kleinen Lautsprechern bereits negative klangliche Auswirkungen.

Bei sehr aufwendigen Frequenzweichen, wie bei der Pyramide 717, halte ich es beispielsweise für ausgeschlossen, die dort verbauten Elkos durch Folienkondensatoren zu ersetzen. Der Grund liegt in dem zur Verfügung stehenden Einbauraum, welcher sich bei der nuPyramide im Sockel befindet, ich verlinke hier auf die entsprechenden Fotos der NSF:



Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind dort 15 bipolare Elkos hoher Kapazität (schwarze zylindrische Bauelemente) verbaut:



Ersetzte man beispielsweise diese Elkos durch Folienkondensatoren gleicher Kapazität, so sprengte man mit ziemlicher Sicherheit den verfügbaren Einbauraum und hätte im Gegenzug keine akustischen Vorteile. Der Ersatzwiderstand dieser Elkos ist bereits so niedrig, dass Folienkondensatoren hier keinen Vorteil haben. Weiterhin weiß ich, dass die NSF in den klangrelevanten Schaltungszweigen stets Folienkondensatoren einsetzt. Das sind in den Fotos die roten Bauelemente.

Es wäre ebenfalls ein unsinniges Unterfangen, die 4 Eisenkernspulen durch Luftspulen zu ersetzen, denn diese sind bei gleichem Gleichstromwiderstand sehr groß, schwer und teuer. Die 4 Eisenkernspulen auf der Weiche der nuPyramide haben die Werte 12 mH und 8 mH (das kann man auf den Fotos sehen).

Eine sehr gute Luftspule in Folienausführung und 12 mH Induktivität ist zylindrisch aufgebaut und hat einen Durchmesser von 122 mm bei einer Bauhöhe von 30 mm. Ich denke damit wird klar, was das „kompromisslose“ Tuning für Folgen hätte …

Um es kurz zu machen: Auch unter dem hier genannten Gesichtspunkt halte ich es nicht für sinnvoll, eine Frequenzweiche von Nubert „tunen“ zu wollen.

Beste Grüße
OL-DIE

Ich sage es mal so:
Wenn man bei einem Satz Lautsprecher die Weiche tunen lassen muß, hat man beim Kauf etwas verkehrt gemacht.

Man kann es natürlich tun, weil es einem langweilig ist, weil man gerade nicht weiß, wohin mit seinem Geld, weil man meint damit angeben zu müssen, weil man gerne den Einflüsterungen selbsternannter HiFi Gurus glaubt oder ...... whatever you want.

Gruß joe

Mal abgesehen davon, dass ich herstellerübergreifend nicht viel von solchen Basteleien halte, ist es doch gerade bei Nubert wirklich absolut irrsinnig an die Frequenzweiche zu gehen. Gerade für besonders hochwertige Frequenzweichen ist Nubert doch berüchtigt. Oder um einen vorlauten Dali-Mitarbeiter aus einem Vorstellungsvideo zu zitieren: "Es gibt Hersteller, die nehmen die Chassis von der Stange und machen die ganze Arbeit an der Frequenzweiche". Und dann soll ein Ebay-Bastler ausgerechnet bei Nubert bei den Frequenzweichen einen so phänomenalen Unterschied erzielen? Wers glaubt

Zukunft haben passive Lautsprecher nur bei der Weichenqualität von nuLautsprechern. Ansonsten ist Nubert rechtzeitig auf aktiv aufgesprungen. Nun gilt es, die DSP-Seite zu optimieren, denn da ist, denke die stärkste Konkurrenz, nicht nur bei den Subs, möchte ich bald meinen. Wir dürfen daher sicherlich gespannt sein, was da von Nubert noch kommt, gerne in einem günstigen Verstärker bzw. als mehrkanaliger/-ein/-ausgangsbewaffneter (für mehrere Quellen odee wahlweise Multikanalwiedergabe) vorstufenartiger analoger/digitaler EQ als Nachrüstlösung usw., vielleicht gibt‘s ja demnächst mal eine passende Stellenannonce
Jetzt ist noch Luft im Markt mangels AVR-Versorgung und nachlassender Dicker-Brocken-Nachfrage. Dann kann es, digital optimiert von Nubert (Presets a la nuControl) auch mit den passiven breit weitergehen.

Völlig seltsam finde ich auch folgendes Zitat:

In der Regel benötigen wir nur einen Lautsprecher.

Und was ist mit dem/den anderen? Übersehe ich hier was und macht es nicht "Sinn", alle Lautsprecher zu überarbeiten (dann könnte man doch bestimmt auch mehr Kohle verlangen)?

Vielleicht meinen die damit, sie benötigen nur die Frequenzweiche(n) eines Lautsprechers und stellen dann am Ende zwei überarbeitete Platinen-Sätze her. Das funktioniert dann, wenn die Lautsprecher nicht "gematcht" wurden. Sollten sie jedoch von Hand als passendes Paar hin optimiert worden sein (war das nicht mal so bei einer Nubert-Sonderserie?), hat man natürlich ein Problem.

OL-DIE hat geschrieben: ↑So 25. Apr 2021, 10:33 ...
es gibt nur einen, den ich an meine Frequenzweichen der nuVero 14 lasse: Thomas Bien höchstpersönlich.
...

Denon hat ja mit seinen Jubiläumsmodellen gezeigt, dass auch vielfach gelobte Flaggschiffe unter
Einsatz von Know-How und losgelöst von betriebswirtschaftlichen Restriktionen veredelt werden können.
Kategorisch verteufeln würde ich solche Angebot erst einmal nicht, für mich kommt sowas aber auch
nicht in Frage. An meine NuVeros kommt übrigens nur der Putzlappen ran.....

Der Unterschied ist aber, dass Denon die "Veredelung" selber vorgenommen hat! Die Ingenieure wussten genau, welche Bauteile geeignet waren und welche nicht. Wie soll ein "Fremdveredler" wissen, welche Seiteneffekte das Tauschen bestimmter Bauteile mit sich bringen kann?

jetzt tut mal nicht so, als ob eine Frequenzweiche Raketenwissenschaft wäre ...

(und ja, "anders" wird gerne mit "besser" gleichgesetzt/verwechselt, WENN es ein harmonisch abgestimmtes Anders ist)